• In Gladbach ersetzen Papfiguren die Zuschauer während der Geisterspiele. Langsam wächst die Hoffnung, dass auch bald wieder echte Fans auf die Tribünen dürfen.
  • Foto: Moritz Mueller

Erste Pläne sind da: Bundesliga hofft auf Rückkehr der Fans in die Stadien

Es war ein riesen Erfolg für die DFL, als der Bundesliga-Neustart endlich geschafft war. Wochenlang hatte eine Task Force ein Konzept entwickelt, um die Bundesliga wieder in Gang zu bekommen. Grundvoraussetzung damals: Spiele ohne Zuschauer. Doch aus der Liga werden immer mehr Stimmen vernehmbar, die das gerne ändern würden.

Bereits Mitte April, da war der Neustart noch in einiger Ferne, stellte Jens Lehmann bei Sport1 das Konzept Geisterspiele in Frage: „Eine Frage hat mir bislang auch noch keiner beantworten können: In die Allianz Arena passen 70.000 Leute, warum kann man da nicht 20.000 Leute reinstecken?“

Oliver Kahn: Allianz  Arena mit „10.000 bis 11.000” Zuschauern?

Was damals noch etwas voreilig wirkte, könnte jetzt zum ernsthaften Gesprächsthema werden, denn auch Bayern-Vorstand Oliver Kahn regt bei Sky90 an „10.000 bis 11.000“ Zuschauer in die Allianz Arena zu lassen.

„Natürlich haben wir uns das mal angeschaut“, verriet der dreimalige Welttorhüter Kahn. Er sei „ein absoluter Freund davon, früher oder später wieder über Zuschauer nachzudenken“.

Karl-Heinz Rummenigge hofft auf Fans in Stadien

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Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Bayern-Vorstand Oliver Kahn (r.) arbeiten schon an Plänen für die Rückkehr der Fans.

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imago images/ActionPictures

Auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zeigt sich optimistisch, dass man bald in teilgefüllten Stadien spielen könne: „Ich kann mir zumindest vorstellen, dass es eine stufenweise Befüllung im Stadion geben wird“, verriet der 64-Jährige im Podcast des FC Bayern.

Allerdings schränkt auch er ein: „Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht direkt mit 75.000 Leuten das Stadion auffüllen dürfen. Es ist vielleicht möglich, dass man eben unter gewissen Sicherheitsvoraussetzungen und medizinischen Voraussetzungen langsam wieder anfängt.“

Michael Zorc: „Wir sollten erstmal froh sein, überhaupt spielen zu dürfen”

Etwas zurückhaltender zeigt sich BVB-Manager Michael Zorc: „Wir sollten erstmal froh sein, überhaupt spielen zu dürfen. Aber natürlich beschäftigen wir uns mit allen Optionen“, ließ er auf Anfrage der WAZ mitteilen. „Wir spielen alles durch, besprechen die Dinge dann aber mit der Politik.“ 

Deutlich aggressiver geht Rudi Völler vor. „Wir alle wollen wieder Spiele mit Zuschauern“, stellt der Leverkusen-Chef klar, daher wolle er sich auch nicht an Geisterspiel „gewöhnen“.

Leverkusen: Rudi Völler forder Nachjustierung

„Mittlerweile ist es schwer nachvollziehbar, dass Menschen in Cafes ohne Mundschutz ihren Cappuccino trinken dürfen, während unsere Co-Trainer, die Ersatzspieler und wir Offiziellen auf der Tribüne mit großem Abstand und an der frischen Luft noch eine Maske tragen müssen. Ich würde mir wünschen, dass man da nachjustieren kann.“

Auch beim 1. FC Köln hegt man leise Hoffnung auf eine Rückkehr, der Fans, wenn auch erst zur nächsten Saison. Finanzchef Alexander Wehrle verriet dem Kölner Stadt Anzeiger, dass er es nicht für ausgeschlossen halte „, dass in diesem Jahr wieder Spiele vor Zuschauern stattfinden werden.“

Auch in Italien will man bald Fans in den Stadien

Allerdings rechnet er nicht mit einer Rückkehr der Fans vor der nächsten Saison. Daher mahnt er auch zur Zurückhaltung: „Wir wissen noch nicht, wann überhaupt die neue Saison beginnt. Wir sollten erst einmal diese Saison in Demut zu Ende bringen.“

Auch außerhalb Deutschland gibt es Bestrebungen Fans zurück auf die Ränge zu bringen. Im besonders schwer von der Corona-Krise getroffenen Italien fordert Verbandschef Gabriele Gravina: „Es muss möglich sein, dass man in einer Arena mit 60.000 Plätzen Raum für einen minimalen Prozentsatz an Fans schaffen kann – mit allen dazugehörigen Vorsichtsmaßnahmen.“

Serie A vor Neustart – ohne Fans

Es sei auch als Entschädigung für die vielen Opfer, die die Fans in der Corona-Zeit bringen mussten zu verstehen. Zudem wäre es „kleines Zeichen der Hoffnung“ für Italien, führte er weiter aus. Die Serie A soll am 20. Juni mit ihrem Comeback starten, wie die Bundesliga zunächst allerdings ohne Fans. (mab/dpa/sid)

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