Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht gestikuliert
  • Ansage: Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht fand starke Worte für St. Pauli.
  • Foto: imago/Jan Huebner

Aufstiegs-Party gecrasht: Warum Darmstadt trotzdem nicht sauer auf St. Pauli war

Sie hätten allen Grund gehabt, schlecht auf die Gäste zu sprechen zu sein und diesen Ärger auch zu zeigen. Der FC St. Pauli hatte Darmstadt 98 und seinen 17.000 Fans schließlich die erhoffte vorzeitige Aufstiegsfeier im eigenen Stadion vermasselt. Und zwar richtig. Der 3:0-Sieg über den Spitzenreiter war das krasse Gegenteil von dem, was sich die Gastgeber für diesen Abend erhofft hatten. Ein Schock.

Nach dem Spiel feierten am Böllenfalltor nur die Kiezkicker ausgelassen vor dem ekstatischen Gäste-Fanblock, kosteten den Triumph aus. Doch anstatt sauer auf die Party-Crasher vom Kiez oder wenigstens verstimmt zu sein, sprachen die Geschlagenen in den höchsten Tönen von ihren Besiegern.

Aus seiner Enttäuschung über die Niederlage machte Torsten Lieberknecht, Trainer der „Lilien“, keinen Hehl, haderte mit vergebenen Chancen, einem nicht gegebenen Elfmeter, resümierte dennoch einen „verdienten Sieg von St. Pauli“ und setzte dann zu einer Lobeshymne an, schließlich sei der Gegner ja nicht irgendwer.

Lieberknecht lobt St. Paulis „sehr komplexe Spielidee“

„St. Pauli hat sich zum besten Rückrundenteam emporgeschossen“, sagte Lieberknecht und hob die „sehr komplexe Spielidee“ der Braun-Weißen unter der Regie von Trainer Fabian Hürzeler hervor, gegen die zu spielen nicht einfach sei. „Wir müssen respektieren und akzeptieren, dass wir gegen einen starken Gegner verloren haben.“

Das sah auch Darmstadts Torwart Marcel Schuhen so, der so viele Gegentore wie noch in keinem Heimspiel in dieser Saison kassiert hatte. „St. Pauli war ein hervorragender Gegner“, betonte der Schlussmann, der in dieser Saison zwölfmal zu Null gespielt hat. „Die beste Mannschaft, gegen die wir in der bisherigen Rückrunde gespielt haben.“

Schuhen: Wechsel zu Hürzeler „hat Früchte getragen“

Ein sehr großes Kompliment, wenn man bedenkt, dass Darmstadt in diesem Jahr bereits gegen den HSV (1:1), Heidenheim (0:1), den SC Paderborn (2:1) und Fortuna Düsseldorf (0:1) und damit gegen alle Topteams der Liga gespielt hat. „Der Trainerwechsel hat Früchte getragen und sie sind eine sehr gute Mannschaft“, urteilte Schuhen.

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Aufstiegscoach Lieberknecht – seine Mannschaft wird die Bundesliga mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den verbleibenden drei Saisonspielen klarmachen – gab seinem Hamburger Pendant am Ende der Pressekonferenz dann auch noch mit einem Schmunzeln gute Wünsche mit auf die Reise. „Fabi, für den Druckaufbau aus der Position, in der ihr seid, alles Gute.“ Druckaufbau auf die Mannschaft, die auf Relegationsrang drei liegt. Der HSV.

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