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  • Ralf Rangnick mahnte, den Amateursport in der Corona-Krise nicht zu vergessen.
  • Foto: imago images/Martin Hoffmann

„Ein Teufelskreis“: Rangnick sieht schreckliche Folgen des Corona-Lockdowns

Mit großer Besorgnis sieht der frühere Bundesliga-Trainer und Manager Ralf Rangnick die Schäden durch die Corona-Krise. „Es besteht die große Gefahr, dass viele Kinder dem Sport verloren gehen“, sagte der 62 Jahre alte Fußball-Stratege im Interview der „Frankfurter Rundschau“.

„Wenn wir die Kitas, Schulen und Vereine noch länger geschlossen halten, riskieren wir die Entwicklung einer kompletten Generation in allen relevanten Bereichen: körperlich, geistig und kognitiv“, fügte Rangnick hinzu.

Rangnick fordert: Lockdown darf kein Dauerzustand sein

Allen müsse klar sein, dass der Lockdown speziell für den Amateursport und den Jugendfußball kein Dauerzustand sein könne. Bewegungsmangel sei schon vor Corona ein großes Problem gewesen. Durch die Schließungen der Schulen und Kitas fielen jetzt auch noch die organisierten Formen von körperlicher Betätigung weg. Zusammen mit einer schlechten Ernährung mit zu viel Fastfood und Zucker führe dies zu Übergewicht und zu einer signifikanten Erhöhung der Zivilisations- und Krebserkrankungen. „Für unsere Gesellschaft und die Volkswirtschaft ist das ein Teufelskreis“, sagte Rangnick, der 2017 in Leipzig eine eigene Stiftung ins Leben gerufen hatte, die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt.

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Rangnick berichtete auch von Problemen im Umgang mit dem Virus in der eigenen Familie. „Meine Eltern werden in wenigen Monaten 89 und 90 Jahre alt. Ich habe zehn Tage lang rund fünf Stunden täglich versucht, für die beiden einen Impftermin zu bekommen. Online und telefonisch. Ich hatte keine Chance. Bis mir ein guter Bekannter riet, es kurz nach Mitternacht online zu probieren. Dann würden einige Impftermine neu eingerichtet. Ich habe dann tatsächlich einen bekommen: in drei Wochen und mehr als eine Stunde vom Wohnort meiner Eltern entfernt“, schilderte er.

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