• Pavel Gross von 2019 schimpfte nach der Halbfinal-Niederlage gegen Wolfsburg minutenlang auf die DEL.
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Eishockey-Eklat: Mannheim-Trainer rechnet nach Playoff-Aus mit „unfähiger DEL“ ab

Das Ausscheiden des Titel-Top-Favoriten Adler Mannheim nagt an deren Trainer Pavel Gross. Der Meister-Coach von 2019 schimpfte nach der Halbfinal-Niederlage gegen Wolfsburg minutenlang auf die DEL.

Nach dem Halbfinal-Aus in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga hat Adler Mannheims Trainer Pavel Gross erneut seinem Unmut über die Liga Luft gemacht. Das Ausscheiden gegen die Grizzlys Wolfsburg am Freitag habe auch mit dem seiner Meinung nach unzureichenden Corona-Management der DEL zu tun. „Durch die Unfähigkeit der DEL – als einziger Liga auf der ganzen Welt über alle Sportarten – wurde die Saison immer wieder verschoben und verschoben“, schimpfte Gross nach dem 1:2 (1:1, 0:0, 0:1) im entscheidenden Halbfinalspiel. „Die Jungs haben geackert. Ein Jahr lang ohne Pause. Das geht nicht.“

Adler-Coach Gross schimpft nach Playoff-Aus erneut auf DEL

Zum Hintergrund erläuterte Gross, dass sich sein Team bereits am 1. Mai 2020 getroffen habe, um sich auf die Saison vorzubereiten, die ursprünglich Mitte September 2020 hätte starten sollen. „Leider haben wir nicht gewusst, ob wir spielen oder nicht“, sagte Gross. „Heute kann ich auch sagen, dass wir schlauer hätten sein können und drei Monate Pause machen können wie die anderen das gemacht haben.“

Nachdem die DEL die vergangene Saison zu Beginn der Coronavirus-Pandemie bereits nach Hauptrunde ohne Meister-Kür abgebrochen hatte, war lange Zeit unklar, ob und wann wieder gespielt werden würde. Da die meisten DEL-Klubs in hohem Maße von Zuschauer-Einnahmen abhängig sind, hatte die Liga lange Zeit nur auf einen Saisonstart mit Publikum gesetzt und immer wieder Forderungen an die Politik gestellt.

DEL: Adler Mannheim hatten keinen einzigen Corona-Fall

Der Saisonstart war dann zweimal verschoben worden, ehe es eine Woche vor Weihnachten doch los ging. Zuvor hatten die meisten DEL-Spieler auf einen erheblichen Teil ihres Gehalts verzichtet. „Die Jungs haben einfach alles gegeben. Die waren ein Jahr unterwegs. Und darauf können wir stolz sein. Ich bin stolz auf die Jungs. Das war keine einfache Zeit“, sagte Gross, der mit seinem Team der größte Meisterschaftsfavorit gewesen war.

Der 52 Jahre alte Tscheche verwies auf die große mentale Belastung der Spieler, „sich an alle Regeln zu halten“ und lobte die Adler-Organisation für ihr Corona-Management: „Wir haben eigentlich einen unglaublichen Job gemacht. Wir haben nicht einen positiven Fall gehabt. Das ist eigentlich unglaublich.“

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Gross appellierte zudem an die Liga, anders als im Vorjahr frühzeitig alternative Pläne für die kommende Saison zu machen: „Wir sollten nicht so naiv sein zu denken, dass wir vielleicht am 18. September wieder spielen und Corona dann vorbei ist. Ich hoffe, dass die Liga dann einfach vorbereitet ist. Wenn die denken, wir werden dann hier die Halle voll haben oder 50 Prozent haben, dann ist das ja ein Irrtum. Ich hoffe, dass die schon einen Plan haben.“ (dpa/pia)

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