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  • Union-Trainer Urs Fischer möchte sich nicht mit dem Thema Europa beschäftigen.
  • Foto: imago images/Avanti

„Das ist doof und dumm!“: Bundesliga-Trainer geht bei Reporter-Frage an die Decke

Union Berlin bleibt auf Tabellenplatz fünf weiterhin das Überraschungsteam der Bundesliga. Trainer Urs Fischer weist mögliche Europapokal-Ambitionen aber dennoch mit drastischen Worten zurück.

Fischer herzte und streichelte den speziellen Elfer-Schützen Max Kruse noch auf dem Platz. Am Tag danach mahnte der Schweizer eindringlich Realitätssinn an.

Union Berlins Trainer Urs Fischer findet Journalisten-Frage „doof und dumm!“

Von einer Korrektur des Saisonziels wollte der Trainer der Eisernen auch nach dem jüngsten 2:1 in Köln, dem dritten Sieg in Serie, nichts wissen und verwies auf den noch frühen Saison-Zeitpunkt. „Es ist doof und dumm, über Europa nachzudenken. Erzählen Sie nicht sowas“, sagte der Chefcoach des Berliner Bundesligisten auf eine Reporter-Frage zu möglichen Europapokal-Ambitionen.

Max Kruse verpasst Liga-Rekord

Den Sieg beim Tabellenvorletzten Köln machte Neuzugang Kruse auf für ihn ungewöhnliche Art perfekt. Weil er mit seinem Foulelfmeter an Kölns Torhüter Timo Horn scheiterte, verpasste er den Liga-Rekord von 17 verwandelten Elfmetern bei den 17 ersten Versuchen. Dann verwandelte Kruse den Nachschuss und war am Ende doch der Matchwinner.

„Max habe ich gratuliert zum Sieg, wie ich das bei allen meinen Spielern mache“, kommentierte Fischer die Streicheleinheit für seinen Stürmer nach der Partie. Auf seinen alleinigen Bundesliga-Rekord habe er freiwillig verzichtet, um den anderen nicht die Show zu stehlen, flunkerte Ex-Nationalspieler Kruse und ergänzte: „Wir haben 15 Punkte auf dem Konto, wir haben seit sieben Spielen nicht verloren. Das ist, worüber man schreiben soll. Und deshalb habe ich ihn nicht reingemacht“, sagte der 32-Jährige mit einem Lächeln.

Union Berlin: Klassenerhalt bleibt das Ziel

„Ziel bleibt der Klassenerhalt, das ist das Thema. Wenn wir das erreicht haben, können wir uns über andere Zielsetzungen Gedanken machen“, betonte Fischer und bat die Medienvertreter bei einer Online-Fragerunde in der Sache Europa um eine klare Abgrenzung: „Wenn Ihr davon sprechen wollt, könnt Ihr das tun. Aber legt uns das nicht in den Mund.“

Fischer: „Wir sind auf einem guten Weg“

Der Schweizer will nach der achten Punkte-Runde auch noch nicht von einer Entwicklung beim Aufsteiger des Jahres 2019 sprechen, der sein Team im Sommer auf vielen Positionen neu aufgestellt hat. „Das wäre verfrüht. Wir machen Schritte“, bemerkte Fischer. Eine Entwicklung sei stets auch mit Konstanz verbunden, das müsse aber erst weiter bestätigt werden.

Allerdings schloss er auch an: „Dass wir uns auf gutem Weg befinden, das ist okay.“ Trotz einer ganzen Reihe von Personal-Ausfällen konnte Union auch in Köln überzeugen. Die Gefahr, dass sich seine Profis vom derzeitigen Höhenflug von einer realistischen Einstellung abbringen lassen, sei zwar höher, „wenn es so läuft wie jetzt“, bemerkte Fischer. Deshalb sei es „korrekt, wenn man es zwischendurch immer mal anspricht“. 

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Die Mannschaft vermittle ihm aber nicht den Eindruck, dass sie sich vom Wesentlichen abbringen lässt. „Das Gefühl habe ich nicht und ich glaube, das Gefühl werde ich auch nicht haben.“ (mp/dpa)

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