Alexander Blessin und Andreas Bornemann grübeln, wie sich einen längeren Irvine-Ausfall kompensieren können.

Alexander Blessin und Andreas Bornemann grübeln, wie sich einen längeren Irvine-Ausfall kompensieren können. Foto: imago/Kirchner-Media

„Alles dafür tun“: Wie St. Pauli auf den monatelangen Irvine-Ausfall reagiert

Es gibt Fakten, die wehtun. Und Fragezeichen. Kapitän Jackson Irvine wird dem FC St. Pauli im Endspurt um den Klassenerhalt und nach seiner Operation Monate fehlen. Wie lange genau, ist derzeit nicht vorherzusagen. Die Zwangspause und Reha-Phase könnte sich in die Vorbereitung auf die kommende Saison hineinziehen, was den Kiezklub auch mittelfristig vor Herausforderungen stellt. Was Sportchef Andreas Bornemann sagt.

Eine gute Nachricht gibt es immerhin. Während die Mannschaft der Braun-Weißen am Dienstag trainingsfrei hatte, um am heutigen Mittwoch mit Volldampf in die Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel gegen Vize-Meister VfB Stuttgart am Samstag zu starten, ist Irvine in London erfolgreich am linken Fuß operiert worden. Der Eingriff wurde von einem Spezialisten vorgenommen, auf dessen Dienste auch Premier-League-Stars vertrauen.

Bornemann zu OP von Irvine: stabile Rückkehr garantieren

„Die Entscheidung für die OP hat für Klarheit gesorgt“, sagt Sportchef Bornemann zur MOPO und gibt einen Ausblick auf das weitere Verfahren. „Jetzt geht es darum, dass die Ausfallzeit so kurz wie möglich wird, gleichzeitig aber eine stabile Rückkehr garantiert sein wird.“

Anders als bei einer konservativen Behandlung der vom Verein kommunizierten „Stressreaktion“ muss der operierte Fuß erst einmal völlig ruhig gestellt werden. Irvine dürfte, wie in solchen Fällen üblich, in den kommenden Wochen einen Spezialschuh tragen müssen, um den Fuß zu entlasten. Die Reha dürfte er in Hamburg absolvieren.

Verpasst Irvine Teile der Sommervorbereitung?

„Wir werden alles dafür tun, ihn in seinem Reha-Prozess bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen“, betont Bornemann. Die Tatsache, dass der Verein als Ausfallzeit „mehrere Monate“ genannt hat, kann vieles bedeuten – aber erfahrungsgemäß eine Zwangspause von mehr als acht bis zehn Wochen.

Verpasst der Kapitän den Start der Sommervorbereitung, möglicherweise weite Teile oder ist gar ein Einsatz beim Saisonstart gefährdet? Zum jetzigen Zeitpunkt Spekulation. „Prognosen für einen Zeitrahmen abzugeben, wäre unseriös“, sagt auch Bornemann auf Nachfrage.

Aber: es ist wahrscheinlich, dass Irvine zum Trainingsauftakt, dessen Terminierung von der Liga-Zugehörigkeit abhängt, nicht schon wieder voll belastungsfähig ist. Optimal ist anders. Und es bleibt abzuwarten, wie der seit Jahren auf Hochtouren laufende Körper des 32-jährigen Dauerbrenners die erste richtig lange Verletzungspause inklusive völliger Ruhe verkraftet.

Keine Ablenkung von der Mission Klassenerhalt

„Natürlich beschäftigen wir uns mit der Thematik seiner Ausfallzeit. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Bornemann. Das heiße aber nicht, dass sich der Verein schon konkret mit Neuzugängen für die Irvine-Position beschäftigt. Ein mögliches Worst-Case-Szenario dürfte dennoch gedanklich durchgespielt werden, was nur professionell ist, um für den Fall der Fälle nicht unvorbereitet zu sein.

Das könnte Sie auch interessieren: Osnabrück reloaded: St. Paulis große Party-Hoffnung für den Samstag

Vom Ausfall des Kapitäns und möglichen Langzeitfolgen darf sich die Mannschaft nicht ablenken lassen – und das gilt auch für die Verantwortlichen. „Unser voller Fokus liegt derzeit darauf, die Saison erfolgreich zu Ende zu bringen und den Klassenerhalt zu sichern“, betont Bornemann und verweist darauf, dass auch ohne Irvine zuletzt zwei wertvolle Unentschieden gegen Leverkusen und Bremen gelungen sind und die „Boys in Brown“ gegen Bayer sogar eines ihrer besten Saisonspiele gemacht hatten – wie übrigens auch Irvine gegenüber der MOPO schwärmte.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test