Vasilj, St. Pauli
  • Nikola Vasilj, hier gegen Regensburg, blieb in sechs von neun Rückrundenspielen ohne Gegentreffer.
  • Foto: WITTERS

Braun-weißes Bollwerk: St. Pauli hat Heidenheim schon überholt

Seit der aberwitzigen Nachspielzeit der Partie von Kaiserslautern gegen Heidenheim (2:2) stehen sie tatsächlich auf einem direkten Aufstiegsplatz – jedenfalls in einer Statistik. Weil St. Paulis kommender Kontrahent auf dem Betze noch zwei Treffer kassierte (einer hätte bereits gereicht), hat der Kiezklub in Sachen Gegentreffer im Unterhaus Rang zwei hinter dem SV Darmstadt 98 erklommen. Erst 28 Mal klingelte es in dieser Saison in den braun-weißen Maschen, Lilien-Keeper Marcel Schuhen musste gar erst 21 Mal hinter sich greifen.

Fast hätte er sich so kurz vor Ostern noch selbst ein Ei ins Nest gelegt. „Ich hätte noch einen Kontakt haben können, habe den Ball aber mit dem zweiten Kontakt gespielt“, sagte Nikola Vasilj zu der Szene nach 73 Minuten, in der er Regensburgs Blendi Idrizi zum Ausgleich einlud. „Ich wollte das Spiel schnell machen. Ich habe gesehen, dass der Spieler auf mich zukam, der Ball von mir war nicht so gut. Ich habe mich dann aber direkt gut positioniert und den Schuss gehalten.”

St. Pauli kassierte in 2023 erste drei Gegentreffer

Wie auch sonst alles, was auf die Kiste des Kiezklub-Keepers kam. Einmal mehr. Vasiljs Leistungssprung in der Rückrunde ist ein Grund dafür, dass Braun-Weiß mittlerweile regelmäßig erfolgreich Beton anmischt. Ganze drei Gegentreffer stehen den 17 selbst geschossenen Toren bisher in 2023 gegenüber – eine gesunde Basis, findet nicht nur Lukas Daschner. „Wir schaffen es, die Null zu halten, kein Gegentor zu kassieren und dann auch noch so ein Tor zu machen“, frohlockte der Offensivmann nach dem Arbeitssieg am Samstag durch ein Eigentor und bekam Unterstützung von seinem Abwehrchef.

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„Die Null hinten zu halten, hat für uns immer die höchste Priorität“, unterstrich Eric Smith, zentrale Figur der Dreierkette. Wobei St. Pauli dieses grundsätzliche Ziel natürlich nicht exklusiv hat – und auch nicht erst seit gestern. Dass das in der Rückrunde weitaus besser funktioniert als noch vor Jahreswechsel, ist dabei nicht nur logisch erklärbar. In der Erstbegegnung in Regensburg hatten dem Jahn sieben Torschüsse für zwei Treffer gereicht, beim Wiedersehen gaben sie 16 Versuche ab, die sämtlich erfolglos blieben.

St. Paulis Jackson Irvine räumt ein: „Es gehört auch Glück dazu“

Es gibt mehrere dieser Beispiele seit dem Trainerwechsel von Timo Schultz zu Fabian Hürzeler, rein von der Torschussstatistik her hat sich Braun-Weiß tatsächlich sogar minimal verschlechtert. Die Ergebnisse allerdings sind komplett konträr. „Es gehört manchmal natürlich auch etwas Glück dazu, das man sich aber auch durch Einsatz und Wille erarbeiten kann“, befand Jackson Irvine, ähnlich drückte es Hürzeler aus: „Die Jungs arbeiten sehr hart für ihr Spielglück.“

Heidenheims Tim Kleindienst droht St. Pauli

Das werden sie auch am kommenden Samstag brauchen. In Heidenheim wartet mit Tim Kleindienst der Top-Knipser der Liga (20 Tore), und der kündigte unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Lautern schon mal an: „Jetzt gilt es, dass wir denen auch mal so einen reinhauen wie gegen Darmstadt.“ Der Spitzenreiter hatte in der Voith-Arena kein Spielglück: Das Tor zum 1:0-Endstand für Heidenheim fiel in letzter Sekunde.

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