• St. Pauli-Legende Herbert Kühl ist im Alter von 87 Jahren verstorben
  • Foto: WITTERS

Ex-Kapitän: Der FC St. Pauli trauert um einen seiner größten Spieler

Der FC St. Pauli trauert um einen seiner ganz großen Spieler. Am Montag verstarb Herbert Kühl im Alter von 87 Jahren in seiner Heimatstadt Hamburg. Er hatte von 1952 bis 1962 für den FC St. Pauli gespielt, davon die letzten drei Jahre als Kapitän.

Kühl, der seine sportliche Karriere 1943 beim SC Victoria begann, kickte bei den Braun-Weißen zusammen mit Giganten wie Harald Stender, Peter Osterhoff und Ingo Porges.

Der FC St. Pauli trauert um Herbert Kühl

Nationalspieler Porges (81), der die Nachricht von der MOPO erfuhr, sagte: „Das ist fürchterlich traurig. Ich habe mit ihm noch vor ein paar Tagen telefoniert. Er war wie Harald Stender ein guter Kapitän, er hat sich immer für die Mannschaft eingesetzt.“

Herbert Kühl

St. Paulis Hebert Kühl (l.) im Oberliga-Duell 1960 gegen Uwe Seeler vom HSV

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WITTERS

Herbert Kühl: Heiße Duelle mit dem HSV

In bester Erinnerung hat Porges die Sprinter-Duelle des Rechtsverteidigers Kühl mit dem HSV-Linksaußen Charly Dörfel: „Es hat Spaß gemacht, den beiden zuzuschauen.“ Kühl behauptete einmal in einem Gespräch mit der MOPO: „Er war schnell – und ich noch ein bisschen schneller.“

Porges beschreibt Kühl als einen intelligenten und umgänglichen Menschen: „Wir hatten ein freundschaftliches Verhältnis. Herbert hat unsere jährlichen Treffen mit unseren ehemaligen Mannschaftskollegen organisiert. Dazu gesellten sich auch oft gern HSVer wie zum Beispiel Uwe Seeler oder Jochen Meinke, mit denen wir uns bestens verstanden. Es waren stets großartige Zusammenkünfte.“

Kühl fühlte sich allerdings vom FC St. Pauli vernachlässigt, vermied deshalb Besuche im Stadion,sagte kurz vor seinem 80. Geburtstag: „Der Verein spricht gern von Tradition, pflegt sie aber nicht richtig. Ich habe das Gefühl, viele bei St. Pauli glauben, dass es dort Fußball eigentlich erst seit 1980 gibt.“

Herbert Kühl war Ehrenpräsident beim SC Concordia

Kühl war auch beim SC Concordia eine echte Größe. Von 1975 bis 1982 war er bei den Marienthalern Trainer, später auch Präsident (1992 bis 1995) – und er war einer von nur drei Ehrenpräsidenten in der langen „Cordi“-Geschichte.

HFV-Präsident Dirk Fischer sagte betroffen: „Der Hamburger Fußball trauert um Herbert Kühl, der als großartiger und stets fairer Fußballspieler, als Trainer in vielen Vereinen und später dann im Ehrenamt als Vizepräsident und Verbandsgerichtsvorsitzender des HFV wirkte.“

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