St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine am Ball

Wieder mittendrin – wenn auch nur kurz: St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine gab gegen Frankfurt sein Comeback Foto: WITTERS

„Das Gesicht des Vereins“: Fans feiern Irvine bei Comeback – auch Mitspieler happy

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Es war ein bedeutender Moment, doch er ging etwas unter in der Enttäuschung und im Ärger über die abermalige Niederlage in Frankfurt (0:2), die wiederholten Fehler und auch den Wirbel um das kurzfristig verhängte Stadion-Verbot für rund 200 St. Pauli-Fans. Der Kapitän ist wieder an Bord. Offiziell. Das Comeback von Jackson Irvine war kurz, nur ein Comebackchen, aber doch ein persönlicher Meilenstein für den Australier und ein wichtiges Signal für die Mitspieler, das Hoffnung macht in sportlich stürmischen Zeiten. Die Reaktion der mitgereisten Fans war deutlich.

Was kann der Anführer der Mannschaft nach seiner langen Pause schon wieder geben? Und welchen Effekt können weitere Einsätze des Mittelfeldspielers in den anstehenden Duellen haben, nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf den Tribünen?

Jackson Irvine kommt in Frankfurt zu Saisondebüt

Acht Minuten, inklusive Nachspielzeit. Länger dauerte Irvines Comeback nicht. In der 86. Spielminute der zu diesem Zeitpunkt entschiedenen Partie im Frankfurter Stadion machte ein Rückkehrer Platz für den anderen. Abwehrkante Karol Mets, erstmals nach elf Monaten wieder in der braun-weißen Startformation, hatte nach einem starken und ermutigenden Auftritt Feierabend. Für Mets kam Irvine aufs Feld.

Saisondebüt. Erster Einsatz des 32-Jährigen seit seiner schweren Fußverletzung mit anschließender OP im April. Ein Moment, den nicht nur Irvine herbeigesehnt hatte. Kurz nach dem Betreten des Spielfeldes bekam er die Kapitänsbinde von seinem Stellvertreter Eric Smith gereicht und streifte sie über.

Jackson Irvine feierte in Frankfurt sein Comeback, zählte auch zu den Enttäuschten. WITTERS
Jackson Irvine war nach dem Spiel bedient.
Jackson Irvine feierte in Frankfurt sein Comeback, zählte auch zu den Enttäuschten.

„Wir haben auf ihn gewartet. Wir wollen ihn zurück“, betonte Mets, der wie der australische Nationalspieler dem Mannschaftsrat der Kiezkicker angehört. „Ich freue mich über seine ersten Minuten und hoffe, dass er gesund bleibt und uns Schritt für Schritt stärken und einen Boost geben kann.“

Mets erhofft sich „Boost“, Fans feiern Einwechslung

Vielleicht gelingt dieser Boost mit wachsender Einsatzzeit im DFB-Pokalspiel am Dienstagabend gegen Hoffenheim und am Samstag in der Liga gegen Mönchengladbach, jeweils am heimischen Millerntor. Vielleicht aber auch durch den Ruck, der durchs Stadion gehen könnte, wenn Irvine eingewechselt wird, auf dem Rasen bei den Mitspielern und auch auf den Rängen bei den Fans nochmal Kräfte freisetzt.

Auffällig: Bei Irvines Einwechslung hatte es lautstarken Applaus aus der Gästekurve gegeben. Der Beifall war weitaus lauter als bei den vorangegangenen Einwechslungen auf Seiten der St. Paulianer. Frenetisch war das Willkommen für Irvine nicht, aber das lag daran, dass sich die Kurve aufgrund des Wirbels um einen Fan-Zusammenstoß und eines folgenden Polizei-Einsatzes im Vorfeld der Partie zurückhielt und es in Abwesenheit von rund 200 Ultras keinen organisierten Support gegeben hatte.

Hauke Wahl: Rückkehr von Irvine „für uns wichtig“

Wird die Reaktion am Millerntor auf eine Einwechslung Irvines nach all den Kontroversen der vergangenen Monate um seine Haltung, Statements und vor allem auch Nicht-Aussagen zum Nahost-Konflikt auch so ungetrübt und ungeteilt positiv sein? Das wird sich vielleicht schon am Dienstag zeigen.

Seine Rolle als Leader innerhalb der Mannschaft ist davon jedenfalls unberührt. „Für Jacko ist es schön, dass er wieder auf dem Platz stand“, betonte Hauke Wahl nach dem Spiel in Frankfurt. „Auch für uns ist das wichtig, er ist unser Kapitän, das Gesicht des Vereins und auch jemand, zu dem andere Spieler aufschauen und sich orientieren, was er macht und wie er es macht.“ Irvine und Mets seien „wichtige Stützen“ in den vergangenen Jahren gewesen und dies auch nach wie vor. „Da tut es der gesamten Mannschaft gut, dass die beiden wieder da sind.“

Kaars: Irvine und Mets „zwei Supertypen“

Einer der Neuzugänge, Martijn Kaars, bestätigt das. „Karol und Jacko haben natürlich viel Erfahrung und sind auch ein bisschen älter. Sie sind schon 15 Jahre im Profifußball unterwegs“, so der Stürmer. „Das ist gut für jede Mannschaft und für uns speziell. Denn es sind auch zwei Supertypen.“

Irvine selbst stand nach seinem Comeback nicht für Gespräche zur Verfügung, weder an den Mikrofonen und vor den Kameras der TV-Sender, noch war er unter den ausgewählten St. Pauli-Spielern, die der Kiezklub nach der Partie in die Interview-Zone der Frankfurter Arena gelotst hatte.

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