Bangen um Wahl: Was Hoffnung macht und wer St. Paulis „Ironman“ ersetzen könnte
Aller guten Dinge sind drei, heißt es – aller schlechten manchmal auch. St. Paulis Abwehr-Eckpfeiler Hauke Wahl hat zum dritten Mal in dieser Woche auf dem Trainingsplatz gefehlt. Das immens wichtige und nach zuletzt drei Niederlagen in Serie auch wegweisende Heimspiel am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim (17.30 Uhr) rückt immer näher. Die Zeit wird knapp. Wird sie reichen? Ein Ausfall von Wahl wäre ein schwerer Schlag für die Mannschaft – und eine bittere Premiere für ihn selbst. Aber es gibt auch Anlass zur Hoffnung.
Es war und ist jedenfalls kein gutes Zeichen, dass der 31-Jährige, den zum Wochenstart ein Infekt außer Gefecht gesetzt hat, auch am Mittwoch nicht auf dem Trainingsplatz zu sehen war. Denn hätte er gekonnt, dann hätte er trainiert. Eine gute Vorbereitung auf das Hoffenheim-Spiel sieht anders aus.
Hauke Wahl verpasst drei Trainingstage, Ausfall droht
Spätestens seit Ausfalltag drei muss der Einsatz des Routiniers als fraglich eingestuft werden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Schafft es Wahl, nicht nur wieder völlig gesund zu werden, sondern auch das nötig körperliche Niveau zu erreichen?
Für Hoffnung sorgt die Ansetzung am späten Sonntagnachmittag. Wahl kann sich am heutigen trainingsfreien Tag noch schonen oder aber individuell wieder mit einer leichten Einheit einsteigen. Da die Trainingseinheiten am Freitag und Samstag nicht öffentlich sind, wird es frühestens am Freitagnachmittag offizielle und erhellende Erkenntnisse, wie es um Wahl steht, geben können, wenn Trainer Alexander Blessin bei der obligatorischen Pressekonferenz zum Spieltag Rede und Antwort steht.
Kampf um Hoffenheim-Spiel: endet Wahls Super-Serie?
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Schafft es Wahl, nicht nur wieder gesund zu werden, sondern auch das nötige körperliche Niveau zu erreichen? Ein erfahrener Vielspieler wie der 1,89-Meter-Mann braucht jedenfalls keine lange Hinführung. Sollte er fit und belastbar sein, wird eine komplette Einheit mit der Mannschaft reichen, um wieder reinzukommen. In den Rhythmus und die Startelf.
Neben dem Einsatz steht auch eine sagenhafte Serie auf dem Spiel. In seinen gut zwei Jahren beim Kiezklub hat Wahl kein einziges Spiel aufgrund einer Verletzung oder Krankheit verpasst und von 81 möglichen Pflichtspielen lediglich zwei nicht bestritten – noch zu Zweitliga-Zeiten wegen einer Gelb-Rot-Sperre und vergangene Saison aus privaten Gründen. Wahl ist St. Paulis „Ironman“, der Dauerbrenner schlechthin. Seine Serie reicht sogar in seine Zeit bei Holstein Kiel zurück. Seit August 2022 hat der frühere Kieler kein Spiel aus körperlichen Gründen verpasst. Das sind mehr als drei Jahre.
Das bedeutet auch: Seitdem hat er es immer geschafft, rechtzeitig fit zu werden, auch wenn er mal angeschlagen war.
Dzwigala könnte Wahl vertreten – und Mets zurückkehren
Für den Fall, dass Wahl tatsächlich ausfällt, dürfte Adam Dzwigala den Part des rechten Innenverteidigers in der Dreierkette übernehmen. Der Pole wäre als Rechtsfuß der logische Kandidat, hat vier Startelfeinsätze in dieser Saison verbucht, allerdings auf der linken Seite. Dort spielte beim jüngsten Ligaspiel in Bremen (0:1) Linksfuß Lars Ritzka.
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Nicht ausgeschlossen übrigens, dass dessen Part gegen Hoffenheim Karol Mets übernimmt und damit nach fast einjähriger Verletzungspause auf seinen angestammten Platz zurückkehrt. Die Abwehrkante hat gerade im Nationalteam Estlands sein Comeback gefeiert, im Länderspiel gegen Italien (1:3) eine halbe Stunde und im WM-Qualifikationsspiel gegen Moldau (1:1) sogar 90 Minuten gespielt.
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