Oladapo Afolayan setzt vor einer Bergkulisse zum Dribbling an
  • Oladapo Afolayan (r.) und seine Kollegen schufen in St. Leonhard – unter anderem in diesem Testspiel gegen Austria Lustenau – die Grundlage für den Aufstieg in die Bundesliga. Auf eben diese bereiten sich St. Paulis Profis nun andernorts vor.
  • Foto: WITTERS

Abschied aus Südtirol: St. Pauli verkündet neuen Ort fürs Trainingslager

Nachdem der FC St. Pauli wegen aufstiegskampfbedingter Planungsunsicherheiten in diesem Jahr nicht wie zuletzt ins Sommertrainingslager nach St. Leonhard in Südtirol fahren kann, gab der Verein am Freitagnachmittag bekannt, wohin es die Mannschaft stattdessen verschlägt: nach Österreich, ins etwa 160 Kilometer weiter nordöstlich an der Grenze zu Deutschland gelegene Scheffau am Wilden Kaiser.

Am 15. Juli, also exakt eine Woche nach dem Trainingsstart an der Kollaustraße, werde der Tross gen Alpen aufbrechen, teilte der Klub mit. Bis zum 27. Juli bereitet sich die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler dort auf ihre erste Bundesliga-Saison seit 13 Jahren vor. Neben „diversen Trainingseinheiten“ seien zwei Testspiele geplant. Wann genau und gegen wen, verriet St. Pauli noch nicht, wies aber darauf hin, dass in Scheffau in den vergangenen Jahren auch Vereine wie der 1. FC Köln, der FC Augsburg und der FC Kopenhagen gastiert hätten.

Hotel im Passeiertal konnte Räume nicht länger für St. Pauli blocken

Das erste Pflichtspiel steht für St. Pauli zwischen dem 16. und 18. August in der ersten Runde des DFB-Pokals an, der Gegner wird am Samstagabend in der ARD-Sportschau ausgelost werden. Eine Woche später beginnt die Bundesliga-Saison.

In den vergangenen beiden Jahren hatte die Mannschaft ihre Sommervorbereitung – zunächst unter der Leitung von Ex-Trainer Timo Schultz, danach unter jener von Nachfolger Hürzeler – vor malerischer Kulisse in St. Leonhard im Passeiertal zugebracht. Landschaftlich dürfte die neue Destination der bisherigen kaum in etwas nachstehen, trotzdem wäre St. Pauli gerne standorttreu geblieben. Dies scheiterte weniger am Verein oder dem Gastgeber als vielmehr an den Umständen des lange jedenfalls theoretisch offenen Aufstiegsrennens in der zweiten Liga.

Weil ungewiss war, wann St. Pauli kommen würde – im Nicht-Aufstiegsfall wäre dies ob des früheren Zweitligastarts eher gewesen als beim Aufstieg –, konnte das Hotel Fallenbach, in dem die St. Paulianer fußläufig zu den Trainingsplätzen residierten, seine Räume nicht länger für zwei Zeitfenster blocken, ohne allzu große Einbußen durch leere Zimmer zu riskieren. Die Betreiber hielten ihre Räumlichkeiten für das Zweitligafenster frei und verspekulierten sich, sodass St. Pauli diesmal nach Scheffau fährt.

Sie genossen die landschaftlichen Vorzüge, sportlich gingen St. Paulis Profis um Verteidiger Philipp Treu (v.) zum Glück aber nicht baden nach der Vorbereitung im malerischen Passeiertal. WITTERS
St. Paulis Spieler sitzen an einem Fluss
Sie genossen die landschaftlichen Vorzüge, sportlich gingen St. Paulis Profis um Verteidiger Philipp Treu (v.) zum Glück aber nicht baden nach der Vorbereitung im malerischen Passeiertal.

Ulrich Königsrainer, Präsident des Tourismusvereins Passeiertal bedauerte bereits vor zwei Wochen im Gespräch mit dem italienischen Sender „Rai“, dass St. Pauli in diesem Jahr nicht würde kommen können. Der Verein hat mit dem Tourismusverband einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, das Unternehmen ist auch Partner des Vereins in der Sponsoren-Kategorie „Stammspieler“.

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Der Kiezklub sei „ein Teil unseres Werbekonzepts“, sagte Königsrainer, der FC St. Pauli sei „ein cooler Klub. Und dieses coole Image passt sehr gut zu uns“. Dem Sender „Rai“ zufolge hat der Tourismusverband den St. Pauli-Besuch deshalb auch monetär unterstützt: mit jährlich 50.000 Euro und zusätzlichen Investitionen in Höhe von 100.000 Euro in die Sportanlagen.

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