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  • Rachid Azzouzi war von 2012 bis 2014 Sportchef bei St. Pauli.
  • Foto: Imago

Ex-St. Pauli-Sportchef: Warum verzichtet nicht auch die Politik auf Gehalt?

Der Bekanntheitsgrad des Fußballs bringt es mit sich, dass der Sport und alles, was damit zu tun hat, für populistische Zwecke missbraucht werden. Das nervt die Betroffenen zusehends, und in St. Paulis ehemaligem Sportchef Rachid Azzouzi brachte es jemand im Interview bei transfermarkt.de ebenso offensiv wie passend auf den Punkt.

In Bezug auf das Thema Gehaltsverzicht und öffentliche Forderungen danach hat Azzouzi, der bekanntlich bei Greuther Fürth in Lohn und Brot steht, eine klare Meinung. „Es gibt viele Menschen in der normalen Wirtschaft, die ebenfalls sehr, sehr gutes Geld verdienen“, führt er an. „Ehrlich gesagt: Aus der Richtung habe ich relativ wenig mitbekommen, ob da auf irgendetwas verzichtet wird. Es gibt Top-Manager, die Millionen-Boni einstreichen. Auch aus der Politik habe ich nicht vernommen, dass auf 10 bis 20 Prozent der Diäten oder des Gehalts verzichtet wird.“

Rachid Azzouzi sieht viel Solidarität im deutschen Fußball

Der Fußball habe sich seiner Ansicht nach „in sozialer und auch monetärer Hinsicht in den vergangenen Wochen gut präsentiert. Wenn man liest, wer innerhalb der Vereine schon alles auf Geld verzichtet hat… Da gibt es in Deutschland sehr viel Solidarität im Vergleich zu anderen Ländern“. Der Ex-Profi räumt aber auch ein, dass manchmal nicht nachvollziehbar viel Geld verdient würde. „Man darf aber in dem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass ein Fußballer letztlich nur zehn, elf, zwölf Jahre auf hohem Niveau verdienen kann, während normale Arbeitnehmer zwar weniger bekommen, ihren Job aber 30 oder 40 Jahre ausüben können“, sagte er.

Ex-St. Paulianer Azzouzi verteidigt DFL-Pläne

Die Pläne der DFL, die Saison eventuell schon im Mai fortsetzen zu wollen, verteidigt Azzouzi vehement. „Wir müssen doch auch planen können – nichts anderes hat der Fußball getan“, meinte er. „Er muss sich damit befassen, wie er aus dieser extremen wirtschaftlichen Situation mit einem blauen Auge davonkommt. Es ist nicht schlimm, sich darüber Gedanken zu machen.“

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