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  • Verkehrte Welt: Als bisheriger Reservist und sicherer Siebenmeterschütze vergab Tobias Reichmann gestern doppelt vom Punkt und traf vier Mal aus dem Spiel.
  • Foto: imago images/wolf-sportfoto

Deutscher Sieg gegen Tschechien: Abschiedsfeier mit Wiener Schnitzel

Nicht schön, aber erfolgreich. Mit einer Energieleistung haben Deutschlands Handballer ihr letztes Hauptrundenspiel der Drei-Länder-EM gewonnen. In der Wiener Stadthalle siegte die DHB-Auswahl gegen Tschechien mit 26:22 (13:10). Der beste Mann war erneut der letzte Mann: Keeper Johannes Bitter. Heute steigt die Mannschaft in den Flieger nach Stockholm, wo am Sonnabend das Spiel um Platz fünf gegen Favoriten-Schreck Portugal steigt. Vorher gab’s zum Abschied aus Wien Schnitzel.

„Heute war es natürlich etwas mit Handbremse“, gestand Bundestrainer Christian Prokop und betonte: „Am Ende zählt der Sieg.“ Sportlich war es vor 5500 Zuschauern um nichts mehr gegangen, aber Kraft kostete die Abschiedsvorstellung in Österreich dennoch. Defensivspezialist Patrick Wiencek fehlte aufgrund einer Oberschenkelblessur, Abwehrchef Hendrik Pekeler quälte sich mit Achillessehnenproblemen über das Parkett.

Charakterstarker Hendrik Pekeler beißt auf die Zähne

Es spricht für Pekelers Charakter, dass sich der Kieler trotz des sportlich bedeutungslosen Duells in den Dienst der Mannschaft stellte, von Beginn an auf der Platte stand, in der Abwehr nach Kräften aufräumte und auch im Angriff am Kreis ackerte.

Nach 20 Minuten durfte „Peke“ beim Stand von 9:6 Feierabend machen, musste jedoch in der Schlussphase wieder auf die Platte, weil Johannes Golla nach seiner dritten Zeitstrafe Rot sah.

Bundestrainer Prokop lässt alle ran

Bundestrainer Christian Prokop gönnte zudem einigen Spielern, die zuvor wenig gespielt hatten, Einsatzzeit. So durfte Rechtsaußen Tobias Reichmann für Shootingstar Timo Kastening ran. Kurios: Der als Bankdrücker extrem sichere Siebenmeterschütze Reichmann scheiterte ausgerechnet in dem Spiel, in dem er 45 Minuten lang durchspielen durfte und aus dem Feld seine Würfe eiskalt versenkte, zweimal vom Punkt.

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Im Tor zeigte erneut Johannes Bitter seine Klasse, parierte 13 Würfe der Tschechen und wurde während der Partie immer wieder mit „Jogi, Jogi!“-Rufen der zahlreichen deutschen Fans gefeiert. Zum Abschied aus Wien gab es für die Mannschaft landestypische Kost. „Wir freuen uns auf die Wiener Schnitzel“, verriet Bitter, „daran werden wir uns laben.“ Hoffentlich sind die Schnitzel schön zart und nicht so zäh wie das Spiel.

Tore Deutschland: Weber (5), Reichmann (4), Häfner (4), Golla (2), Pekeler (2), Kühn (2), Kohlbacher (2), Zieker (2), Kastening (1), Böhm (1), Gensheimer (1)

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