Doppel-Aufstieg mit St. Pauli? Was sich Kiel-Boss Stöver für seinen Abschied wünscht
Er wird fehlen, so viel steht fest. In Uwe Stöver wird Holstein Kiel im Sommer mehr als nur einen Sportchef verlieren. Der 57-Jährige, einst auch beim FC St. Pauli in Amt und Würden, zählt gewiss zu den angenehmsten Personen im Business, der Erfolg spricht zudem eine klare Sprache über seine Arbeit. Vor dem Topspiel am Freitag sprach die MOPO mit Stöver über seinen Abschied, den Kracher am kommenden Spieltag, die Lage im Aufstiegsrennen – und einen möglichen Doppel-Aufstieg von Kiel und St. Pauli.
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Er wird fehlen, so viel steht fest. In Uwe Stöver wird Holstein Kiel im Sommer mehr als nur einen Sportchef verlieren. Der 57-Jährige, einst auch beim FC St. Pauli in Amt und Würden, zählt gewiss zu den angenehmsten Personen im Business, der Erfolg spricht zudem eine klare Sprache über seine Arbeit. Vor dem Topspiel am Freitag sprach die MOPO mit Stöver über seinen Abschied, den Kracher am kommenden Spieltag, die Lage im Aufstiegsrennen – und einen möglichen Doppel-Aufstieg von Kiel und St. Pauli.
MOPO: Die wichtigste Frage zuvorderst: Warum haben Sie schon im vergangenen Oktober Ihren Abschied zum Saisonende erklärt?
Uwe Stöver: Einzig und allein aus privaten und persönlichen Gründen. Beruflich habe ich bei all dem, was ich hier oben vorfinde, überhaupt keinen Grund, aber es gibt Dinge, die irgendwann einmal kommen. Es ist ein Schnitt, aber ohne zu sagen, dass ich vielleicht nicht in dieser Funktion anderswo arbeite oder eventuell im Fußball in einem Nachwuchsleistungszentrum irgendwas mache oder im Bereich Scouting. Es kann aber auch sein, dass ich gar nichts mache. Es ist von A bis Z alles möglich.
Stöver verrät, wie Kiel die Mission Aufstieg angehen will
Vermutlich wäre es ein Traum, sich mit einem Aufstieg aus Kiel zu verabschieden. Wie ist es um die Euphorie vor Ort bestellt aktuell?
Hier ist schon jeder gut informiert, wie wir spielen, wo wir stehen. Dementsprechend positiv ist die Stimmungslage. Vor allem auch deshalb, weil es aufgrund des großen Umbruchs im vergangenen Sommer für den einen oder anderen überraschend kommt. Aber umso mehr freut man sich, dass es aktuell so gut funktioniert.
Ganz neu ist die Situation bei der KSV nicht, man stand schon 2018 und 2021 kurz vorm Sprung in die Bundesliga. Könnte die Erfahrung des Scheiterns in der laufenden Saison helfen, es besser zu machen?
Erstens sind wir noch nicht soweit, wir haben noch zwölf Spiele zu gehen. Und wie dicht und eng das bei einer Drei-Punkte-Regelung ist, kann sich jeder vor Augen führen. Von daher fahren wir immer ganz gut damit, dass das nächste Spiel erst einmal das wichtigste ist. Aber man kann auch nur schwer Vergleiche anstellen, weil die Umstände 2021 mit zwei Corona-Pausen Ende März und Anfang April und danach neun oder zehn Spielen im Drei-Tage-Rhythmus sehr besonders waren. Und mit Laber Rhabarber hat sich eh noch niemand positioniert vorne, von daher: Ärmel hochkrempeln und die Dinge angehen.
Kiel-Sportchef Stöver erwartet jetzt die spannendste Phase
Am Freitag wartet ein tolles Spiel …
Ja, das ist schon ein besonderes Spiel. Aufgrund der Tabellensituation, aber auch, was Inhalte des Fußballspielens betrifft. Es sind zwei Mannschaften, die einen richtig guten Plan haben. Freitagabend, Flutlicht, ausverkauftes Haus – das verspricht ein interessantes Spiel zu werden. Ob es auch ein gutes wird, gilt es abzuwarten.
Wie schätzen Sie die Gesamtlage im Kampf um die Aufstiegsplätze ein?
Wir haben immer noch eine enge Situation bis hin zur SV Elversberg mit 32 Punkten. Das sind Abstände, die in zwölf Spielen schnell aufgeholt sind. Gute Phase, schlechte Phase, wir sehen gerade bei Hannover 96, die Anschluss gefunden und entsprechende Qualität haben, wie schnell es gehen kann. Für mich sind weiterhin acht, neun Mannschaften im Köcher. Die spannende Zeit, die über vorne und nicht vorne entscheidet, die kommt erst noch.
Anders als St.Pauli hatten die Kieler keine Rasen-Probleme
Was trauen Sie dem HSV unter Steffen Baumgart zu?
Auf jeden Fall, dass sie einen Schnitt von zwei oder mehr Punkten holen. Was den Trainer, die Person anbetrifft, habe ich eine hohe Meinung. Deswegen glaube ich durchaus, dass er dazu in der Lage ist, mit dem HSV erfolgreich zu sein.
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Kurzer Themenwechsel: Wie sieht es an der Förde aus mit den Platz- und Trainingsbedingungen? Die Probleme, die St. Pauli hat oder hatte, werden Sie registriert haben.
Wir haben die Möglichkeit, auf mehreren Plätzen zu trainieren, von neuestem Kunstrasen über Hybridrasen bis Naturrasen. Wir hatten nur eine Problematik, als der große Schnee kam vor Weihnachten. Aber danach konnten wir durchgängig problemlos trainieren. Der Platz im Stadion ist auch top.
Finale Frage: Wäre ein Doppel-Aufstieg von Holstein und St. Pauli für Sie ein traumhafter Abschied?
Meine Gedanken und meine Emotionen gelten dem Verein, für den ich jetzt insgesamt im sechsten Jahr arbeite, und dem nächsten Spiel. Alles andere ist im Moment kein Thema.