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  • Keine Zuschauer - keine Punkte? In der Bundesliga tun sich die Heimmannschaften nach dem Neustart schwer.
  • Foto: xim.gs

Erste Studie zeigt: Geisterspiele: So sehr fehlen den Heimteams die Fans

Es ist viel diskutiert worden, für wen Geisterspiele einen Vor- oder Nachteil haben könnten. Das Institut für Spielanalyse in Potsdam hat nun eine Antwort errechnet: In der Bundesliga kommt es zu deutlich weniger Heimsiegen als noch vor der Corona-Pause.

An den ersten beiden Spieltagen nach der Unterbrechung gab es lediglich drei Heimsiege. Allein am vergangenen Spieltag jubelten die Auswärtsmannschaften auf fünf verschiedenen Plätzen.

Geisterspiele: Deutlich weniger Heimsiege in der Bundesliga

Die Quote für einen Heimsieg in einem Geisterspiel liegt damit bei 17 Prozent. In den vergangenen beiden Spielzeiten (18/19 und 17/18) lag die Quote mit Fans noch jeweils bei 45 Prozent.

Betrachtet man nur die Spiele vor der Pause, so liegt die diesjährige Quote bei 41 Prozent.

„Ich glaube nicht, dass das Zufall ist“, sagte Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz. „Es ist halt so, dass das Heimpublikum immer der Mannschaft hilft. Und wenn wir dann als Auswärtsmannschaft ohne Publikum spielen, ist das immer einfacher.“

Neuer Trend oder Zufall?

Die Leverkusener waren gleich zwei Mal Profiteur dieses neuen Trends. Sowohl in Bremen (4:1), als auch in Gladbach (3:1) ging die Werkself als Sieger vom Platz.

Jedoch sind die bisherigen Zahlen noch nicht belastbar, da diese nur auf zwei Spieltagen beruhen, es besteht immer die Möglichkeit für statistische Ausreiser.

So gewannen beispielsweise am sechsten Spieltag gleich acht Auswärtsmannschaften – in vollen Stadien. Zudem ist der Trend, dass die Anzahl der Heimsiege unter dem Durchschnittswert liegen, nichts Neues.

Bereits seit dem 22. Spieltag, also vier Spieltage vor der Unterbrechung, sind die Auswärtsmannschaften erfolgreicher als normalerweise.

Horst Heldt: „Der Heimvorteil ist nicht mehr da!”

Trotzdem ist auch Kölns Sportdirektor Horst Heldt überzeugt, dass Geisterspiele die Heimmannschaft um einen Vorteil bringen: „Der Wettbewerb hat sich durch die fehlenden Zuschauer verändert. Wenn der Heimvorteil nicht mehr da ist, muss man sich darauf einstellen. Wir versuchen, aus unseren beiden Heimspielen zu lernen und herauszufinden, was man an den Abläufen vielleicht verändern kann. Das ist Psychologie, was da momentan stattfindet.“

In der 2. Bundesliga wenig Auswirkungen

Während in der Bundesliga die Heimmannschaften also scheinbar mehr kämpfen müssen als zuvor, ist in der Zweiten Liga alles beim Alten. In den ersten 16 Begegnungen (die beiden Spiele von Dresden stehen noch aus) konnte sich nur Hannover 96 als Auswärtsmannschaft gegen den VfL Osnabrück (2:4) durchsetzen. Dem gegenüber stehen acht Heimsiege.

Der HSV spielte auswärts (2:2 in Fürth) und zu Hause (0:0 gegen Bielefeld) unentscheiden. St. Pauli siegte am Millerntor gegen Nürnberg (1:0) und ging in Darmstadt 0:4 unter. (mab/dpa)

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