Karol Mets ist wieder fit. Jetzt fehlt nur noch das 1:0 für St. Pauli.

Karol Mets ist wieder fit. Jetzt fehlt nur noch das 1:0 für St. Pauli. Foto: imago/Susanne Hübner

„Dann wird es die Hölle für den Gegner“: Wie St. Pauli die Kurve kriegen will

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Beim 0:3 gegen Hoffenheim feierte er sein Comeback nach elf Monaten: Karol Mets kam für die Schlussviertelstunde auf den Platz. Am Samstag in Frankfurt könnte er von Anfang an die zuletzt wacklige braun-weiße Defensive stärken. Und dazu beitragen, dass es „die Hölle für den Gegner“ wird, wie Mets vorhat.

„Die Spiele werden einfacher, wenn man mit 1:0 in Führung geht“, sagte der 32-Jährige nach der Trainingseinheit am Mittwoch: „Als erstes zu treffen ist etwas, das wichtig für uns wird. Dann wird es die Hölle für den Gegner, auszugleichen. Das ist definitiv etwas, was wir in den nächsten Spielen brauchen.“

Rein statistisch steigt die Wahrscheinlichkeit, das erste Tor zu erzielen, mit jeder Minute, in der man selbst kein Tor hinnehmen muss. Und das ist eine Aufgabe für Verteidiger Mets, dessen Rückkehr nach fast einem Jahr Zwangspause die Defensiv-Optionen des Kiezklubs deutlich erhöht – zumal auch der gegen Hoffenheim erkältet fehlende Abwehrkollege Hauke Wahl am Mittwoch wieder an der Kollaustraße trainierte.

„Wir müssen 50/50-Spiele in unsere Richtung lenken“

„Die letzten drei Spiele, die wir verloren haben, waren meiner Meinung nach 50/50-Spiele, die nicht in unsere Richtung ausgeschlagen sind“, kommentierte Mets die jüngsten Pleiten gegen Hoffenheim, Bremen (0:1) und Leverkusen (1:2): „In jedem Spiel hatten wir gute, positive Phasen, aber der Gegner hat zuerst getroffen. Wir müssen diese 50/50 Spiele in unsere Richtung lenken.“

Ob er beim Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt von Beginn an spielt, sei eine „Frage für den Trainer“. Falls Alexander Blessin diese Frage an Karol Mets weiterreichen sollte, wäre dessen Antwort jedoch klar: „Ich bin bereit, möchte auf jeden Fall eine Option für ihn sein. Falls er sich entscheidet, mich einzusetzen, bin ich da und werde alles geben.“

„Schmetterlinge im Bauch“ bei seiner Einwechslung

So wie in der Schlussphase gegen Hoffenheim, als er nach seiner langen Knieverletzung endlich wieder für St. Pauli spielen konnte. Ein bedeutender Moment. „Ich habe lange darauf hingearbeitet und mir diesen Augenblick vorgestellt“, berichtet Mets: „Ich habe sogar Übungen gemacht, um bereit zu sein, wenn es soweit ist. Trotzdem hat es sich angefühlt wie Schmetterlinge im Bauch.“ Das Comeback hatte auch noch eine Art dritte Halbzeit. „Zu Hause habe ich mit meiner Verlobten an die Zeit gedacht habe, als ich nicht einmal gehen konnte“, erzählt der estnische Nationalspieler: „Es war insgesamt eine sehr emotionale Zeit und ich bin froh, dass sie hinter mit liegt.“

Vor ihm liegt Frankfurt. Und die Aufgabe, die nach vier Niederlagen in Folge verunsicherten Mitspieler mit seinem Comeback-Spirit anzustecken, neues Feuer zu entfachen und St. Paulis alte Tugenden zu wecken. „Unser Defensivverhalten als Kollektiv wird am wichtigsten sein, betont Mets:. „Wenn wir als elf Mann zusammenstehen und eine Aufgabe gemeinsam angehen, sind wir ein sehr schwer zu schlagendes Team. Wir müssen diese Mentalität und Organisation hinbekommen. Dann sind wir das gleiche Team wie letztes Jahr.“

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Als es in Frankfurt im Mai ein 2:2 gab, nach dem der praktisch sichere Klassenerhalt gefeiert wurde. Knapp sechs Wochen nach seiner Knie-OP feierte Mets damals mit, die bitterste Zeit lag da schon hinter ihm. „Am schlimmsten war, als mir nach vier Monaten Reha gesagt wurde, dass ich eine Operation brauche“, erinnert sich Mets: „Das war ein mentaler Schlag. Andererseits war es aber auch eine Entlastung, weil ich von da an einen klaren Zeitplan hatte, wann ich wieder fit bin. Ich wusste, nach der OP sind es vier Monate – und es waren vier Monate. Durch so eine Zeit zu gehen, verändert einen auch als Person. Großen Respekt an jeden, der das durchgestanden hat und weiß, worüber ich spreche.“

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