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RB St. Pauli
  • RB-Fans wie hier 2016 beim Zweitliga-Spiel am Millerntor – das will man beim FC St. Pauli nicht sehen.
  • Foto: WITTERS

DFB-Pokal: St. Pauli lässt RB nicht ans Millerntor – das sagt Teutonia

Ein Spiel findet nicht statt am Millerntor. Eigentlich ist also gar nichts passiert. Weil es sich bei besagtem Spiel aber um jenes in der ersten Runde des DFB-Pokals zwischen Teutonia 05 Ottensen und RB Leipzig handelt, ist irgendwie doch etwas passiert. Zumal die Begründung für die Absage nicht überall auf Begeisterung stößt.

„Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, hatte Teutonias Präsident Liborio Mazzagatti noch vor Wochenfrist gesagt. Und damit gemeint: Eine Austragung im Volksparkstadion ist möglich, ebenso eine am Millerntor. Überhaupt nötig ist der Umzug, weil DFB-Pokal-Spiele nicht wie in Teutonias Regionalliga-Heimspielstätte im Stadion an der Hoheluft auf Kunstrasen stattfinden dürfen. Seitdem das „Abendblatt“ am Freitag eine Nachricht veröffentlichte, die St. Pauli an die Ottenser sandte, ist aber auch allseits bekannt: Das Millerntor wird es nicht.

DFB-Pokal: Teutonia Ottensen darf gegen RB Leipzig nicht ans Millerntor

„Bekanntermaßen sieht der FC St. Pauli das Modell von RB äußerst kritisch, da es nach unserer Auffassung nicht vereinbar ist mit der 50+1-Regelung, für die wir uns engagieren. Auch in unserer Fanszene und Anhängerschaft stößt das Modell von RB auf starke Ablehnung. Der FC St. Pauli möchte RB daher nicht über mögliche Pflichtspiele hinaus eine Bühne geben, vor allem nicht am Millerntor, das als Symbol für einen solidarischen und gerechteren Fußball steht. Vor diesem Hintergrund können wir unser Stadion für eine Austragung des Spiels nicht zur Verfügung stellen“, heißt es in der Mitteilung.

So weit, so eindeutig. Und auch, so ist zu hören, in Kiezkreisen wohlwollend wahrgenommen. Zumal die braun-weißen Fans neben RB auch Teutonia nicht lieben. Der Regionalligist profitiert bei seinem sportlichen Streben in Richtung Dritte Liga finanziell von einem Sponsorenkonsortium, zu dem bis kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auch ein Ölkonzern aus Russland (Lukoil) gehörte.

Teutonia-Boss hat Verständnis für Entscheidung des FC St. Pauli

Nun könnte man meinen, dass das Thema durch, weil die Anfrage abgelehnt ist. Allerdings sieht sich St. Pauli ob seiner Entscheidung nun mit Vorwürfen des Populismus konfrontiert. Allerdings nicht von Teutonia, von wo man ja die größte Aufregung ob Ablehnung vermuten könnte. Rund um die Kreuzkirche herrscht alles andere als Argwohn.

„Wir sind ein kleiner Verein, der akzeptieren muss, wenn ein großer Verein über sein eigenes Stadion entscheidet“, sagt Mazzagatti der MOPO. St. Pauli macht er keine Vorwürfe, der Stadt dagegen schon: „Das eigentliche Problem ist, dass es in Hamburg kein drittes Stadion für solche Events gibt. Das bringt uns überhaupt erst in die Bredouille“, klagt er.

In Ermangelung an Spielstätten dürfte die Partie nun im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt stattfinden. Auch eine Austragung im Volksparkstadion ist weiter eine Option. Im Gegensatz zu einem Umzug nach Lübeck. Das erste DFB-Pokal-Spiel seiner Geschichte will Teutonia unbedingt im Großraum Hamburg austragen.

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