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  • Jordan Torunarigha warf eine Wasserkiste vor die Schalker Bank. Gelb-Rot für den Herthaner, Rot für den Coach.
  • Foto: Bongarts/Getty Images

Dreifacher Pokal-Wahnsinn : Dortmund und Leipzig raus, Schalkes Wagner fliegt

Köln –

Was für ein spektakulärer Abend im DFB-Pokal! Am Dienstagabend erwischte es zwei Top-Teams aus der Bundesliga. Borussia Dortmund und RB Leipzig sind im Viertelfinale nur noch Zuschauer. Schalke schaffte den Kraftakt und drehte die Partie gegen Hertha. Im Mittelpunkt stand dort einmal mehr der Schiedsrichter.

Die dickste Sensation spielte sich an der Weser ab. Werder Bremen, in der Liga seit Wochen taumelnd Richtung Abstieg, spielte sich in einen regelrechten Rausch und schlug den großen Favoriten nach einem begeisternden Duell mit 3:2.

Lucien Favre ließ Erling Haaland wieder draußen

BVB-Trainer Lucien Favre hatte wieder für Kopfschütteln gesorgt, indem er die beiden neuen Hoffnungsträger Erling Haaland und Emre Can auf der Bank ließ. Rückkehrer Davie Selke in der 16. Minute, Bittencourt mit einem Distanzkracher (30.) und Milot Rashica (70.) erzielten die Tore für die Gastgeber. Torjäger Erling Haaland (67.) und der 17-jährige Giovanni Reyna (78.) schafften zwei Mal den Anschluss für den Bundesliga-Dritten aus Dortmund. Zu mehr reicht es aber nicht mehr.

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Bremens Torschützen Leonardo Bittencourt und Davie Selke feiern das 2:0.

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Traum-Tore zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund

„Die erste Halbzeit war nicht gut. Wir hatten mehr Ballbesitz, aber zu wenig draus gemacht“, sagte Dortmunds Julian Brandt. BVB-Abwehrchef Mats Hummels meinte: „Wir haben in der ersten Halbzeit 0,0 Tiefe gehabt, und haben es Werder leicht gemacht. Wir haben zu viel falsche Sachen gemacht.“

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Frust bei BVB-Trainer Lucien Favre: Der Pokal-Traum ist vorbei.

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dpa

„Wir haben richtig gut Fußball gespielt, und das war wichtig“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt. „Wir wussten, dass wir unseren Fans etwas bieten müssen“, sagte Werder-Torschütze Leonardo Bittencourt. „Wir sind in der Liga in einen Strudel geraten. Wir haben oft geredet, dass wir die Qualität haben. Aber wir müssen es auf den Platz bringen.“

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Die Emotionen kochten hoch. Auch Erling Haaland (l.) mischte bei einer Rudelbildung mit.

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RB Leipzig verabschiedet sich vom ersten Titel

Dicke Luft auch bei RB Leipzig. Der Vorjahresfinalist muss nach dem 1:3 bei Eintracht Frankfurt die erste Titelchance der Saison begraben. Mit einem Handelfmeter nach Videobeweis brachte Andre Silva (17.) die Gastgeber in Führung. Nach der Pause erhöhte Filip Kostic (51.) für die Eintracht. Für die Gäste erzielte Winter-Neuzugang Dani Olmo (69.) zwar den Anschlusstreffer, doch abermals Kostic (90.+5) machte alles klar.

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Leipzigs Dani Olmo (M.) steht nach Spielende mit Mannschaftskollegen vor der Leipziger Fankurve.

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„Das muss bei den Jungs erst einmal sacken. Der Elfmeter war der Knackpunkt, obwohl wir auch trotz unserer Fehler noch gewinnen hätten können“, sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann und blickte dem Liga-Hit am Sonntag in München mit gemischten Gefühlen entgegen: „Der Pokal bleibt im Kopf, aber München wird etwas anderes, weil die Bayern nicht so tief wie Frankfurt stehen werden.“

Schalkes Trainer David Wagner flog vom Platz

Schiedsrichter Harm Osmers auf Schalke im Mittelpunkt. In der hitzigen Verlängerung sah Schalke-Trainer David Wagner eine höchst umstrittene Rote Karte.

Hier lesen Sie mehr: Rassismus-Skandal bei Schalkes Sieg gegen Hertha im DFB-Pokal.

Trotz eines 0:2-Rückstands besiegte sein Team die ungewohnt offensiven Berliner nach 120 Minuten noch mit 3:2. Berlin ist beim Finale im heimischen Olympiastadion damit wieder nur Zuschauer.

Daniel Caligiuri (76.), Amine Harit (82.) und der eingewechselte Benito Raman (115.) sicherten den Gelsenkirchenern den Sprung unter die letzten Acht. Pascal Köpke (12.) und der 23 Millionen Euro teure Winterzugang Krzystof Piatek (39.) hatten die Berliner in Führung gebracht.

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David Wagner sah die Rote Karte.

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Was die Debatten um die neuen Schiedsrichter-Regeln inzwischen anrichten, war auch auf Schalke zu beobachten. Die Unparteiischen sind total verunsichert. Torunarigha flog nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Wagner vom Platz – wohl weil er dabei eine Getränkekiste auf den Boden feuerte. Der Schalke-Trainer hatte den Hertha-Profi kurz, allerdings ohne böse Absicht festgehalten und musste – nach Einsatz des Videobeweises – den Innenraum ebenfalls verlassen. (msw/sid/dpa)

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