Oladapo Afolayan und seine Verlobte Esme

Ereignisreiche Sommerpause: Oladapo Afolayan und seine Verlobte Esme beim Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum Ende Mai – das große Highlight aber kommt noch. Foto: WITTERS

Erst Zoff, jetzt Zauber: Afolayans besonderes Versprechen – aber eine offene Frage

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Die Wogen haben sich geglättet, vergessen ist der Vorfall aber noch lange nicht. Nach seinen Misstönen beim Saisonfinale, das die Klassenerhalt-Party des FC St. Pauli störte, ist Oladapo Afolayan nach der Sommerpause in der Bringschuld und muss zeigen, dass er „all in“ ist, wenn die Kiezkicker in die Vorbereitung auf ihre zweite Bundesligasaison starten. Ein besonderes Versprechen gibt er schon in der spielfreien Zeit ab – und einige Mitspieler werden dabei sein.

Es ist ruhig geworden um Afolayan nach dem Wirbel. Keine Social-Media-Aktivitäten seit Saisonende, seinem verbalen Rundumschlag mit der Kritik am Spielstil der Mannschaft, seiner zu geringen Spielzeit, dem seiner Meinung nach eher dürftigen Abschneiden sowie dem darauffolgenden öffentlichen Rüffel von Sportchef Andreas Bornemann wenige Tage später (MOPO berichtete).

Nach Kritik und Wirbel: Oladapo Afolayan feiert Hochzeit

Ruhig geworden? Das gilt nur für seine „Öffentlichkeitsarbeit“. Tatsächlich sind es gerade verdammt aufregende Tage für den englischen Flügelflitzer. Afolayan steckt derzeit in den Vorbereitungen auf einen der bedeutendsten Tage in seinem Lebens – und der hat rein gar nichts mit Fußball zu tun.

Auf der Sonneninsel Mallorca wird der 27-Jährige seine langjährige Freundin Esme heiraten. Seit Oktober vergangenen Jahres sind beide verlobt. Nun geben sie sich offiziell das Ja-Wort und feiern romantisch Hochzeit. Die Feierlichkeit des Liebes-Versprechens auf dem Balearen-Eiland findet am 16. Juni statt, das Paar hat extra eine Finca etwas außerhalb von Palma angemietet. Am Vorabend gibt es eine Welcome-Party in einem Club der Insel-Metropole. Einige Mitspieler wie Nikola Vasilj oder Karol Mets sind eingeladen.

Laufender Vertrag – aber wie geht es mit Afolayan weiter?

Während privat eine bestehende Verbindung gestärkt und der Bund fürs Leben geschlossen wird, bleibt abzuwarten, wie es um den Beziehungsstatus zwischen Afolayan und dem FC St. Pauli steht, bei dem der gebürtige Londoner noch einen Vertrag bis 2026 hat. Zuletzt war das Verhältnis angespannt.

„Darf das wieder vorkommen? Nein!“, hatte Sportchef Bornemann bei der Saisonbilanz-Runde mit Medienvertretern klargestellt und von einem Gespräch mit dem emotionalen und impulsiven Profi nach dessen öffentlichen Misstönen im Anschluss an das 0:2 gegen Bochum am heimischen Millerntor berichtet. „Ich habe ihm gesagt: Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, sondern hättest das besser bei der Mannschaft, beim Trainer-Team und allen anderen Beteiligten tun sollen, wenn das auf einer guten Ebene ab Juni, Juli weitergehen soll.“ Aus Vereinssicht soll es weitergehen – sofern Afolayan bereit ist, sich einzuordnen und den kollektiven Weg mitzugehen, ohne seine Vorbehalte und Unzufriedenheit zur Schau zu stellen.

Entschuldigung und Bekenntnis zu St. Pauli gelöscht

Will Afolayan überhaupt? Seine Entschuldigung gegenüber Bornemann spricht dafür, aber ob das echte Einsicht war, einen großen Fehler gemacht zu haben, weiß nur der Spieler selbst. Seine öffentliche Entschuldigung via Instagram-Story am Tag nach dem Bochum-Spiel und den Berichten über seine sehr kritischen Worte hatte er aktiv wieder gelöscht und durch ein knappes Posting ersetzt, bei dem entschuldigende oder bedauernde Worte fehlten, was ebenfalls für Stirnrunzeln gesorgt hatte.

Das gilt auch für die Zukunftsplanung. Während der Rechtsfuß (oder Berater) in seiner vor dem automatischen 24-Stunden-Ablauf wieder einkassierten Story noch davon geschrieben hatte, sich darauf zu freuen, „nächste Saison alles für uns zu geben“, blieben die Sätze, die er nach der Partie in den Katakomben des Stadions gesagt hatte – noch unter dem Eindruck des Spiels und deshalb möglicherweise besonders emotional, aber dennoch inhaltlich unmissverständlich – stehen. „Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Aber natürlich bin ich nicht glücklich darüber, wie die Dinge hier laufen“, hatte er gesagt. Er müsse das alles erst einmal sacken lassen, „dann werden wir ernsthafte Gespräche führen und sehen, was passiert. Es wird sich sowieso eine Menge verändern.“

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St. Pauli kann die unbestrittenen offensiven Qualitäten des dynamischen Afolayan (32 Einsätze in der abgelaufenen Saison, drei Tore, eine Vorlage) weiterhin gut gebrauchen, wenngleich seine Defizite bei der Arbeit gegen den Ball nicht wegzudiskutieren sind. Was Mannschaft und Verein aber nicht gebrauchen können bei der „Mission Klassenerhalt, Teil zwei“ sind Störgeräusche. Insofern dürfte es spätestens zu Beginn der Saisonvorbereitung nochmal ein Gespräch zwischen Afolayan und Trainer Alexander Blessin geben – es sei denn, es ereignet sich in der Sommerpause noch mehr Wegweisendes als die Hochzeit. Am Donnerstag, dem 3. Juli, ist offizieller Trainingsstart an der Kollaustraße.

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