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  • HSV-Legenden: Uwe Seeler (r.) hatte zu Arkoc Özcan auch lange nach der gemeinsamen aktiven Zeit innigen privaten Kontakt. Hier ein Bild von Uwes 80. Geburtstag 2016
  • Foto: WITTERS

Erster türkischer Bundesliga-Spieler: Der HSV trauert um Torwart-Legende Arkoc Özcan

Was für eine traurige Nachricht für die gesamte HSV-Familie: Der langjährige Keeper Arkoc Özcan ist im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit in Hamburg gestorben.

Er war der erste türkische Bundesliga-Profi, stand zwischen 1967 und 1975  stolze 159 Mal zwischen den Pfosten der Rothosen, war in der Saison 1977/78 nach dem Aus von Rudi Gutendorf sogar einige Monate lang Cheftrainer des damaligen Europapokalsiegers der Pokalsieger, der Superstars wie Manfred Kaltz, Felix Magath oder Kevin Keegan in seinen Reihen hatte.

Arkoc Özcan

Als die Bälle noch aus Leder waren: Arkoc Özcan spielte 159 Mal für den HSV in der 1. Liga.

Foto:

WITTERS

Der HSV trauert um Torwart-Legende und Ex-Trainer Arkoc Özcan

Die Bestürzung unter seinen früheren Mannschaftskollegen ist groß. Überrascht war allerdings keiner. Uns Uwe“ Seeler (84) zur MOPO: „Ötschi ging es in den vergangenen Jahren nicht mehr gut, war schwer angeschlagen. Er war oft im Krankenhaus, ging an Krücken oder musste im Rollstuhl sitzen.“

Die Seelers hatten zu Özcan auch innigen privaten Kontakt. Uwe berichtet von einem Ausflug in die Türkei. „Ötschi hat Ilka und mich mit in seine Heimat genommen und uns seinen Leuten vorgestellt.“

HSV-Legende Uwe Seeler über Arkoc Özcan

Als Torhüter sei er absolut zuverlässig gewesen, er erledigte seinen Job meist ruhig und sachlich. Uwe: „Er war ein Guter – sonst wäre er ja auch nicht so lange geblieben.“

Harry Bähre (79) lobt Özcan ebenfalls in den höchsten Tönen. „Ich habe ihn Anfang der 60er Jahre bei der Fußball-Militär-Weltmeisterschaft kennengelernt. Er interessierte sich sehr für den HSV, wechselte aber 1964 erst einmal für drei Jahre nach Österreich zu Austria Wien.“ Die damalige Ablösesumme: 60.000 Mark (etwa 30.000 Euro).

Wie Seeler und Bähre war auch Charly Dörfel (81) nicht nur von den sportlichen Fähigkeiten Özcans angetan. „Man sagt ja, dass Torhüter und Linksaußen immer ein bisschen verrückt sind. Allein deshalb haben wir zusammengehalten. Ötschi passte perfekt in unsere HSV-Familie.“

Ehemalige HSV-Mitspieler haben Arkoc Özcan finanziell unterstützt

Dazu passt dies: Die HSV-Kollegen unterstützten Özcan, der viel Geld für die Unterstützung seiner schwer erkrankten  (und bereits vor vielen Jahren verstorbenen) Frau Neriman investieren musste und als Kurierfahrer arbeitete, jahrelang finanziell  – ohne ein Wort drüber zu verlieren.  

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