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Millerntor, St. Pauli
  • Die Festung Millerntor ist ins Wanken geraten.
  • Foto: WITTERS

Ausgerechnet jetzt: St. Paulis Heimspiel-Joker sticht nicht

Es ist wie verhext und fast zum Verzweifeln. Ausgerechnet in der entscheidenden Phase des Aufstiegskampfes kann die beste Heimmannschaft der Liga im eigenen Stadion nicht mehr gewinnen. Der vermeintliche Joker im Endspurt – er sticht einfach nicht. Das bittere Last-Minute-Remis gegen den 1. FC Nürnberg am Freitagabend war das dritte Spiel in Serie am Millerntor ohne Sieg.

Eine Woche nach der 1:2-Niederlage gegen Darmstadt standen die Kiezkicker nach dem 1:1 gegen den Club immerhin nicht mit leeren Händen da, aber der eine Punkt war zwei zu wenig. Und angesichts des Gegentreffers in der Nachspielzeit sprachen Trainer Timo Schultz und Linksverteidiger Leart Paqarada unisono von einer „gefühlten Niederlage“.

Der letzte St. Pauli-Sieg am Millerntor ist mittlerweile schon sechs Wochen alt

Der letzte Sieg am Millerntor liegt schon sechs Wochen zurück. Am 18. März besiegten die Kiezkicker den 1. FC Heidenheim mit 1:0 – zugleich das einzige Spiel ohne Gegentor in der Rückrunde. Es folgten im eigenen Stadion das turbulente 1:1 gegen Werder Bremen inklusive Handspiel-Ärger, die bereits erwähnte Niederlage gegen die „Lilien“ und nun das Unentschieden gegen die Nürnberger, die damit raus sind aus dem Aufstiegsrennen. St. Pauli darf wenigstens noch hoffen.

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Es schmerzt nicht nur Spieler, Trainer und Menschen im Verein, sondern auch die Fans, dass es einfach nicht mehr klappen will mit dem Dreier und einer Feier am Millerntor. Jene unter den 29.312 Menschen am Freitagabend im Stadion, deren Herz für St. Pauli schlägt, hatten auf den Tribünen eine großartige Stimmung verbreitet und ihrer Mannschaft größtmögliche Rückendeckung gegeben. Letztlich ohne die ersehnte kollektive Belohnung durch drei Punkte.

An der Einstellung und dem Einsatz der Mannschaft lag es gegen Nürnberg ebenfalls nicht. Schultz war mit der Leistung seiner durch Sperren (Hartel, Irvine, Beifus), Verletzungen (Burgstaller, Smith) und Corona-Infektionen (Ziereis) dezimierten Kiezkicker zufrieden.

In der Rückrunde gab es am Millerntor nur halb so viele eigene, aber doppelt so viele gegnerische Treffer

Hatte St. Pauli in der Hinrunde noch überragende acht Siege in den acht Heimspielen bei einem außergewöhnlichen Torverhältnis von 24:5 gefeiert, gab es in den bislang sieben Heimspielen der Rückrunde nur noch zwei Siege (3:1 gegen Karlsruhe, 1:0 gegen Heidenheim), zwei Niederlagen und vier Unentschieden bei einem Torverhältnis von 11:12. In der Rückrunde hat sich St. Paulis Torausbeute am Millerntor mehr als halbiert und die Zahl der Gegentore mehr als verdoppelt. So etwas kann nicht folgenlos bleiben. 

Den Kiezkickern bleibt noch das Saisonfinale gegen Düsseldorf, um die Spielzeit mit einem Sieg am Millerntor zu beenden – wenn nicht noch in einer möglichen Relegation ein zusätzliches Heimspiel folgt. Aber das ist schon sehr optimistisch gedacht.

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