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  • In seiner Kolumne „Schöpfer des modernen Fußballs“ spricht Philipp Lahm über Trainerlegenden wie Arrigo Sacchi, José Mourinho und Pep Guardiola.
  • Foto: picture alliance/dpa

Ex-Weltstar über Trainer-Legende: Lahm: Mourinho nahm „Fußball den offensiven Geist“

Fußball ist wie alles im Leben von Persönlichkeiten geprägt. Der heutige Fußball wird von drei Trainern aus Italien, Portugal und Spanien beeinflusst. Der Meinung ist Philipp Lahm, wie er in seiner Kolumne von der „Zeit“ mit dem Titel „Schöpfer des modernen Fußballs“ erklärt.

Laut Lahm ist der moderne Fußball in den 80er Jahren entstanden: „Die entscheidende Innovation des modernen Fußballs geht auf Arrigo Sacchi zurück. Er erfand das bis heute gültige Betriebssystem, das Microsoft des Fußballs, ohne das nichts funktioniert: die ballorientierte Raumdeckung.“

Philipp Lahm: Jose Mourinho „nahm dem Fußball den offensiven Geist“

Man braucht immer jemanden, der die Ideen anderer aufnimmt und mit seinen eigenen bereichert. Den hätte der FC Bayern damals auch gehabt, wie Lahm verriet: „Unser Sacchi hieß Björn Andersson, der in den Siebzigerjahren mit Bayern den Europapokal gewonnen hatte. Er begegnete uns Nachwuchsspielern nicht autoritär, sondern auf Augenhöhe. Mit dieser skandinavischen Pädagogik gab der Schwede meiner Generation einen neuen Führungsstil, flache Hierarchien, Diskussion, Beteiligung, mit auf den Weg.“

Lahm kritisiert defensiven Fußball

Fußballgrößen wie Sir Alex Ferguson, Louis van Gaal, Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld hätten diesen Stil aufgegriffen und wären dadurch auch so erfolgreich gewesen. „Und dann kam Jose Mourinho. Er legte Sacchi extrem defensiv aus, ließ in der eigenen Hälfte ballorientiert verteidigen. Seine Doktrin des modernen Catenaccio nahm dem Fußball den offensiven Geist. Mit dem Außenseiter FC Porto triumphierte er 2003 im UEFA-Cup und 2004 in der Champions League. In dieser Zeit sprachen alle vom Spiel gegen den Ball.“

Mourinho minimiert das Risiko eines Gegentors. Dank hoher Organisation und körperlicher Stärke vollbringen seine Teams kuriose Abwehrleistungen.

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Dann habe man die „Hochphase des Ballbesitz“ erlebt, die auf Pep Guardiola zurückzuführen sei. „Er wollte die komplette Spielkontrolle, seine Elf schnürte den Gegner in der Angriffshälfte ein – und wenn der Ball mal verloren ging, sollte sie ihn vorne zurückerobern. So erstickt man den Aufbau der anderen, es entsteht eine Daueroffensive.“

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