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  • Was soll das? St. Paulis Trainer Timo Schultz
  • Foto: imago images/Joachim Sielski

„Ein furchtbares Spiel“: Der Ton wird rauer: Schluss mit Schmusen beim FC St. Pauli

Man fühlt irgendwie mit mit ihm. Timo Schultz war die Desillusionierung ins Gesicht geschrieben nach diesem Spiel, das kaum als solches bezeichnet werden durfte, und einer Niederlage, die es nie hätte geben dürfen. St. Paulis Trainer wurde von den Seinen im Stich gelassen in Braunschweig. Ein Auftritt mit Folgen.

„Ratlos bin ich nicht, aber enttäuscht“, sagte Schultz. „Weil wir gegen eine in meinen Augen schlechte Mannschaft gespielt haben.“ Es sei „ein furchtbares Spiel“ gewesen, „in dem alles für uns läuft. Aber am Ende musst du sagen: Einige Spieler haben überhaupt keine Form auf den Platz gekriegt und eine furchtbare Körpersprache gehabt“. In der Form könne man kein Zweitligaspiel gewinnen. „In dem Moment, wo wir nicht versuchen, Fußball zu spielen, sind wir keine gute Mannschaft. Und heute haben wir 80 Minuten lang keinen Fußball gespielt.“

St. Pauli-Coach Schultz: „Ein furchtbares Spiel“

Enttäuscht sei er vor allem „von einzelnen Spielern, weil ich ihnen in den letzten Wochen viel Vertrauen entgegengebracht habe. Auch nach nicht so guten Leistungen. Ich habe versucht, den Jungs einen Rhythmus zu geben“. Wenn er dann die Leistung von Braunschweig sehe, komme er zu dem Schluss, dass das vielleicht der falsche Weg sei. „Vielleicht muss ich den Konkurrenzkampf mehr schüren, weil wir einige hinten dran haben, die es auch verdient haben zu spielen, die sich ein paar Wochen auf die Zunge beißen mussten. Jetzt ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, die alten Erbhöfe zu streichen.“

Schultz kündigt Veränderungen an: Zeit, die alten Erbhöfe zu streichen

Man könne Fußballspiele verlieren, man könne auch mal einen schlechten Tag haben. „Aber mutlos, ohne Esprit – das gucke ich mir kein zweites Mal an.“ Alles, was man gegen Osnabrück gut gemacht habe, war „wie vom Erdboden verschluckt. Und das nach einer 1:0-Führung. Wir haben es nicht einmal geschafft, umzuschalten. Wir hatten ja 70 Minuten Zeit, Braunschweig zu killen mit einem zweiten Tor, mit einem dritten. Aber da waren wir ja gar nicht in der Nähe. Bei der Qualität, die wir glauben, im Kader zu haben …“ Eine ernüchterte und ernüchternde Feststellung.

„Vielleicht muss es das eine oder andere Mal mehr krachen“

Vielleicht müsse es fortan mal ein bisschen weniger Inhalt sein, vielleicht ein bisschen mehr Klarheit. „Vielleicht müssen auch wir zwei Schritte zurückgehen, uns dem Zweitliga-Fußball anpassen. Vielleicht muss es das eine oder andere Mal mehr krachen. Auch von meiner Seite aus.“ Es gebe die Möglichkeit, den Fußball, das Personal oder die Ansprache anzupassen, „da hast du als Trainer einige Hebel“.

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St. Pauli-Coach Schultz: „Ich bin dafür verantwortlich“

Dass es am Ende auch um Schultz selbst geht nach sieben von 30 möglichen Zählern, ist ihm auch klar. „Wir haben sieben Punkte, was soll ich erwarten? Ich bin ja kein Phantast. Ich bin dafür verantwortlich. Wenn du den Ball über sechs Meter nicht zum eigenen Mann kriegst, dann hast du als Trainer keine Argumente. Als Spieler aber auch nicht.“ Schlussendlich sitzen alle im selben Boot, und die Lösungen müsse man in der Gruppe finden.

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