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Erinnerungen an Heidenheim: Luhukays wilde Rotation und der Bruch mit der Mannschaft

Wenn alles so kommt, wie es Timo Schultz angedeutet hat, dann wird der FC St. Pauli in Heidenheim mit einem stark veränderten Gesicht auflaufen. Nachvollziehbar, ist es doch das dritte Spiel binnen sieben Tagen für den Kiezklub. Rotation und Heidenheim – da war doch mal was?

In der Tat. Noch gar nicht so lange her. Beim letzten Gastspiel an der Brenz im Oktober 2019 wurde für alle final offenbar, dass es nicht besonders weiter her war mit der Harmonie zwischen dem damaligen Trainer Jos Luhukay und seiner Mannschaft. Die Umstände waren dabei durchaus kurios.

Luhukay veränderte St. Pauli auf satten acht Positionen

Der Kick in Heidenheim war eingebettet zwischen dem Punktspiel gegen Darmstadt und dem DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt. Also ließ Luhukay rotieren, und zwar mit Karacho: Auf acht Positionen veränderte er seine Startelf, die sich damit aber zunächst hervorragend arrangierte. Empfanden alle. Ausgenommen den Coach, wie sich im Nachhinein herausstellte.

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0:0 stand es zur Pause, die Gäste waren die bessere Truppe gewesen. Trotzdem faltete er die Seinen in der Kabine nach allen Regeln der Kunst zusammen, wie die Spieler anschließend erzählten. Was dafür sorgte, dass St. Pauli den Faden und schließlich auch das Spiel mit 0:1 verlor. Das wiederum brachte Luhukay endgültig auf die Palme.

Nach dem Spiel ging Luhukay auf die Mannschaft los

Nach der offiziellen Pressekonferenz wütete er auf 180 und zerlegte die Mannschaft öffentlich. „Ich finde, dass uns die Gewinnermentalität fehlt und der absolute Siegeswille“, lederte er los. „Das, was ich vor der Saison und immer wieder gesagt habe: Es herrscht zu schnell Zufriedenheit. Und mit Zufriedenheit kommt kein Erfolg, dann erzwingt man nichts. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir den Sieg hier erzwingen wollten, wir haben es nicht gemacht.“

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Das Problem sei schon über Jahre dasselbe, fuhr er fort, „das ist ja kein Zufall mehr, dass du hier zum sechsten Mal verlierst. Ich akzeptiere es nicht, dass man nicht an die letzten paar Prozent herankommt, um den Bock umzustoßen“.

Inhaltlich lag Jos Luhukay in einigen Punkten durchaus richtig

So wenig nachvollziehbar der Zeitpunkt für die Attacke war, inhaltlich hatte der Niederländer zum Teil tatsächlich den Nerv getroffen, wie ja auch noch in dieser Spielzeit erkennbar war. Auch Timo Schultz sah sich damit konfrontiert, seine Lösungsansätze waren allerdings andere. Und so ist es auszuschließen, dass – unabhängig vom Spielausgang – am Sonntag eine ähnlich vergiftete Atmosphäre entstehen könnte.

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