Durchwachsene Bilanz: Diese St. Pauli-Zugänge überzeugen – und diese nicht
Das erste Saisonviertel ist absolviert und es lief so gar nicht nach dem Gusto des FC St. Pauli. Der personelle Umbruch fiel deutlich gravierender ins Gewicht als erhofft, was naturgemäß auch daran liegt, dass die Neuverpflichtungen die zahlreichen Abgänge bisher nicht auffangen konnten. Unterm Strich sind längst nicht alle der im Sommer ans Millerntor gewechselten Profis den Erwartungen gerecht geworden. Die MOPO gibt einen Überblick über ihre bisherigen Leistungen.
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Das erste Saisonviertel ist absolviert und es lief so gar nicht nach dem Gusto des FC St. Pauli. Der personelle Umbruch fiel deutlich gravierender ins Gewicht als erhofft, was naturgemäß auch daran liegt, dass die Neuverpflichtungen die zahlreichen Abgänge bisher nicht auffangen konnten. Unterm Strich sind längst nicht alle der im Sommer ans Millerntor gewechselten Profis den Erwartungen gerecht geworden. Die MOPO gibt einen Überblick über ihre bisherigen Leistungen.
Manolis Saliakas: In seiner griechischen Heimat etablierter Erstliga-Spieler, hierzulande aber unbekannt, kam der Rechtsverteidiger aus Giannina, um einen Gegenpol zu Leart Paqarada auf der linken Seite zu schaffen und somit St. Pauli schwerer ausrechenbar zu machen. Schon in der Vorbereitung wurde ersichtlich, dass die Idee aufgehen kann. Saliakas stand in allen bisherigen Pflichtspielen in der Startelf und bekam nach anfänglichen Schwierigkeiten immer mehr Konstanz in sein Auftreten, die völlig überzogene Rote Karte im Pokal gegen Straelen fällt da nicht mindernd ins Gewicht. Das größte Problem ist eines, für das Saliakas nichts kann: Er wird von den Kollegen noch viel zu wenig gesucht.
David Nemeth wird bei St. Pauli seinen Weg machen
David Nemeth: Für einen gerade mal 21-Jährigen kann es schon ein Rucksack sein, mit dem Etikett „Rekordeinkauf“ in seine Zeit auf dem Kiez zu gehen. Davon ist beim Österreicher nichts zu sehen, gleichwohl er gewiss noch Luft nach oben hat in Sachen Leistungsniveau. Was aber nicht verwundert angesichts der knapp siebenwöchigen Ausfallzeit zu Beginn der Saison. Nemeths Verpflichtung wird sich für St. Pauli noch auszahlen mit seiner Robustheit im Zweikampf, der Ruhe im Aufbau und der Kopfballstärke defensiv wie offensiv. Das ist bereits absehbar, auch wenn das Zusammenwirken mit Jakov Medic noch optimierungsbedürftig ist.
Betim Fazliji: St. Pauli mühte sich lange um seine Verpflichtung, weil in ihm auch die Möglichkeit einer Sofortlösung auf mehreren Positionen gesehen wurde. Der kosovarische Nationalspieler kann alle zentral defensiven Rollen einnehmen, bekam bislang zwei Mal die Chance, das auch zu zeigen – zwei Mal funktionierte es nur in Ansätzen. Als Innenverteidiger in Straelen (4:3) und als Sechser in Regensburg (0:2) blieb der 23-Jährige unter seinen Möglichkeiten, die in etlichen Trainingseinheiten deutlich erkennbar waren.
St. Pauli bringt für Connor Metcalfe die nötige Geduld auf
Connor Metcalfe: Es war von vornherein klar, dass dem Australier Raum und Zeit zur Akklimatisierung eingeräumt werden muss. Zum erstmaligen Verlassen der Heimat gesellt sich das neue Niveau im täglichen Training und in den Wettkämpfen. Metcalfe durfte immer wieder mal reinschnuppern, sein Treffer zum 2:2-Endstand in Fürth deutete an, dass er auf Sicht noch in eine größere Rolle schlüpfen könnte als bisher.
Carlo Boukhalfa: Ein nicht überzeugender Startelf-Einsatz in Kaiserslautern, dazu noch sechs Einwechslungen und eine Gesamtspielzeit von 153 Minuten – der beim SC Freiburg ausgebildete Mittelfeld-Allrounder ist noch nicht wirklich an der Elbe angekommen. Trainer Timo Schultz sprach vorm Regensburg-Spiel auch von einem „körperlichen Tief“, das der 23-Jährige gerade durchschreite. In der Summe hatte man sich von ihm sicher mehr Soforthilfe versprochen.
Johannes Eggestein immerhin schon mit drei St. Pauli-Toren
David Otto: Es ist nicht immer ein Geschenk, wenn man im Herrenbereich an den Erfolgen aus der Jugendzeit gemessen wird. Als Nachwuchsstürmer der TSG Hoffenheim hatte Otto alles in Grund und Boden geballert, den Nachweis, das auch bei den Profis zu können, hat er in Hamburg bisher nicht erbringen können. Aktuell sucht man bei allem tadelsfreien Einsatz des 23-Jährigen noch nach einer Antwort auf die Frage, welches die besondere Fähigkeit ist, die St. Pauli zu seiner Verpflichtung veranlasst hat.
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Johannes Eggestein: Ein feiner Fußballer mit sehr viel Instinkt für schlaue Positionierung, intelligente Laufwege und der notwendigen Technik für Kombinationsfußball. Der Ex-Bremer passt eindeutig ins Anforderungsprofil von St. Paulis Spielstil und hat mit seinen bisherigen drei Toren auch diesbezüglich gut performt. Dass es zuletzt dünner wurde, liegt auch daran, dass es generell krankt im Offensivspiel und dass es Eggestein helfen würde, einen Igor Matanovic in Normalform neben sich zu haben. Dass die beiden als Duo funktionieren können, hat die Vorbereitung gezeigt.
Sascha Burchert: Der nachverpflichtete Keeper kam über einen Bank-Platz bisher nicht hinaus.