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  • St. Pauli-Experten: Der damalige Profi-Cheftrainer Ewald Lienen, Hermann Klauck und U23-Coach Joachim Philipkowski
  • Foto: imago/Manngold

Er baut stark ab: Der FC St. Pauli sorgt sich um Kult-Manager

Er ist ein St. Paulianer durch und durch. Fast 40 Jahre arbeitete Hermann Klauck für den Klub seines Herzens, hielt sich dabei wohltuend im Hintergrund, war in seinem Bereich unverzichtbar. Jetzt muss man sich wegen seiner stark angeschlagenen Gesundheit große Sorgen um die mittlerweile 85 Jahre alte Kultfigur machen.

Klauck leidet seit 2017 an Demenz, musste seinen Job als Manager und Betreuer der U23 an der Seite von Trainer Joachim Philipkowski aufgeben. Das tat ihm richtig weh. Denn die Amateure der Braun-Weißen begleitete er über drei Dekaden, für sie gab er alles – als „Mädchen für alles“.

FC St. Pauli: Sorge um Kult-Manager Hermann Klauck

Er holte die später erfolgreichen Kiezkicker Deniz Baris, Matthias Scherz oder auch Fabian Boll. Begleitete die begabten Jürgen Gronau, André Golke, Ivan Klasnic oder Christian Rahn auf ihrem Weg zum Ruhm. Klauck bei seinem 80. Geburtstag 2015: „Mein Antrieb war der Spaß, der Umgang mit jungen Menschen hat mir gutgetan.“

Hermann Glauck

Hermann Glauck bei Fototermin der U23 im Jahr 2017

Foto:

WITTERS

In den 80ern war Klauck zudem klassischer Manager und Betreuer der ersten Mannschaft, sogar in der 2. Liga. Seine Zuverlässigkeit, Kompetenz und ruhige Art wurde von Spieler-Generationen geschätzt.

Ex-St. Pauli-Manager Klauck baute zuletzt immer mehr ab

In den vergangenen Jahren wurde Klauck in den eigenen vier Wänden überwiegend von seiner Ehefrau Uschi liebevoll versorgt, baute gesundheitlich aber immer mehr ab. Vor sechs Wochen musste das Ehepaar die Wohnung in Bramfeld aufgeben. Uschi: „Zu Hause ging es nicht mehr.“ Sie zog mit ihrem Mann in ein Pflegeheim in Steilshoop, das betreutes Wohnen anbietet.

Hermann Klauck

Hermann Klauck und seine Uschi

Foto:

hfr

„Hermanns Demenz nimmt zu, er schläft auch am Tag viel, ist erschöpft“, berichtet Uschi Klauck traurig über den Mann ihres Lebens, mit dem sie am 6. März Diamantene Hochzeit feierte: „Es gibt zwischendurch Momente, da ist er gut drauf. Dann spricht er über die schönen Zeiten beim Verein und erklärt den Pflegekräften und mir die Fotos, die an der Wand hängen. St. Pauli tut ihm immer noch gut. Auch ich habe den Verein immer geliebt. Er passt einfach zu uns. Wir haben so viele schöne Dinge erlebt.“

Klauck: „Werde bis zum Schluss St. Paulianer bleiben“

Nach vielen glücklichen gemeinsamen Jahren muss sie nun durch die Hölle gehen, miterleben, wie ihr Hermann ständig schwächer wird. Weil die seelische Belastung extrem groß ist, will sie sich jetzt eine kleine Wohnung ganz in der Nähe des Pflegeheims nehmen, um zwischendurch Kraft für die Zeit mit ihrem Mann zu tanken.

Bewegend für den MOPO-Reporter: Beim Gespräch mit der Ehefrau Klauck kommt Hermann herein. Er hat einen seiner guten Momente, erkennt den sportlichen Wegbegleiter und sagt: „Ich bin nicht mehr belastbar. Das muss ich leider so hinnehmen. Aber ich habe ja meine Uschi bei mir. Und eines verspreche ich: Ich werde bis zum Schluss St. Paulianer bleiben.“

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