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  • Ammar Abbas Abduljabar will sich zu den Olympischen Spielen in Tokio durchboxen.
  • Foto: imago images/Torsten Helmke

Er braucht noch zwei Siege: Dieser Hamburger Boxer will zu den Olympischen Spielen

Mehr als ein Jahrzehnt hat er auf diesen Moment hingearbeitet. Nun steht der Hamburger Boxer Ammar Abbas Abduljabar unmittelbar vor den „Kämpfen seines Lebens“, wie er selbst sagt. Nächste Woche kann der 25-Jährige seinen großen Traum von Olympia wahr werden lassen. Noch vor wenigen Jahren hätte das wohl kaum jemand für möglich gehalten.

Beim Qualifikationsturnier in Paris (4. bis 8. Juni) hat Abduljabar die Chance, sein Ticket für die Spiele in Tokio zu lösen. Im Schwergewicht (bis 91 Kilogramm) werden noch vier Plätze für Olympia vergeben. „Ich werde alles dafür tun, um dabei zu sein“, sagt der 25-Jährige der MOPO. „Ich träume jeden Tag davon, habe nichts anderes im Kopf.“

2020 stoppte Corona die Olympia-Träume von Abduljabar 

In dieser Situation war Abduljabar vor fast 14 Monaten schon einmal. Damals musste das Turnier in London wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie abgebrochen werden – weniger als 24 Stunden vor seinem Kampf. Ein schwerer Schlag für den Hamburger Athleten. „Das war ein richtiger Schock für mich“, erinnert er sich. „Ich habe mich jahrelang darauf vorbereitet, weg von meiner Familie – und auf einmal wird alles abgesagt. Ich war demotiviert, hatte keine Lust mehr zu boxen. Das war wirklich hart.“

Hamburger Boxer Abdulabar trainiert täglich sechs Stunden für Olympia

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Gemeinsam mit Trainer Christian Morales gelang es ihm jedoch, den Fokus für sein großes Ziel zurückzugewinnen. Abduljabar trainierte jeden Tag bis zu sechs Stunden, arbeitete härter denn je für seinen Traum. „Ich fühle mich wieder gut – wenn nicht sogar besser als letztes Mal“, sagt Abduljabar nun stolz. Und auch Coach Morales ist optimistisch: „Ammar ist dieses Mal wirklich in Topform. Es wird nicht einfach, das ist klar. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir das packen können.“

Boxer Abduljabar schlug Start für sein Geburtsland Irak aus

2010 kam der gebürtige Iraker Abduljabar nach Deutschland, fand erst hier zum Boxsport. Als er vor drei Jahren das Angebot bekam, für sein Geburtsland bei Olympia an den Start gehen zu können, kam das für den Hamburger daher nie in Frage: „Ich lebe hier, ich bin hier aufgewachsen. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, für den Irak zu boxen.“

Abduljabar über die Spiele in Tokio: „Ich will nicht nur dabei sein“

Aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung, sagt er. Sechs Monate später erhielt Abduljabar den deutschen Pass – und somit die Chance, für Deutschland nach Tokio zu fahren. Und das ist nicht alles: „Ich würde niemals sagen, dass ich einfach nur dabei sein möchte. Ich werde so hart arbeiten, dass ich am Ende vielleicht sogar Gold für Deutschland hole.“

1936 holte der letzte deutsche Schwergewichtler Gold

Der letzte deutsche Olympiasieg im Boxen liegt bereits mehr als 30 Jahre zurück, einem deutschen Schwergewichtler ist das seit 1936 nicht mehr gelungen. Doch Trainer Morales glaubt fest daran, dass sein Athlet bei den Spielen große Chancen haben würde. „Meine Sportler sollen immer versuchen, das Maximum rauszuholen“, betont er. „Deswegen werde ich auch niemanden bremsen, der zu Olympia fährt, um zu gewinnen. Der Olympiasieg ist das Größte überhaupt.“

Hamburger Abduljabar boxt in Paris um Olympia-Ticket

Dafür muss sich der 25-Jährige erst einmal näch­ste Woche in Paris durchsetzen. Am kommenden Freitag trifft Abduljabar zunächst im Achtelfinale auf den Israeli Kostiantyn Pinchuk. Entscheidet er danach auch das Viertelfinale gegen den Ukrainer Serhiy Horskov oder den Belarussen Uladzislau Smiahlikau für sich, qualifiziert er sich direkt für die Olympischen Spiele – und kann sich in den weiteren zwei Kämpfen bereits eine gute Ausgangsposition für Tokio sichern.

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Der Glaube daran könnte größer kaum sein, sowohl bei Abduljabar als auch bei Morales. „In der Vergangenheit hat er schon Weltklasse-Athleten geschlagen“, erzählt der Coach. „Das stimmt uns positiv, dass wir auch bei Olympia erfolgreich sein können.“ Und auch Abduljabar ist überzeugt: „Ich weiß, ich schaffe das!“

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