Es geht um eine riesige Summe: St. Paulis Millionen-Spiel in Homburg
Es kommt nicht allzu oft vor, dass der FC St. Pauli als Goliath bezeichnet wird. In diesem Fall ist es der Trainer der Kiezkicker, der die Rollenverteilung vornimmt. Mit dem FC Homburg als David. Damit ist die Sache klar: Alles andere als ein Sieg der Braun-Weißen beim Regionalligisten im Pokal-Achtelfinale an diesem Dienstag (20.45 Uhr/Liveticker bei mopo.de) wäre eine Sensation – und ein Debakel für die Zweitliga-Spitzenreiter. Sie wollen nicht das nächste prominente Pokal-Opfer der Saarländer sein, sondern großer Gewinner. Nicht nur sportlich.
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Es kommt nicht allzu oft vor, dass der FC St. Pauli als Goliath bezeichnet wird. In diesem Fall ist es der Trainer der Kiezkicker, der die Rollenverteilung vornimmt. Mit dem FC Homburg als David. Damit ist die Sache klar: Alles andere als ein Sieg der Braun-Weißen beim Regionalligisten im heutigen Pokal-Achtelfinale (20.45 Uhr) wäre eine Sensation – und ein Debakel für die Zweitliga-Spitzenreiter. Sie wollen nicht das nächste prominente Pokal-Opfer der Saarländer sein, sondern großer Gewinner. Nicht nur sportlich.
Vier Tage nach dem Derby-Remis steht für den Kiezklub das nächste große Highlight an – so zumindest sieht Fabian Hürzeler die Partie und fordert eine entsprechende Herangehensweise von seiner Mannschaft, die womöglich „noch bereiter als im Derby“ sein müsse, weil der Gegner mit einer „David-gegen-Goliath-Mentalität“ ins Spiel gehen werde.
St. Pauli kann „etwas Großes erreichen“
„Wir können etwas Großes erreichen“, betont der Coach. „Das Viertelfinale im DFB-Pokal ist definitiv etwas Großes für St. Pauli. Das ist unser Anspruch und unser Ziel. Es ist nicht nur für den Verein, sondern auch die Spieler eine Riesen-Chance.“
Die Ausgangslage ist günstig, geradezu verführerisch. Der FC Homburg ist die vermeintlich niedrigste Hürde im Achtelfinale, in dem nur noch sechs Bundesligisten, acht Zweitligisten, Drittligist Saarbrücken und Viertligist Homburg stehen. In zwei Bundesliga-Duellen werden zwei weitere Erstligisten eliminiert. Bayern ist schon draußen. Die Chance, als Nicht-Bundesligist sehr weit zu kommen, ist so groß wie lange nicht.
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Vorsicht ist dennoch geboten, St. Pauli gewarnt. Homburg sei „sehr gefährlich“, habe schließlich Darmstadt und Fürth aus dem Wettbewerb „gekegelt“, wie Hürzeler betont. Er will mit seiner in dieser Saison noch ungeschlagenen Mannschaft keinesfalls als nächstes Opfer des Favoritenschrecks in die Geschichte eingehen.
Der Underdog hat ebenfalls großen Respekt. Homburgs Trainer Danny Schwarz nennt St. Pauli „aktuell das Maß aller Dinge in der 2. Bundesliga“. Mehr noch: „Bezüglich ihrer Qualität und Mentalität wartet im Grunde genommen ein Erstligist auf uns.“ Dennoch habe man in 90 Minuten „gegen jeden Gegner eine kleine Chance“.
Platzverhältnisse keine Ausrede für St. Pauli
Der Wintereinbruch und eventuell schwierige Platzverhältnisse könnten dem Außenseiter entgegenkommen, aber Hürzeler stellt klar: „Wir müssen die Gegebenheiten annehmen. Es wird keine Ausreden geben.“
Weiterkommen. Ohne Wenn und Aber. Aus zwei Gründen. „Der Pokal ist ein sportlich hochattraktiver Wettbewerb. Unserer klarer Fokus liegt darauf, erfolgreich zu sein und eine Runde weiterzukommen“, sagt Sportchef Andreas Bornemann zur MOPO. „Aber natürlich ist auch allen klar, dass der Pokal ein wirtschaftlicher Faktor ist, den man beeinflussen kann.“
Für St. Pauli geht es um verdammt viel Geld
Satte 1.724.800 Euro Prämie, also 1,7 Millionen, gibt es für das Erreichen des Viertelfinals – pro Verein. Für den FC St. Pauli verdammt viel Geld, das er gut gebrauchen kann. Insbesondere angesichts des 4,9-Millionen-Minus im Geschäftsjahr 2022/23.
Eine Niederlage und ein K.o. im Pokal käme auch im Aufstiegsrennen zur Unzeit, könnte die Kiezkicker im Jahresendspurt empfindlich stören, gar aus der Spur bringen. Auch deshalb sieht Bornemann das Pokalspiel nicht als isolierten Wettbewerb, sondern im Kontext. „Es ist der Auftakt von drei ganz wichtigen Spielen, die wir noch bis zur Winterpause haben und allesamt erfolgreich gestalten wollen.“ Drei Siege, Viertelfinale, Tabellenführung, Weihnachten.