• Duell der Routiniers: St. Paulis Waldemar Sobota (l.) gegen Aues Mittelfeldmann Philipp Riese
  • Foto: Lam/Witters/Pool/Witters

„Brutal wichtiger Sieg“: St. Pauli verschafft sich Luft im Keller

Angstgegner besiegt, Durststrecke beendet, Tormisere abgehakt, Abstiegsgespenst auf Abstand gehalten. Mit dem 2:1 (2:1) gegen Erzgebirge Aue am Millerntor hat der FC St. Pauli einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der erste Sieg nach vier Spielen ohne Dreier war ein Befreiungsschlag, bei dem unnötig gezittert werden musste.

Der Schlusspfiff – eine einzige Erlösung. Die kleine Delegation der St. Pauli-Offiziellen auf der Haupttribüne ließ einen kollektiven und heiseren Jubelschrei hören, auf dem Rasen sanken gleich mehrere Kiezkicker völlig entkräftet zu Boden. Aus allen Gesten sprach mehr die pure Erleichterung als Freude.

St. Pauli-Trainer Luhukay: „Glücklicher Sieg” 

„Das war ein brutal wichtiger Sieg, den wir heute eingefahren haben“, wusste Luca Zander und schnaufte tief durch. „Wir waren nach dem letzten Spiel extrem unter Druck.“ Trainer Jos Luhukay sprach von einem „glücklichen Sieg“.

KSC und Wehen machen Druck: St. Pauli mit wichtigen Punkten

Es war der erste Dreier der Kiezkicker gegen Aue seit 2013. Es wurde höchste Zeit.

38 Punkte hat St. Pauli auf dem Konto und sich mit dem zweiten Sieg nach dem Liga-Neustart etwas Luft verschafft. Das war umso wichtiger, da auch Karlsruhe und Wehen Wiesbaden mit Siegen von hinten Druck machen.

St. Pauli verändert, Aue torgefährlich

Die auf vier Positionen veränderte Startelf der Gastgeber hatte Probleme, das Spiel zu machen, konnte kaum Druck nach vorne entwickeln. Die üblichen Abstimmungsprobleme und zu wenig Bewegung ohne Ball. Im Mittelfeld waren die Abstände viel zu groß. Es fehlte die Kompaktheit.

Die ersten Chancen des Spiels gehörten Aue, doch Krügers Kopfball flog ans Außennetz (10.) und die gefährliche Direktabnahme von Nazarov (18.) im Strafraum knapp über die Latte. Die Sachsen waren die spielbestimmende Mannschaft.

Diamantakos verwertet Ohlsson-Vorlage

Aus heiterem Himmel fiel dann die Führung für den FC St. Pauli. Gleich mit dem ersten Torschuss der Braun-Weißen netzte Dimitrios Diamantakos knochentrocken mit links zum 1:0 (22.) ein, verwerte eine schöne Hereingabe von Ohlsson, der sich auf der linken Seite durchgesetzt hatte.

St. Pauli befreit – Veerman erhöht 

Das Tor wirkte befreiend. Die Kiezkicker wurden stärker, boten Aue aber weiterhin zu viele Räume, die die Gäste nicht nutzen konnten. Bei Cacutaluas Schuss knapp über den Giebel (40.) hatte St. Pauli erneut Glück und bestrafte Aues mangelhafte Chancenverwertung wieder hart. Eher zufällig bekam Veerman den Ball im Sechzehner auf den Fuß, hatte viel Zeit und schoss überlegt zum 2:0 (42.) ein.

Schon wieder: Diamantakos verschießt Elfmeter

Fahrlässig, wie St. Pauli es dann verpasste, den Sack zuzumachen. Nach einem Foul von Ex-Kiezkicker Rasmussen an Zander im Strafraum entschied Schiedsrichter Thorben Siewer zu Recht auf Elfmeter. Diamantakos schnappte sich die Pille, doch Männel pariert den unplatzierten Strafstoß (45.+1).

Östigard Ohlsson

Pure Erleichterung bei Sebastian Ohlsson (l.) und Leo Östigard nach Abpfiff

Foto:

imago images/Picture Point

Gegen Aue: St. Pauli verfällt in alte Muster

Spielerisch wurde es bei St. Pauli auch nach der Pause nicht entscheidend besser. Zwar kamen die Hausherren immer wieder in die Nähe des Strafraums, schafften es jedoch nicht, den Ball gefährlich an den Mann zu bringen oder zum Abschluss zu kommen. Die alten Probleme.

Dass der Sieg noch einmal in Gefahr geriet, lag an einem alten Bekannten und einer altbekannten Schwäche. Nach einer Ecke köpfte der langjährige St. Pauli-Kapitän Sören Gonther recht unbedrängt zum 2:1-Anschlusstreffer ein. Wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation.

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Buballa nimmt Gonther-Tor auf seine Kappe

„Das geht auf meine Kappe“, räumte Daniel Buballa ein. „Gonther läuft mir im Rücken weg.“ Bis zum Ende mussten die Kiezkicker um die drei Punkte zittern, weil Aue Druck machte und die „Boys in Brown“ ihre Entlastungsangriffe nicht konsequent genug zu Ende spielten. In der Nachspielzeit hielt Himmelmann gegen Testroet den Sieg fest.

„Wir haben es geschafft, das über die Zeit zu bringen“, bilanzierte Buballa. „Es sind enorm wichtige drei Punkte.“

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