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  • Adios, St. Pauli, sagt Rodrigo Zalazar.
  • Foto: WITTERS

Fan-Liebling geht : So emotional sagt Rodrigo Zalazar: Adios, St. Pauli!

Zum Abschied war er live. Auf Instagram, dem Sozialen Medium der jungen (und auch vieler älterer) Leute. Dort, auf seinem Account, ging Rodrigo Zalazar nach seinem letzten Spiel für St. Pauli auf Sendung, streamte für seine und mit seinen Fans. „Hamburg ist Braun-Weiß“, sagte er zum Abschied. Und fragte zögerlich auf Englisch: „No more?“ Nein, das war nicht gemeint, nach dem Dafürhalten der St. Pauli-Fans ist alles beim Alten und Hamburg noch immer Braun-Weiß. Nur Zalazar ist nicht mehr da. 

Rodrigo Zalazar ist St. Pauli ans Herz gewachsen. Dieser Satz gilt in beiden Lesarten. Die Fans und der Verein sind ihm wichtig (geworden) – und andersherum. 

FC St. Pauli: Rodrigo Zalazar sagt tschüs

Nach einem Jahr Leihe kehrt der Uruguayer zurück zu Eintracht Frankfurt, eine Rückkehr erscheint unwahrscheinlich. Und so ist es an der Zeit, das zu sagen, was man eben sagt in Hamburg, wenn man geht: tschüs.

Machte Zalazar. Ganz der junge Mann, auf Instagram. „Liebe Fans“, beginnt er seine Botschaft in einem Post auf Deutsch und führt fort auf Spanisch: „Es ist ein harter Moment gekommen für mich, es ist Zeit, tschüs zu sagen“, schreibt der 21-Jährige. 

St. Pauli für Zalazar „eine intensive Erfahrung“

Er verabschiede sich von einem Verein, der ihm viel gelehrt habe, als Profi und als Persönlichkeit: „Für mich war es wirklich eine sehr intensive und schöne Erfahrung.“

Mit Höhepunkten wie dem Derby-Sieg gegen den HSV, den er mit einer ihm eigenen Energie-Leistung vor Daniel-Kofi Kyerehs Tor einleitete.

Zalazar fehlen die Fans bei St. Pauli 

Nur ein Makel bleibt in Zalazars Kiezklub-Karriere: „Ich wünschte, ich hätte eure Zuneigung von der Tribüne mehr genießen können, aber das war in diesem schwierigen Jahr nicht möglich.“

Schwierig war auch sein Start, holte St. Pauli doch ausgerechnet einen Spieler, der sich vor dem Konzentrationslager Auschwitz als Tourist hatte fotografieren lassen. Das war der „Wundertüte“, wie Trainer Timo Schultz einen Mann wie Zalazar vor der Saison bezeichnet hatte, vonseiten der Fans ob seiner glaubhaft versicherten Unwissenheit und keines bösen Willen schnell verziehen. 

Zalazar bei St. Pauli: sechs Tore, sechs Vorlagen 

Und sportlich lieferte der Mann mit dem Faible für Designer-Schuhe sowieso (meistens): sechs Tore und sechs Vorlagen. 

Zur „Wundertüte“ gehörte auch, dass sie sich selbstbewusst den Ball schnappte in der Hinrunde in Paderborn und einen Elfer verschoss  – geschenkt, auch wenn Zalazar gleich noch einen Strafstoß verursachte im selben Spiel. 

Schultz über Zalazar in Regensburg: „Extrem engagiert“

Was von ihm bleiben wird (so er das nicht doch noch selbst tuen sollte), ist sein unbändiger Wille, den ihm Timo Schultz – anders als so manchem (Ex-)Mitspieler – auch gegen Regensburg attestierte.  

„Er war wieder extrem engagiert“, sagte er. „Ich glaube, da hatten wir andere Spieler auf dem Platz, die noch weniger ihre Leistung gezeigt haben.“

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Auch wahr. Denn selbst wenn längst nicht immer alles klappte, so war Rodrigo Zalazar nie, auch nicht beim 0:3 in Regensburg, abzusprechen, dass er nicht wollte. Manchmal nur ein bisschen zu viel. Fast wie auf Instagram. 

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