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  • Maggie Kozuch (l.) und Laura Ludwig wissen nicht, wie es im Sommer weitergeht.
  • Foto: WITTERS

Corona-Krise: Athleten zittern: Wie geht es am Olympia-Stützpunkt weiter?

Es ist ruhig am Olympiastützpunkt in Dulsberg. Normalerweise trainieren in und auf der Anlage  täglich mehr als 200 Athletinnen und Athleten, darunter viele Olympia-Kandidaten. Nun sind Stützpunktleiterin Ingrid Unkelbach und nur wenige ihrer 35 Mitarbeiter noch da. Sportlerinnen und Sportler dürfen sich nicht blicken lassen.

 Die Corona-Pandemie hat auch für sie alles durcheinander gebracht – und das vier Monate vor dem geplanten Beginn der Olympischen Spiele in Tokio.

Hamburgs Beachvolleyball-Helden sind betroffen

Die Krafträume sind gesperrt, das Schwimmbecken ist leer, die Beachhalle, in der sonst auch Stars wie Olympiasiegerin Laura Ludwig (34) und ihre Partnerin Margareta Kozuch (33) oder die WM-Zweiten Julius Thole (22) und Clemens Wickler (24) trainieren, geschlossen. Seit Montag und bis zum 30. April – alles zu. 

Julius Thole (l.) und Clemens Wickler sorgen bei der Beachvolleyball-WM in Hamburg für Furore.

Julius Thole (l.) und Clemens Wickler sorgen bei der Beachvolleyball-WM in Hamburg im vergangenen Jahr für Furore.

Foto:

dpa

Für die Beschlüsse der Behörden zur Eindämmung der Pandemie hat Unkelbach Verständnis. „Das ist schon alternativlos. Es sind gerechtfertigte Maßnahmen“, sagt sie. Laut Unkelbach herrscht große Unsicherheit unter den Olympia-Kandidatinnen und -Kandidaten. „Wenn sie sechs Wochen lang nicht trainieren, brauchen wir sie nicht mehr zu entsenden“, sagte die 60-Jährige.

Olympia-Stützpunktleiterin bemüht sich um Sonderregelung

Sie hat daher schon am Sonntag einen Antrag auf eine Sondergenehmigung gestellt, damit zumindest die Top-Athletinnen und -Athleten wieder ihr Training aufnehmen und auch medizinisch, physiotherapeutisch und psychologisch betreut werden können. Betroffen von der Schließung in Hamburg sind unter anderen zehn Beachvolleyballer, 15 Hockeyspieler und fünf Schwimmer, dazu kommen einige weitere potenzielle Olympia-Starter aus anderen Sportarten.

Die 23 Schülerinnen und Schüler aus dem Sportinternat in Hamburg wurden schon am Freitag nach Hause geschickt, nachdem feststand, dass die Schulen am Montag auch nach Ende der Ferien in Hamburg vorerst geschlossen bleiben. Die schleswig-holsteinische Stützpunkt-Außenstelle Ratzeburg (Rudern) war zuletzt noch in Betrieb, die Möglichkeiten in Kiel (Segeln) sind hingegen massiv eingeschränkt.

Olympia-Kandidat sind ratlos

Die Trainings-Zwangspause, die durch Absagen von Wettkämpfen verringerten Qualifikations-Möglichkeiten, die offene Frage, ob Olympia überhaupt stattfindet – das alles belastet die Olympia-Kandidatinnen und Kandidaten enorm. Die Einzelschicksale gingen ihr nah, erklärt Unkelbach. „Das Schlimme ist die Ungewissheit. Einige stellen sich schon die Frage: Wofür trainiere ich eigentlich“, sagte sie.

Unkelbach plädiert daher im Sinne der Sportlerinnen und Sportler für eine schnelle Klärung. Es wäre für die Athletinnen und Athleten sinnvoller, wenn eine klare Entscheidung fallen würde. „Das ist besser als die Hängepartie. (MP/dpa)

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