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  • Mit Herz bei der Sache: Mats Möller Daehli war bei St. Pauli Publikumsliebling. Im Winter wechselte er zum KRC Genk.
  • Foto: WITTERS

Corona-Krise: Mats Möller Daehli ist St. Paulis blonde Millionen-Reserve

Man muss schon verdammt lange suchen in den Reihen des FC St. Pauli und seiner Fans, um jemanden zu finden, der sich über den Abschied von Mats Möller Daehli in der Winterpause gefreut hat – und wird mit ziemlicher Sicherheit niemanden finden. Der Verkauf des Norwegers war sportlich und menschlich ein herber Verlust. In der aktuellen Corona-Krise ist der Deal mit dem Blondschopf für den Kiezklub jedoch plötzlich Gold wert.

Spielpause, Heimtraining, Notfallpläne, Ungewissheit. Abwarten, bangen. Viele deutsche Fußballvereine fürchten den finanziellen Kollaps.

Im Vorteil sind Klubs, die wirtschaftlich auf stabilen Beinen stehen und im Idealfall sogar beträchtliche monetäre Rücklagen als sogenannte goldene Reserve haben. Beim FC St. Pauli ist beides der Fall und Letzteres eng mit einem Namen verknüpft.

Mats Möller Daehli – die blonde Millionen-Reserve des FC St. Pauli.

FC St. Pauli kassierte 2,5 Millionen für Mats Möller Daehli

In der Winterpause hatte der Kiezklub den 25-jährigen Publikumsliebling auf dessen Wunsch (und zum Leidwesen der Fans) an den belgischen Spitzenverein KRC Genk verkauft. Für rund 2,5 Millionen Euro garantierte Ablöse plus erfolgsabhängige Bonuszahlungen.

Mats Möller Daehli im Trikot des KRC Genk.

Mats Möller Daehli im Trikot des KRC Genk.

Foto:

imago images/Panoramic International

Anstatt mit dieser Summe oder einem erheblichen Teil davon umgehend einen Ersatz für den offensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten, legte der Verein das Geld erst einmal auf die hohe Kante, um es in der Sommerpause zu investieren. Diese defensive Haltung wurde zum damaligen Zeitpunkt durchaus auch kritisch gesehen. Doch gerade jetzt erweist sich die Möller-Daehli-Kohle als wertvoller finanzieller Puffer.

Andreas Bornemann: Transfer-Kohle hilft in der Krise

„Wir konnten das im Winter natürlich nicht ahnen, was durch das Coronavirus auf den Verein zukommen würde“, sagt Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO rückblickend, „aber es hilft uns in der aktuellen Situation, dass wir das Geld aus dem Transfer von Mats nicht direkt reinvestiert haben.“

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Bei den meisten Vereinen geht es derzeit längst nicht mehr um sportliche Verstärkungen des Kaders für irgendwelche Zielsetzungen in der kommenden Saison, sondern allein um die Stärkung und Stabilisierung der Existenz des gesamten Vereins. Wie hoch die finanziellen Verluste durch die Corona-Krise für die Klubs sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht absehbar.

Mats Möller Daehli: Verkauf vor Einbruch auf dem Transfermarkt

Zu bedenken ist dabei auch, dass der Transfermarkt vor Corona nicht mehr derselbe sein wird wie danach und wird allen Voraussagen nach einbrechen. Rein finanziell gesehen geschah der Verkauf von „MMD“ im Winter also zum bestmöglichen Zeitpunkt.

Möglicherweise gibt es auch Möller Daehli selbst ein tröstliches Gefühl, dass der Erlös aus seinem Transfer dem Kiezklub weit mehr hilft, als er zum Zeitpunkt seines Abschiedes, der auch ihm bekanntlich alles andere leicht gefallen war, ahnen konnte.

Möller Daehli: Torpremiere für Genk vor der Corona-Pause

Auch in Belgien ruht seit Mitte März der Ball. Dort gelten für das tägliche Leben der Menschen ähnliche Ausgangsbeschränkungen wie in Deutschland und der norwegische Nationalspieler ist zum individuellen Heim-Training gezwungen.

Am letzten Spieltag der Jupiler Pro League vor der Corona-Pause hatte Möller Daehli beim 4:2-Sieg des KRC Genk in Oostende übrigens sein erstes Tor für seinen neuen Klub erzielt.

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