Er war St. Paulis Aufstiegs-Held: Die bittere neue Realität für Marcel Hartel
Für wenige Minuten sah es nach einer Trendwende aus, doch am Ende stand er einmal mehr mit leeren Händen da: In der Nacht zum Montag verlor Marcel Hartel mit St. Louis 1:2 in Portland – und unterm Strich läuft die zweite MLS-Saison für den ehemaligen St. Paulianer noch schlechter als die erste. Und die lief schon nicht gut.
Was mitnichten an den persönlichen Leistungen des 29-Jährigen liegt. Hartel war auch auf dem Kunstrasen der Portland Timbers an nahezu jeder gelungenen Offensivaktion beteiligt, nur am Führungstreffer durch Watts (50.) hatte er keine Aktien. Der Vorsprung hielt allerdings nur ganze fünf Minuten, dann glich Antony nach einer spektakulären Einzelleistung aus. Das ganze Dilemma von St. Louis wurde dann in der Nachspielzeit offensichtlich.
Ex-St. Paulianer Marcel Hartel liefert auch in der MLS
Ein Eckball der Gastgeber flog in Kniehöhe einmal quer durch den Strafraum, bis sich in Ayala ein dankbarer Abnehmer fand. Der besiegelte mit seinem Treffer die neunte Niederlage für Hartel im 17. Saisonspiel, es gab erst dürftige drei Siege bei fünf Remis. Logische Folge: St. Louis ist 13. und somit Vorletzter der Western Conference, nur Marco Reus ist mit LA Galaxy noch dahinter. Die vergangene Spielzeit hatten Hartel und Co. auf Rang zwölf abgeschlossen.
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Aus monetärer Warte wird sich der Sprung über den großen Teich für ihn gelohnt haben. Hartel kassiert ein öffentlich einsehbares Jahresgehalt von 1.797.600 Dollar (umgerechnet 1,58 Millionen Euro). Rein sportlich war sein Abschied nach dem Aufstieg mit dem Kiezklub bisher aber ein Griff ins Klo. Dabei liefert er persönlich weiterhin beständig ab, kommt in nunmehr 31 Einsätzen für seinen neuen Verein auf beachtliche acht Treffer und sieben Assists. Hartel ist die offensive Seele der Mannschaft, das kreative Herz und Vollstrecker. Allein: Der Gesamtertrag ist überschaubar.
Drei ehemalige Hartel-Klubs jetzt in der Bundesliga
Richtig schmerzhaft dürfte es für „Cello“ bei einem Blick auf die Bundesliga-Zusammensetzung der kommenden Serie werden. Denn mit St. Pauli, Union Berlin und dem 1. FC Köln sind drei seiner Ex-Arbeitgeber in der Beletage am Start. Und manch einem der genannten Klubs stünde ein Marcel Hartel im Kader weiterhin gut zu Gesicht.
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