• Bundestrainer Jogi Löw gibt sich besorgt vor der Dichte der Spiele seiner Schützlinge und warnt vor zu vielen Verletzungen im Frühjahr.
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„Ein großes Problem“: Darum schlägt Bundestrainer Löw Alarm

Joachim Löw hat nach dem Ausfall von Joshua Kimmich vor weiteren Verletzungen der extrem beanspruchten Fußball-Profis gewarnt und ein Umdenken bei der Terminplanung angemahnt.

„Wenn wir Trainer nicht die höchste Vorsicht walten lassen, haben die, die es nicht machen, im nächsten Jahr ein großes Problem. Die für den Terminplan verantwortlich sind, müssen Entscheidungen treffen, da der Terminkalender generell zu voll ist“, sagte der Bundestrainer vor dem Testländerspiel der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Tschechien in Leipzig.

Löw warnt: „Jeder Trainer muss klug handeln“

Die Belastungsproblematik sei nach dem aktuellen Dreierpack der DFB-Elf nicht beendet, sondern würde sogar „noch größer“. Gerade die Wintermonate würden alle vor eine große Herausforderung stellen.

„Man merkt schon, es ist ein schmaler Grat, kalte Monate, schwierige Bedingungen außen, auch im Training und Spiele im Drei-Tage-Rhythmus“, mahnte der DFB-Chefcoach. „Da muss jeder Trainer klug handeln, wenn er im März, April frische, körperlich gesunde Spieler haben will“, sagte Löw.

Die wegen der Corona-Pandemie praktisch ausfallende Winterpause verschärfe die Probleme. Die Spieler hätten eine „körperlich wie emotional kurze Vorbereitung“ und würden „ständig getrieben“. Bayern München, Borussia Dortmund, Real Madrid und Manchester City nannte Löw explizit als Vereine, denen eine komplizierte Zeit bevorstünde.

Vor Tschechien-Partie: Löw verzichtet auf sieben Stammkräfte

Bayern-Profi Kimmich hatte sich seinen Meniskusriss im Zweikampf mit Dortmunds Erling Haaland zugezogen, was keine Belastungsgründe haben muss. Dennoch monierte Löw grundsätzlich: Man müsse „die Saison so gestalten, dass es vernünftig ist. Wenn wir das nicht machen, haben wir im nächsten Jahr ein Riesenproblem.“

Er selbst verzichtet gegen Tschechien auf sieben Stammkräfte um Kapitän Manuel Neuer und baut auf diese erst in den Nations-League-Pflichtspielen gegen die Ukraine und Spanien.

Mit Trapp, Rüdiger und Brandt gegen Tschechien – Gündogan-Einsatz offen

Einem Quintett hat der Bundestrainer jeodch eine Startelfgarantie für das Länderspiel gegen Tschechien am Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) gegeben. Torhüter Kevin Trapp, Antonio Rüdiger, Robin Koch, Julian Brandt und Luca Waldschmidt werden in Leipzig auflaufen. Das teilte der Bundestrainer am Dienstag mit.

Die Kapitänsfrage ließ Löw in Abwesenheit von Manuel Neuer hingegen offen. Mit 39 Länderspielen würde Ilkay Gündogan diese Rolle zufallen, doch ob der Mittelfeldspieler von Manchester City von Beginn an dabei ist, ist noch unklar.

„Ilkay war am Sonntagabend bei einem sehr intensiven Spiel auf dem Platz. Er ist ein Schlüsselspieler für die Nations League am Samstag und Dienstag. Wir werden nach dem Abschlusstraining besprechen, wie lange es Sinn macht. Vielleicht 45 Minuten, oder erst in der zweiten Halbzeit“, sagte Löw.

Debütanten höchstwahrscheinlich im Einsatz

Philipp Max (PSV Eindhoven), Felix Uduokhai (FC Augsburg) und Ridle Baku (VfL Wolfsburg) könnten ihr Debüt im Nationaltrikot geben. „Sie bekommen höchstwahrscheinlich die Gelegenheit, ihr erstes Länderspiel zu absolvieren“, sagte Löw. 

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Abwehrspieler Thilo Kehrer von Paris Saint-Germain ist unterdessen wegen Adduktorenproblemen abgereist. Ein Einsatz von Robin Gosens von Atalanta Bergamo macht laut Löw wegen muskulärer Probleme auch wenig Sinn. Dazu steht hinter Benjamin Henrichs von RB Leipzig wegen Problemen an der Patellasehne ein Fragezeichen. (mp/dpa)

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