Dramatischer Absturz nach Spieltag drei: Die Horror-Zahlen zu St. Paulis Pleitenserie
Nicht immer erzählt das Zahlenwerk im Sport die richtigen Geschichten. Manchmal aber untermauern Statistiken die Eindrücke, die den Beobachter beschleichen, auf durchaus eindrucksvolle Weise. Zum Beispiel beim Absturz des FC St. Pauli: Nach tollem Start mit sieben Punkten aus drei Partien setzte es bekanntlich sechs Pleiten am Stück. Und dass es dafür Gründe gibt, zeigen die folgenden Werte, die jeweils pro Partie ermittelt wurden. In vielen relevanten Bereichen gab es seit Spieltag Nummer vier einen regelrechten Absturz (Quelle: Sportec Solutions).
Dabei hakt es hinten wie vorne in der Worte wahrster Bedeutung, beginnend mit der Defensive. Von den 18 bisherigen Gegentreffern – in der Vorsaison waren es in der gesamten Rückrunde gerade einmal zehn – kassierte St. Pauli 14 in den vergangenen sechs Begegnungen. Viele davon waren billigster Natur, was Coach Alex Blessin in schöner Regelmäßigkeit anprangerte, aber eben auch die Folge kollektiver Anfälligkeit. 19 Großchancen hatten die Kiezklub-Gegner bei den sechs Niederlagen, in den ersten drei Partien waren es gerade einmal drei!
St. Pauli hat läuferisch und kämpferisch nachgelassen
Auch die läuferische Leistung hat signifikant nachgelassen. St. Pauli lief an den ersten drei Spieltagen im Mittel der Spiele über zwei Kilometer mehr als in den letzten sechs Partien, zudem ist die Quote gewonnener Zweikämpfe auf knapp 47 Prozent (zu Saisonbeginn 49 Prozent) gesunken, beim deprimierenden 0:4 gegen Gladbach zuletzt lag die Quote gar nur bei ernüchternden 41,7 Prozent.
Kiezklub ist seit knapp sieben Stunden ohne Treffer
Inkonsequent gegen den Ball, harmlos mit Spielgerät: Seit 418 Minuten, das heißt seit knapp sieben Stunden, hat die Blessin-Elf in der Bundesliga nicht mehr getroffen und stellte jüngst gegen Gladbach mit dem vierten torlosen Bundesliga-Spiel in Folge den Vereinsnegativrekord ein. Überhaupt gab es in den letzten sechs Spielen lediglich einen Treffer, nämlich den von Hauke Wahl gegen Leverkusen. Insgesamt stellt Braun-Weiß zusammen mit Heidenheim und dem HSV die harmloseste Offensive mit nur acht Treffern.
Das könnte Sie auch interessieren: Wirtschaftlicher Aufschwung auf St. Pauli
Aus dem laufenden Spiel heraus haben die Hamburger gar seit 660 Minuten (also exakt elf Stunden) nicht mehr getroffen, zuletzt gelang das im Stadt-Derby beim HSV in der 60. Minute durch Andréas Hountondji. In den letzten 540 Bundesliga-Minuten führte nur einer von 76 Schüssen zum Tor (an den ersten drei Spieltagen waren es noch sieben von 43, also jeder sechste) – und dies lag auch an der Qualität der Möglichkeiten. Sechs von bisher zehn Großchancen kamen an den ersten drei Spieltagen zustande, zuletzt tauchte man also kaum noch frei vor dem gegnerischen Tor auf und vergab in den letzten sechs Partien zudem alle vier Gelegenheiten.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.