Ex-Profi Palikuca: Bei der Frage nach St. Paulis Aufstieg fängt er an zu lachen
Das Duell zwischen dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf am Samstagabend wird für viele Menschen eine besondere Partie. Spieler, Trainer, Offizielle und Fans beider Klubs fiebern dem Spitzenspiel entgegen, schließlich geht es um die letzte Chance, doch noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzureden. Auch im fernen Griechenland wird mindestens ein Mensch die Partie mit großem Interesse verfolgen, treffen doch die beiden Vereine seines Herzens aufeinander. In der MOPO spricht Robert Palikuca über die Aufstiegschancen des FC St. Pauli, sein Aus in Nürnberg und seine Planungen für die Zukunft.
Das Duell zwischen dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf am Samstagabend wird für viele Menschen eine besondere Partie. Spieler, Trainer, Offizielle und Fans beider Klubs fiebern dem Spitzenspiel entgegen, schließlich geht es um die letzte Chance, doch noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzureden. Auch im fernen Griechenland wird mindestens ein Mensch die Partie mit großem Interesse verfolgen, treffen doch die beiden Vereine seines Herzens aufeinander. In der MOPO spricht Robert Palikuca über die Aufstiegschancen des FC St. Pauli, sein Aus in Nürnberg und seine Planungen für die Zukunft.
Die MOPO erreicht Robert Palikuca in Thessaloniki. „Ich arbeite seit Ende Februar als Sportdirektor beim Erstligisten Aris Saloniki“, erklärt der 44-Jährige. Nebenher betreibt er noch ein Consulting-Gewerbe für Investoren, die in den Fußball einsteigen wollen oder schon Teil des Geschäfts sind, in seiner kroatischen Heimat. Dort hatte er auch seine zuvor letzte Station von Sommer 2021 bis September des vergangenen Jahres.
Robert Palikuca verließ HNK Rijeka nach Europapokal-Aus
Bei HNK Rijeka, in Kroatien vom Etat her weit hinter Klubs wie Hajduk Split oder Dinamo Zagreb zurück, „lief alles super ein Jahr lang. Dann haben wir auf den letzten Metern die Meisterschaft verloren und das Pokalendspiel.“ Danach passierten Dinge im Klub, mit denen Palikuca massiv fremdelte und die dazu führten, dass er nach den Aus im Europapokal in der Folgesaison seinen Vertrag auflöste. Kurz darauf begann das Werben von Aris, wo er schließlich Ende Februar die Zusammenarbeit startete.
Die ist erst einmal nur für zwölf Monate angedacht. „Ich mache nur noch Einjahresverträge, danach sieht man weiter“, klärt der Ex-Profi auf, dessen aktuelle Aufgabe aus einem ganzen Berg an Unterpunkten besteht: „Ich mache Kaderplanung, Scouting-Analyse, Planung eines Nachwuchsleistungszentrums, kümmere mich um Sponsoren-Akquise und unterstütze das Projekt Stadionneubau.“ Alles ohne Familie, denn seine Ehefrau und die drei gemeinsamen Kinder (14, 17 und 22 Jahre alt) leben weiterhin in Meerbusch nahe Düsseldorf. Aber das alles eben nur für ein Jahr, „das ist der Plan“.
Für Ex-Profi Palikuca läuft es gut bei Aris Saloniki
Und bislang läuft es gut. Aris hat „regelmäßig über 20.000 Zuschauer, die Stimmung ist sensationell“, im Ex-Berliner Vladimir Darida oder Lukas Rupp (u. a. Hoffenheim, Stuttgart, Gladbach) bekannte Akteure im Kader und mit der Qualifikation für die Conference League das Saisonziel erreicht. Am Sonntag steht bei Panathinaikos Athen das letzten Saisonspiel an.
Von der Reiseplanung hängt ab, ob Palikuca sich das Duell seiner beiden Ex-Vereine anschauen kann. Natürlich verfolgt er Bundesliga und 2. Liga weiterhin, die Art des Umgangs mit ihm in seiner Zeit in Nürnberg aber hat schon Spuren hinterlassen. „Es gibt wenige Vereine in den deutschen Profi-Ligen, die so seriös und kontinuierlich arbeiten wie der SC Freiburg, wo man gemeinsam durch gute und auch schlechte Zeiten geht. Das ist für mich das Nonplusultra“, schwärmt er. Bei vielen anderen Klubs hingegen habe man – egal ob als Trainer oder Sportchef – gefühlt „eine oder zwei Patronen. Und wenn die nicht zünden, war es das auch schon wieder“.
Palikuca hat zu Düsseldorf und St. Pauli noch Verbindungen
In Düsseldorf hat Palikuca, allein schon wegen der räumlichen Nähe zu seinem eigentlichen Wohnort, noch Kontakt zu Leuten aus dem Vereinsumfeld. „Da sind schon Freundschaften gewachsen.“
Auch zu St. Pauli gibt es noch eine Bindung, „beide Vereine sind mir ans Herz gewachsen. Aber ich springe jetzt nicht mehr aus dem Sofa, wenn die in der 93. Minute ein Tor machen“, relativiert Palikuca, der vor den Kiezkickern in der aktuellen Verfassung durchaus Respekt hat. „St. Pauli spielt gerade richtig guten Fußball. Es hat mich gewundert, dass sie so stark rauskommen nach dem Trainerwechsel“, sagt er anerkennend – und fängt auf die Frage, ob er glaube, dass es noch mal eng werden könnte im Kampf um Platz drei, lauthals an zu lachen.
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„Ich will ja keinem was Schlechtes“, erklärt er, vor allem nicht seinem alten Düsseldorfer Weggefährten Claus Costa, seines Zeichens Direktor Profifußball beim HSV. „Aber mein Gefühl sagt mir, dass St. Pauli durch Fremdverschulden am letzten Spieltag noch die Chance haben wird, auf den dritten Platz zu springen.“