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  • Huub Stevens war von 2006 bis 2008 als HSV-Trainer tätig. Nach Hamburg schaut er heute noch genau.
  • Foto: WITTERS

Experte Huub Stevens: „Beim HSV ist nicht nur die Abwehr das Problem“

Bekommt der HSV im Saisonendspurt noch die Kurve oder wird der Aufstieg wie bereits im vergangenen Jahr auf der Zielgeraden verspielt? Anlass zur Sorge gab zuletzt auf jeden Fall das Defensivverhalten der Hamburger. Die MOPO sprach mit dem ehemaligen HSV-Trainer Huub Stevens über die Probleme im Team. Für den 66-Jährigen bleibt der HSV trotz der jüngsten Rückschläge ein klarer Aufstiegskandidat.

Für den HSV, Schalke, Stuttgart, Köln, Hoffenheim, Salzburg, Eindhoven und Saloniki hat Stevens in seiner langen Trainer-Karriere unter anderem gearbeitet. Der Satz „die Null muss stehen“ gehörte zu seinem Markenzeichen als Coach. Beim HSV war er von 2006 bis 2008 tätig. Das Geschehen in Hamburg verfolgt er auch heute noch sehr genau. Dass beim HSV in dieser Saison die Null hinten viel zu selten steht, hat er registriert.

Stevens nimmt die ganze HSV-Mannschaft in die Pflicht

„Der HSV bekommt zu viele Gegentore“, sagt Stevens, der als Grund dafür allerdings nicht ein Qualitätsproblem in der Mannschaft sieht. „Es liegt sicher nicht nur an den Verteidigern. Wenn ich mir die anschaue, dann sage ich, die haben alle Qualität und könnten auch in der Bundesliga spielen. Aber das allein reicht nicht, um auch erfolgreich zu sein. Das ganze Team muss mitmachen. Beim HSV denkt zu oft nicht die ganze Mannschaft an die Defensive.“

Die Verteidigung fängt vorne an und der Angriff hinten – diese einfache Fußballregel wird beim HSV laut Stevens zu oft vernachlässigt. Er sagt: „Alles funktioniert immer nur zusammen. Dabei sollte nicht nur jeder Spieler seine Qualitäten und Schwächen kennen, sondern auch die seiner Mitspieler. Ein gutes Mannschaftsverhalten schlägt oft Qualität.“

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Stevens Tipp: Nachdenken aber nicht zweifeln

Für Stevens ist es wichtig, dass die Spieler nun viel miteinander reden und darüber nachdenken, wie es zu den vielen und auch späten Gegentoren kommen konnte. Der Glaube an die eigene Stärke sollte darunter allerdings nicht leiden. Stevens: „Vertrauen ist in dieser Phase wichtig. Du darfst jetzt nicht Angst oder Zweifel haben. Das wären ganz schlechte Ratgeber. Es sind noch vier Endspiele. In die musst du als Team mit Selbstsicherheit gehen.“

Stevens glaubt weiter an den HSV-Aufstieg

Stevens ist überzeugt, dass der HSV „die Qualität hat aufzusteigen“ und sich am Ende auch durchsetzen wird. Seine Prognose für den Endspurt: „Ich denke, Bielefeld ist durch. Beim HSV hatte ich eigentlich gedacht, dass sie weiter als Stuttgart sind. Ich glaube aber, sie werden es beide schaffen. Einer muss sich dann eben in der Relegation durchsetzen.“

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