Carstens vor Millerntor-Rückkehr: Darum habe ich St. Pauli verlassen
Manchmal braucht es eben etwas Anlaufzeit. Mit 25 Jahren ist Florian Carstens Stammkraft bei St. Paulis kommendem Gegner Wehen Wiesbaden. Vor rund vier Jahren war er im Trikot des FC St. Pauli schon einmal drauf und dran, sich bei einem Zweitligisten durchzusetzen. In der MOPO erklärt Carstens, warum er den Sprung damals verpasste.
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Manchmal braucht es eben etwas Anlaufzeit. Mit 25 Jahren ist Florian Carstens Stammkraft bei St. Paulis kommendem Gegner Wehen Wiesbaden. Vor rund vier Jahren war er im Trikot des FC St. Pauli schon einmal drauf und dran, sich bei einem Zweitligisten durchzusetzen. In der MOPO erklärt Carstens, warum er den Sprung damals verpasste.
Sieg gegen Halle, Aufstiegsfeier inklusive Platzsturm, dann der späte Sieg des VfL Osnabrück, Sturz auf Platz drei – die Art und Weise, wie Wehen Wiesbaden im Sommer in Liga zwei zurückkehrte, war Drama pur. Carstens, damals gelbgesperrt, erinnert sich: „Wir dachten, wir haben es geschafft.“
Carstens debütierte unter Kauczinski bei St. Pauli
Das Positive: Den Wiesbadenern gelang es, aus dem Erlebten eine „Jetzt-erst-recht“-Haltung zu entwickeln. Wehen schlug Bielefeld in der Relegation mit 4:0 und 2:1 wie im Rausch, schaffte über Umwege doch noch den Aufstieg.
Umwege. Ein Thema, mit dem sich Carstens bestens auskennt. Denn der Innenverteidiger war eigentlich schon in Liga zwei angekommen. Sein Verein damals: der FC St. Pauli. Nach vier Jahren im braun-weißen Nachwuchs debütierte er im August 2018 unter Markus Kauczinski, der ihn nun auch in Wiesbaden trainiert. In den folgenden Monaten war Carstens größtenteils gesetzt.
Unter Luhukuay erlebt Carstens bei St. Pauli einen Bruch
Doch dann der Bruch: Im April 2019 übernahm Jos Luhukay, „unter dem ich auch die ersten Spiele gemacht habe, dann aber keine gute Vorbereitung hatte. Dann wurden viele neue Spieler geholt und ich konnte mich nicht durchsetzen“. Was folgte, war eine triste Saison mit nur vier Einsätzen. Auf der Suche nach Gründen dafür räumt die 1,92-Meter-Kante ein: „Vielleicht dachte ich nach der einen Saison auch, es würde einfacher gehen. Daraus habe ich gelernt.“ In Wiesbaden habe er dann „einen guten Weg gesehen“.
Den er auch nach einjähriger Leihe in der Saison 2020/21 fortsetzen wollte – trotz positiver Gespräche mit St. Pauli: „Timo Schultz und Andreas Bornemann haben mir auch eine Perspektive aufgezeigt, aber ich fand die in Wiesbaden deutlich attraktiver.“
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Für ihn persönlich scheint es die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Nach drei drittklassigen Jahren kehrte Carstens mit Wehen Wiesbaden ins Unterhaus zurück, kommt nun erstmals als Gast ans Millerntor – und tut das mit einer gehörigen Portion Respekt. „Es ist Wahnsinn, was die für einen Fußball spielen“, lobt Carstens, der diesen „Wahnsinn“ am Sonntag für einen Moment durchbrechen will.