Pyro wird bei der Klassenerhalts-Party gezündet

Bei der Klassenerhalts-Party durfte auch Pyrotechnik nicht fehlen. Foto: WITTERS

„Die Nummer eins der Stadt sind wir!“ St. Paulis heiße Party, Treu als Einpeitscher

Niederlage? Welche Niederlage?! Der Ärger über das 0:2 gegen Bochum im Saisonfinale war schnell abgehakt und das eine oder andere Kaltgetränk beschleunigte den Prozess bei Kiezkickern und Fans. Ein feucht-fröhlicher Abend, der für viele Braun-Weiße zu einer langen Nacht wurde. Ausgelassen, emotional. Defensiv-Derwisch Philipp Treu gab den Einpeitscher und beeindruckte die Vorsänger der Ultras und einer der Trainer brach sein „Schweige-Gelübde“. Schönes Ende einer denkwürdigen Spielzeit. Nur der Kapitän fehlte …

Um 19.10 Uhr – wann auch sonst? – begann die Klassenerhalts-Feier im Stadion. Und auch der Erfolg der Genossenschaft, die fast 30 Millionen Euro eingesammelt hat, wurde noch einmal zelebriert vor Tausenden Fans auf der Südtribüne, Gegengerade, Hauptribüne und auch auf dem Rasen vor der Süd, auf deren Balkon sich wenig später die Mannschaft zeigte und bejubelte wurde.

FC St. Pauli: Party mit Team und Fans im Stadion

„Nie mehr zweite Liga, nie mehr, nie mehr!“, stimmte Treu an und das Publikum sang lauthals mit. Er initiierte Sprechchöre für den verletzten und auch abwesenden Kapitän Jackson Irvine, der sich bereits im Urlaub befindet, um sich auszukurieren und abzuschalten.

Mittendrin und obenauf: Die Mannschaft des FC St. Pauli wird von den Fans gefeiert – und alle feiern den Klassenerhalt. WITTERS
St. Paulis Mannschaft feiert mit Fans den Klassenerhalt
Mittendrin und obenauf: Die Mannschaft des FC St. Pauli wird von den Fans gefeiert – und alle feiern den Klassenerhalt.

Ein Schlachtruf durfte nicht fehlen: „Die Nummer eins der Stadt sind wir!“ Denn sportlich ist der FC St. Pauli noch der Platzhirsch in der Hansestadt, auch wenn der HSV aufgestiegen ist und dem Kiezklub diesen Rang in der kommenden Spielzeit streitig machen will.

Trainer Blessin: „Unglaubliches geleistet!“

Der lautstark gefeierte Alexander Blessin schwärmte bei seiner Ansprache, dass seine Mannschaft „Unglaubliches geleistet“ habe in der Saison. Er schrie fast ins Mikrofon, mehrfach überschlug sich seine Stimme. „Keiner hat einen Pfifferling auf uns gesetzt! Der Klassenerhalt ist mehr als verdient. Wir freuen uns auf die neue Saison!“ Zudem würdigte er neben Sportchef Andreas Bornemann („Der Architekt, klar“) auch Präsident Oke Göttlich und dessen Arbeit und das Vertrauen.


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Eine Premiere: Co-Trainer Peter Nemeth, der grundsätzlich keine Interviews gibt, machte angesichts des besonderen Anlasses eine Ausnahme, als er um ein paar Worte gebeten wurde. „Es macht einfach Spaß bei diesem Verein. Ich bin glücklich, hier zu sein. Danke für die schönen Momente.“ Nemeth ist kein Mann vieler oder großer Worte, aber einer, der das Herz am richtigen Fleck trägt. Und was er sagte, kam von Herzen.

„Wahnsinnig emotional“: Göttlich dankt den Fans

Mit Herz und Leidenschaft und auch Klasse haben sich die Kiezkicker in der Bundesliga bewährt und sich ihren Platz für eine weitere Spielzeit verdient. „Die Mannschaft hat in dieser Saison noch mal einen draufgelegt. Davor kann man nur den Hut ziehen“, lobte Bornemann, als er am Mikro an der Reihe war, die Leistung der „Boys in Brown“ beim Bundesliga-Comeback zu würdigen. „Dieses Jahr in dieser Liga die Klasse zu halten, ist noch höher zu bewerten als der Aufstieg.“

Göttlich dankte den Fans und Mitgliedern für die starke Unterstützung – von den Rängen, aber auch beim Projekt Genossenschaft. „Es macht mich wahnsinnig emotional“, rief der Präsident den Anwesenden zu. „Danke, danke, danke, was Ihr getan habt. Ihr seid St. Pauli!“

Bengalos, Raketen und Beats bei der Stadion-Party

Nach den Ansprachen bekamen die Ultras noch mal eine Bühne, stimmten Fangesänge an, zündeten Bengalos, schossen Raketen ab und schworen alle noch anwesenden Fans auf die nächste Mission Klassenerhalt ein. Dann legten DJs auf.

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Die Spieler und Verantwortlichen feierten mit ihrem Anhang, Sponsoren und Gästen noch lange im Ballsaal der Südtribüne. Um Mitternacht schloss das Millerntor seine Pforten. Schlusspfiff für die offizielle Party. Viele feierten im Viertel weiter.

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