Darum sieht Göttlich den FC St. Pauli an der Seite des HSV
Langweilig wird es tendenziell eher selten im Leben von Oke Göttlich. Der ist als Boss des FC St. Pauli und Mitglied des DFL-Präsidiums wahrlich genug ausgelastet, fand aber am Sonntagmittag Zeit, im „Doppelpass“ auf Sport1 vorbeizuschauen. Dort hatte er zwar nichts grundsätzlich Neues zu verkünden, aber durchaus Interessantes zu den Aspekten Olympia, Stadionausbau, HSV – und einer Bayern-Legende.
Göttlich nahm Stellung zum Vergleich von Uli Hoeneß mit der TSG Hoffenheim („Der FC Bayern ist das Hoffenheim der Champions League“) und schätzte die monetären Möglichkeiten der Bundesliga ein. Was Hoeneß gesagt habe, stimme, meine Göttlich. „Wirtschaftlich können die deutschen Klubs momentan mit den Klubs aus der Premier League nicht mithalten, aber wir versuchen immer, hinterherzuhecheln“, sagte er.
St. Pauli-Boss Oke Göttlich: „Am Ende schießt Geld Tore“
Die Bayern übernähmen manchmal „eine St.-Pauli-Terminologie, wenn sie in der internationalen Liga sagen: ‚Wir sind chancenlos, weil wir wirtschaftlich keine Möglichkeiten haben‘“. Am Ende sei zwar „nicht nur die wirtschaftliche Performance ausschlaggebend für Erfolge und Titel. Aber: Natürlich ist Geld der Leitgeber, um Qualität und Geschlossenheit zu bringen. Am Ende schießt Geld Tore“.
Oke Göttlich spricht über St. Paulis Stadionpläne
Göttlich stützte Hoeneß, der für seine Aussage viel Kritik hatte einstecken müssen: „Er wollte eine Sache zum Ausdruck bringen, und dann ist es auch egal, ob er Hoffenheim, St. Pauli oder auch Preußen Münster gesagt hätte. Uli Hoeneß wollte damit sagen, dass der FC Bayern im wirtschaftlichen Cluster nicht mehr im allerobersten Regal ist und sich die teuersten Spieler nicht mehr leisten kann, weil die Premier League inzwischen eins macht: Sie reguliert unsere Liga besser, als wir es selber geschafft haben.“
Oke Göttlich hat Verständnis für Olympia-Bewerbung
Auf nationaler Ebene habe St. Pauli die Rolle inne, die die Bayern in der Königsklasse einnehmen. Auch im Vergleich zum HSV. „Es ist eine große strategische Herausforderung für uns, weil gläserne Decken existieren“, sagte Göttlich. „Natürlich ist der HSV der größere Verein. Unsere gläserne Decke ist die Stadionkapazität“, sagte der 49-Jährige und ergänzte, dass der Kiezklub inzwischen „auch immer 45.000 bis 50.000 Menschen“ Eintritt gewähren könnte. Um das Millerntor mit seinen knapp 30.000 Plätzen allerdings dementsprechend auszubauen, müsse man um die 150 Millionen Euro investieren. Grundsätzlich gebe es Pläne, man sei aber auch und vor allem auf die Unterstützung der Stadt angewiesen.
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Und die stand schließlich auch im Mittelpunkt seiner Äußerungen. Gemeinsam mit dem HSV würde St. Pauli, meinte Göttlich, gerne für „das Weltoffene“ stehen. „Das ist auch der Grund, wieso ich verstehe, dass wir uns für Olympia bewerben wollen: Weil wir eine weltoffene, demokratiefreundliche Stadt sind.“
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