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Lasse Sobiech beweist gegen Dresden seine Kopfballstärke.
  • Lasse Sobiech beweist gegen Dresden seine Kopfballstärke.
  • Foto: IMAGO / HMB-Media

Ex-Publikumsliebling Sobiech: „Ich wünsche St. Pauli den Aufstieg!“

Das Duell der beiden formstärksten Mannschaften der Zweiten Liga ist ein ganz besonderes Spiel für ihn, selbstredend. Fünf Jahre lang hat Lasse Sobiech für den FC St. Pauli gespielt, 134 Mal das Trikot der Braun-Weißen und dabei 45 Mal auch die Kapitänsbinde getragen. Seit dieser Saison steht die Abwehrkante bei Darmstadt 98 unter Vertrag. Auch wenn der 30-Jährige beim Spitzenspiel wohl nicht auf dem Rasen mitmischen können wird, freut sich Sobiech auf das Wiedersehen – und auch über den Höhenflug der Kiezkicker.   

St. Pauli kommt zu früh. Für ihn. Danach sieht es jedenfalls aus. Nach einer langwierigen Oberschenkelverletzung macht Sobiech in dieser Woche bislang nur Teile des Mannschaftstrainings der „Lilien“ mit. Ohne Probleme zwar, aber eine erzwungene Fünf-Spiele-Abstinenz holt man nicht so schnell auf – oder doch?

„Nach der langen Verletzungspause bin ich gerade auf dem Weg zurück und man muss einfach abwarten, wie schnell das geht“, sagt Sobiech im Gespräch mit der MOPO. Ganz ausschließen will er ein Comeback gegen seinen Ex-Klub nicht. „Ich freue mich riesig auf St. Pauli und würde alles dafür geben, auf dem Platz dabei sein zu können. Das wäre das Allerschönste.“

Ex-St. Paulianer Sobiech arbeitet bei Darmstadt 98 an seinem Comeback

Das Spiel am Darmstädter Böllenfalltor ist ein echtes Topspiel, schließlich treffen die aktuell besten Mannschaften aufeinander. Sowohl die Gastgeber als auch der Spitzenreiter aus Hamburg haben in den letzten fünf Spielen vier Siege und ein Remis eingefahren.


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„Es läuft gerade richtig gut bei uns und es ist echt schade, dass ich in den letzten Wochen nicht mitmischen konnte“, sagt Sobiech, der im Sommer vom 1. FC Köln, der ihn zuletzt an den FC Zürich verliehen hatte, nach Darmstadt (Vertrag bis 2022) gewechselt war. „Das wurmt mich schon.“ Jetzt will er sich in die Mannschaft zurückkämpfen. 

Sobiech und Ziereis sind die zweikampfstärksten Verteidiger der Zweiten Liga

Vor seiner Verletzung war der 1,96-Meter-Hüne bei Trainer Torsten Lieberknecht gesetzt. Nach wie vor führt Sobiech das Liga-Ranking der zweikampfstärksten Verteidiger an – mit 71,29 Prozent gewonnener Duelle. Auf Platz zwei: St. Pauli-Kapitän Philipp Ziereis (69,81)!

„Wir haben darüber geschmunzelt“, erzählt Sobiech, der seinen ehemaligen Mitspieler bei St. Pauli erst vor kurzem kontaktierte, nachdem er auf die Statistik gestoßen war, in der beide ganz oben stehen. „Das ist schon witzig als ehemaliges Innenverteidiger-Duo.“

Darmstadt-Kicker Sobiech hat noch Kontakt zum alten Klub St. Pauli

Der Kontakt zum Kiezklub, für den Sobiech von 2011 bis 2012 und 2014 bis 2018 gespielt hat, besteht nach wie vor. „Es hat sich viel verändert bei St. Pauli, aber es sind immer noch einige Leute da, die ich kenne“, sagt Sobiech und nennt neben Ziereis auch Christopher Buchtmann, Torwarttrainer Mathias Hain und Cheftrainer Timo Schultz. „Ich freue mich, einige bekannte Gesichter wiederzusehen.“

Sobiech erinnert sich noch ganz genau an seine ersten Erfahrungen mit Schultz, nachdem er 2011 als Verteidiger-Talent von Borussia Dortmund an St. Pauli verliehen worden war. „Damals war er Co-Trainer unter André Schubert. Schulle war eine Mischung aus einem harten Hund, der mich und die anderen Jungs im Training richtig gescheucht hat, und Spaßvogel, bei dem man immer was zu lachen hatte“, erzählt Sobiech. „Ich glaube, diese Mischung zeichnet ihn auch heute noch aus.“

Darmstadt-Verteidiger Sobiech über seinen Ex-Klub: „Ich traue St. Pauli alles zu“

Mit unverändert großem Interesse verfolgt der Blondschopf und frühere Millerntor-Publikumsliebling seit seinem Abschied die Entwicklung beim Kiezklub – und in diesem Jahr auch mit einiger Begeisterung.  „Es ist sehr beeindruckend, was St. Pauli auf den Rasen bringt“, sagt Sobiech. „Die spielen sehr, sehr konstant guten Fußball – und wenn man ehrlich ist, stand guter Fußball viele Jahre, auch zu meiner Zeit, nicht gerade im Vordergrund.“

Der Abwehr-Routinier freut sich, dass es mit Schultz einem Trainer aus den eigenen Reihen gelungen ist, die Kiezkicker wieder richtig auf Erfolgskurs zu bringen. „Toll, dass der Verein ihm das Vertrauen geschenkt hat und auch in der Krise zu ihm gestanden hat“, findet Sobiech, der dem Coach im Sommer 2020 per Kurznachricht zur Beförderung gratuliert hatte. „Hut ab, was Schulle bei St. Pauli bewegt hat. Das kann sich wirklich sehen lassen.“

Bei seinem Ex-Klub will (noch) niemand konkret vom Aufstieg reden – Sobiech hält ihn für realistisch. „Ich traue St. Pauli in dieser Saison alles zu – wirklich alles“, betont er. „Die Chance, bis ganz zum Ende oben mitzuspielen, ist auf jeden Fall da.“ Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich wünsche St. Pauli den Aufstieg, denn ich weiß, dass das seit zehn Jahren der Traum vieler Menschen im Verein und der Fans ist.“

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Erstaunliche Worte vom Spieler eines Liga-Konkurrenten, der ebenfalls oben mitspielen möchte und mit einem Sieg am Samstag die Punktausbeute „weiter ausbauen“ will. Andererseits auch verständlich. „St. Pauli ist der Verein, bei dem ich am längsten war und für den ich die meisten Spiele gemacht habe“, sagt Sobiech . „Natürlich gibt es da noch eine emotionale Verbindung.“ Und außerdem gibt es ja nicht nur einen Aufstiegsplatz.

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