• Erling Haaland (l.) und Alexander Sörloth singen ihre norwegische Nationalhymne. 
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Die FIFA hat schon reagiert: Haalands Norweger mit klarer Botschaft zur Katar-WM

Die Einstellung der norwegischen Nationalmannschaft zur umstrittenen WM im Wüstenstaat ist nun endgültig klar. Während der eigenen Nationalhymne in Gibraltar zogen Erling Haaland und seine Kollegen am Mittwoch ihre roten Aufwärmjacken aus. Um sich klar zu positionieren: Darunter trugen die Norweger Shirts mit einer deutlichen Botschaft zur WM 2022 in Katar.

„Menschenrechte – auf und neben dem Platz“ stand in schwarzen Buchstaben auf dem weißen Shirt. Die Botschaft war für alle Fans und Zuschauer der WM-Qualifikation vor den Fernsehern zu lesen.

Klare Katar-Botschaft: Haaland und Co. mit Menschenrechts-Shirts

„Wir wollen den Fokus auf die Dinge lenken, über die im Vorfeld diskutiert wurde, darauf hatten auch die Jungs große Lust. Und ich gehe als gutes Beispiel voran“, sagte Nationaltrainer Staale Solbakken, der mit dem 3:0 beim Fußball-Zwerg sein Debüt gab, im Sender TV2. Auch der Coach und die Ersatzspieler trugen das Shirt, der frühere Kölner Bundesliga-Trainer behielt es während der Partie unter seinem schwarzen Sakko an.

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Arm in Arm, geschlossen als Team: Genau so stehen Erling Haaland und seine norwegische Nationalmannschaft hinter ihrer Botschaft.

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Beim Aufwärmen trugen Haaland und seine Kollegen um den späteren Torschützen Alexander Sörloth (RB Leipzig) sowie Rune Jarstein (Hertha BSC) des Weiteren andere Shirts mit der Aufschrift: „Respekt – auf und neben dem Platz“. Man wolle den Weltverband FIFA unter Druck setzen, damit dieser gegenüber Katar härter auftritt, sagte Solbakken bereits am Dienstag, als er die Aktion ankündigte, ohne ins Detail zu gehen. 

„Für mich hängen Sport und Politik zusammen“, unterstützte Solbakken die Aktion nach dem Spiel. Es sei ihm wichtig, dass seine Spieler die Last nicht allein trügen. „Sie haben sich heute für etwas eingesetzt, was ich für großartig halte, und dafür sollten sie Anerkennung bekommen, und dann müssen wir weiterarbeiten“, sagte Solbakken, der eine weitere Aktion am Samstag beim Spiel gegen die Türkei nicht ausschloss.

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Stürmer Sörloth verteidigte die Aktion. „Wir hatten ein langes Meeting, in dem wir alle Fragen stellen konnten. Wir waren uns alle zu 100 Prozent einig, eine Botschaft senden zu wollen“, untermauerte der 25-Jährige die Entscheidung.  

WM-Qualifikation: Norweger mit deutlichem Zeichen gegen WM in Katar

Der norwegische Fußball diskutiert seit Wochen über einen möglichen WM-Boykott, den inzwischen mehrere norwegische Erstligisten und die Fans unterstützen. Haaland und Co. wollen 2022 im Falle einer erfolgreichen Qualifikation antreten, aber weiterhin Zeichen setzen.

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Eine Strafe soll es für die Aktion jedoch nicht geben, teilte die FIFA mit. Es würde kein Disziplinarverfahren eingeleitet werden, hieß es. „Die FIFA glaubt an die Meinungsfreiheit und an die Kraft des Fußballs, den positiven Wandel voranzutreiben“, teilte der Weltverband am Donnerstag  mit. Die Äußerung politischer Botschaften war im Weltfußball in den vergangenen Jahren immer wieder ein Streitthema.

Der norwegische Zweig von Amnesty International begrüßte die Botschaft. „Ich bin super froh, dass sie sich dafür entschieden haben“, sagte Generalsekretär John Peder Egenaes. Und auch der neue Kapitän Martin Ödegaard betonte, die gesamte Mannschaft stehe hinter der Ansage. (sid/dpa/abin) 

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