Niklas Jessen und Carlo Boukhalfa beim Training in Benidorm
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Carlo Boukhalfa und Co.: Wer bei St. Pauli alles Geduld braucht

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Vorbereitung einer professionellen Fußball-Mannschaft nicht ausschließlich Gewinner hervorbringen kann. Zumal dann, wenn – wie im Fall des FC St. Pauli – der Kader satte 32 Spieler umfasst. Nun ist nicht automatisch Verlierer, wer nicht zu den Gewinnern zählt. Aber einigen Kiezkickern  ist zumindest kein entscheidender Fortschritt seit dem Trainerwechsel von Timo Schultz zu Fabian Hürzeler gelungen, gleichwohl niemand im Verdacht steht, in den vergangenen Wochen enttäuscht zu haben.

Schon etwas länger sind einige Protagonisten darüber informiert worden, dass es mit ihrer Perspektive auf Einsätze in der Rückrunde eher mau aussieht. Dies betrifft bekanntermaßen Keeper Dennis Smarsch, dem St. Pauli im Fall einer Wechselmöglichkeit keine Steine in den Weg legen würde, genauso wie Igor Matanovic. Die Leihe des Eigengewächses von Eintracht Frankfurt soll noch vor Februar beendet werden, beim Test gegen Midtjylland kam er schon nicht mehr zum Einsatz. Anfragen aus der 2. Liga liegen vor, allerdings hat St. Pauli ein Veto-Recht, um den 19-Jährigen nicht an einen direkten Konkurrenten abgeben zu müssen. U-Nationalspieler Niklas Jessen trainiert seit Rückkehr aus dem Trainingslager in Spanien ebenso mit der U23 wie Lennart Appe, der ebenfalls mit in Spanien war, grundsätzlich aber eh dem Regionalliga-Kader angehört.

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Unbefriedigend dürfte sich die Lage für Carlo Boukhalfa darstellen. Der Ex-Regensburger hatte unter Schultz schon wenig gespielt und konnte seine Position nicht wirklich verbessern. Die Krux beim 23-Jährigen: Er fällt zwar nie negativ auf, positiv aber eben auch nicht. Und so ist Boukhalfa weiterhin nicht gefragt, gleichwohl ihm das neue System mit zwei Sechsern eigentlich entgegenkommen sollte. Dass er gegen Midtjylland gar nicht eingewechselt wurde, dürfte schon Aussagekraft haben. In ähnlicher Position befindet sich Eigengewächs Franz Roggow, wobei der 20-Jährige nicht nur wegen seines tollen Tores gegen Lugano auffälliger unterwegs war als Boukhalfa.

Betim Fazliji ist bei St. Pauli wichtig als Backup

Wie Matanovic, Boukhalfa und Roggow blieb auch Neuzugang Elias Saad gegen die Dänen komplett draußen. Dennoch kann man dem aus der Regionalliga geholten Flügelflitzer absolut attestieren, einen großen Schritt gen Zweitliga-Niveau vollzogen zu haben. Bei ihm ist Geduld gefragt, gleiches gilt für Betim Fazliji. Der Nationalspieler des Kosovo ist quasi Opfer seiner Vielseitigkeit, wurde in den Tests sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechs eingesetzt, ist überall gern genommenes Backup, aber nirgends erste Wahl.

Etienne Amenyido bleibt St. Paulis größtes Sorgenkind

Eine Situation, wie sie drei weitere Profis bestens kennen. Rechtsverteidiger Jannes Wieckhoff, Linksverteidiger Lars Ritzka und Innenverteidiger Marcel Beifus sind wichtige Bestandteile des Kaders, haben aber klar gesetzte Leistungsträger vor der Nase. Bleibt zu guter Letzt in Etienne Amenyido noch ein großes Fragezeichen. Ihm war eigentlich eine feste Rolle zugedacht, aber die Vorbereitung war gekennzeichnet von leichten Blessuren, Trainingspausen und fehlendem Rhythmus. Da er sowohl gegen Lugano als auch in Gladbach und gegen Midtjylland nicht im Kader stand, dürfte Amenyido für Nürnberg kein Thema werden.

Coach Fabian Hürzeler setzt auf Leistung im Training

Ausbremsen lassen sollten sich die Genannten indes nicht, im Gegenteil. „Ich bin ein Trainer, der auf Leistung im Training achtet“, unterstrich Fabian Hürzeler die Bedeutung aller  und erwartet, „dass auch die Spieler, die jetzt nicht so viel zum Einsatz gekommen sind, die anderen fordern. Nur wenn sie ans maximale Pensum kommen, dann verbessern sie sich selbst und natürlich auch die, die im Moment spielen“.

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