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  • Dimitrios Grammozis wird der fünfte Trainer von Schalke 04 in der laufenden Saison
  • Foto: imago images/Jan Huebner

Ex-HSV-Sportchef holt Ex-HSV-Profi: Grammozis tut sich Schalke an – Naldo degradiert

Der Nächste, bitte! Der ehemalige HSV-Kicker Dimitrios Grammozis soll den wankenden FC Schalke 04 aus einer seiner größten Krisen führen. Der 42-Jährige tritt beim Bundesliga-Schlusslicht die Nachfolge von Christian Gross an und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.

Nach einem beispiellosen Verschleiß von bisher vier Trainern in nur einer Saison ist mit dem einstigen Coach des SV Darmstadt 98 die Hoffnung auf eine längerfristige Lösung verbunden. Eine Hoffnung, die zuletzt auf Schalke allerdings immer wieder getrogen hat.

Grammozis 1999

1999 trug der junge Grammozis das HSV-Trikot

Foto:

Imago / Camera 4

Nach dem Scheitern der Vorgänger David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens und Christian Gross zeigten sich die Schalker nun „überzeugt davon, dass wir mit Dimitrios Grammozis den richtigen Trainer für das letzte Drittel der Saison gefunden haben“, wie es Peter Knäbel, Nachfolger des zusammen mit Trainer Gross am Sonntag freigestellten Sportvorstands Jochen Schneider, formulierte.

Fünfter Schalke-Trainer: Knäbel holt Grammozis ins Boot 

„Wir alle wissen um die sportliche Situation, aber völlig unabhängig davon stehen noch elf Bundesliga-Spiele aus – und die wollen wir so erfolgreich wie möglich absolvieren“, erklärte der einstige HSV-Sportchef. Dafür sei Grammozis „aus unserer Sicht fachlich wie menschlich die richtige Wahl“.

Grammozis erwartet beim sportlich und finanziell angeschlagenen Revierklub eine, höflich formuliert: anspruchsvolle Aufgabe. Nachdem sich der Tabellenletzte am Sonntag neben Gross und Schneider auch von Teammanager Sascha Riether, Fitnesscoach Werner Leuthard und Co-Trainer Rainer Widmayer getrennt hatte, steht ein umfassender Wiederaufbau bevor. Weil der Abstand zum Relegationsplatz 16 bereits neun Zähler beträgt, wird die neue Zeitrechnung wohl in der Zweiten Liga beginnen.

Neuer Schalke-Trainer: Grammozis bestritt 32 Bundesliga-Spiele für den HSV

Grammozis, der von 1998 bis 2000 insgesamt 32 Bundesliga-Spiele für den HSV bestritt, ließ sich (noch) nicht beirren: „Ich habe riesige Lust auf diese Aufgabe. Ich werde die kurze Zeit bis zum ersten Liga-Spiel nutzen, um mir mit meinem Trainer-Team ein möglichst umfassendes Bild von der Mannschaft zu machen – und natürlich wollen wir mit einem Sieg gegen Mainz starten.“

Seine Co-Trainer werden Mike Büskens und Sven Piepenbrock. Onur Cinel und Naldo werden den Trainerstab der Lizenzspielermannschaft verlassen und die Knappenschmiede verstärken.

Grammozis war frei – also griff der Trainerfresserklub Schalke zu

Die sofortige Verfügbarkeit war einer der Gründe für Schalkes Entscheidung zugunsten von Grammozis, der im vergangenen Sommer Darmstadt aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Dauer eines neuen Vertrags verlassen hatte.

Schließlich will die Schalker Vereinsführung beim Aufbau einer neuen Mannschaft und Strategie nicht noch mehr Zeit vergeuden. Weil allen Beteiligten ein Happy End im Abstiegskampf als unwahrscheinlich gilt, könnte der neue Coach selbst bei einem Abrutschen in die Zweite Liga vorerst unbeschadet weiter arbeiten.

Leitet Grammozis auch den Schalke-Neuaufbau in der Zweiten Liga?

Ein weiterer Vorteil des gebürtigen Wuppertalers sind seine Erfahrungen als langjähriger Nachwuchscoach des VfL Bochum. Im Abstiegsfall würden zahlreiche gestandene und nicht mehr finanzierbare Profis den Klub verlassen. Die Entwicklung von Talenten in Zusammenarbeit mit der Knappenschmiede wäre damit wichtiger denn je.

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Noch hat die Klubführung aber nicht alle Hoffnungen auf ein Wunder aufgegeben. Knäbel schwor das Team mit eindringlichen Worten auf das Kellerduell am Freitag mit dem Vorletzten aus Mainz ein, das als letzte Chance auf eine Trendwende gilt: „Wenn man nicht für dieses Spiel eine Top-Einstellung hat, dann frage ich mich, für welches dann? Wir haben einen unmittelbaren Konkurrenten zu Gast. Und wir haben die Verpflichtung, den Eindruck, der in den vergangenen Wochen entstanden ist, wieder gut zu machen. Ich erwarte eine sehr gute Leistung.“

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