Dino-Duell: So will Sandhausen St. Pauli stoppen – Ex-HSVer mittendrin
Niemand spielt aktuell so lange in der Zweiten Liga wie der FC St. Pauli (seit 2011) und der SV Sandhausen (seit 2012). Während die Kiezkicker gerade Mannschaft der Stunde sind, droht den Kurpfälzern der Abstieg. Doch der achte Sieg in Folge für St. Pauli ist im Duell der Dinos alles andere als eine Formsache – auch, weil zum Sandhäuser Erfolgsrezept zwei Ex-HSVer gehören.
Niemand spielt aktuell so lange in der Zweiten Liga wie der FC St. Pauli (seit 2011) und der SV Sandhausen (seit 2012). Während die Kiezkicker gerade Mannschaft der Stunde sind, droht den Kurpfälzern der Abstieg. Doch der achte Sieg in Folge für St. Pauli ist im Duell der Dinos alles andere als eine Formsache – auch, weil zum Sandhäuser Erfolgsrezept zwei Ex-HSVer gehören.
„Sandhausen hat Spieler, die an einem guten Tag ein Spiel allein entscheiden können“, sagt Wolfgang Brück im Gespräch mit der MOPO. Der 74-Jährige verfolgt den Klub für die „Rhein-Neckar Zeitung“ und nennt neben Torwart Patrick Drewes mit Verteidiger Dennis Diekmeier und Mittelfeldspieler David Kinsombi auch zwei Ex-HSVer als Stützen: „Wegen der zuletzt großen Fluktuation hatte die Mannschaft aber keine Gelegenheit, richtig zusammen zu wachsen.“
St. Pauli will gegen Sandhausen den achten Sieg in Folge
Dabei ist genau dies eigentlich die große Stärke von Sandhausen. Wenn englische Fans die technischen Fertigkeiten einer Elf bestaunen, aber an ihrer Widerstandsfähigkeit unter ungünstigen Bedingungen zweifeln, dann fragen sie gerne: Can they do it on a cold rainy night in Stoke? – Kriegen die das auch an einem nasskalten Abend in Stoke hin? Diese Frage stellt sich auch St. Pauli. Sandhausen ist das deutsche Stoke. Mühsal in Mannschaftsform: Kein Gegner ist so unangenehm.
Niemand spielt gerne in der 15.000-Seelen-Stadt, deren Stadion 36 Plätze mehr hat als Sandhausen Einwohner. Um das Defensiv-Pressing auszuspielen, ist viel Geduld und Kreativität gefordert. Bei ihren Kontern setzen die Sandhäuser auf hohe Effizienz. Die Mannschaft kann nicht nur situativ umschalten, sondern auch in Spielphasen. Nicht selten ist ein Gegner über 50, 60 Minuten komplett spielbestimmend, um sich dann plötzlich in Sandhäuser Angriffswellen wiederzufinden. Entnerven und überraschen – aus diesen Zutaten bastelt der SVS bisher Jahr für Jahr ein taugliches Rezept für den Klassenerhalt.
Letzter St. Pauli-Sieg in Sandhausen ist sieben Jahre her
Doch das Kochbuch vergilbt langsam. Sandhausen ist Schlusslicht, was auch an Fehleinkäufen im Sturm liegt. Im Februar gelang in fünf Pflichtspielen nicht ein Treffer, weshalb Trainer Alois Schwartz gehen musste. Unter Nachfolger Tomas Oral gab es zuletzt (1:1 gegen Kiel, 2:2 in Lautern) Tore und Teilerfolge.
Das Heimpublikum fremdelt derzeit ein wenig. „Im Derby gegen Karlsruhe war das Stadion halbleer“, schildert RNZ-Experte Brück: „Sandhausen hat sein Alleinstellungsmerkmal Dorfverein zu wenig genutzt. St. Pauli hat hier viele Freunde und kann sich auf ein Heimspiel freuen.“
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Unangenehm bleibt es. Für Sonntag sind maximal 14 Grad angesagt, Regenwahrscheinlichkeit: 50 Prozent. Dann wird der letzte Sieg St. Paulis in Sandhausen auf den Tag genau sieben Jahre her sein. Am 19. März 2016 sorgten Lennart Thy und Marc Rzatkowski für ein 2:0 am Hardtwald. Seitdem gab es drei Unentschieden und drei Niederlagen. Die verflixten sieben Jahre – am Sonntag sollen sie für St. Pauli ein pünktliches Ende finden.