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  • Mittendrin, statt dabei: Blazenko Lackovic (Mitte) feiert mit dem HSVH-Team den Sieg in Großwallstadt. 
  • Foto: Handball Sport Verein Hamburg

Co-Trainer als Spieler: Handball-Legende Lackovic über irres Comeback: „Total geil!“

Ende Mai hatte er seine große Karriere beendet – nach 22 Jahren. In der heißen Schlussphase des dritten Saisonspiels des Handball Sport Verein Hamburg in Großwallstadt stand Co-Trainer Blazenko Lackovic (39) plötzlich wieder im Trikot auf der Platte, räumte in der Abwehr auf und feierte den Sieg in letzter Sekunde im Jubelkreisel. Ein irres Comeback, das auch ihn selbst überraschte.

Wieder mittendrin, statt an der Seitenlinie dabei! „Das war so nicht geplant und ziemlich spontan“, erzählt Lackovic im Gespräch mit der MOPO und fügt lachend an: „Aber für elf Minuten reicht es noch!“

Handball-Legende Blazenko Lackovic: Comeback nach Karriereende

Er muss eine Vorahnung gehabt haben. Am Sonntagmorgen, dem Tag des Spiels in Großwallstadt, zu dem die dezimierte Mannschaft der HSVH mit dem Zug angereist war, habe er kurzerhand seine Handballschuhe eingepackt und dann Teammanager Marcus Groß Bescheid gegeben, sicherheitshalber sein altes Trikot mit der Nummer 6 einzupacken.

„Ich dachte: Was ist, wenn sich im Spiel noch einer verletzt oder die Rote Karte sieht?“, berichtet Lackovic. „Man weiß ja nie.“ Vier Spieler waren nach positiven Tests in Quarantäne geschickt worden, nur noch acht Feldspieler einsatzbereit. Ein Not-Kader.

Corona-Quarantäne: Lackovic hilft bei HSVH aus

In den letzten elf Minuten der umkämpften Partie war der 1,97-Meter-Mann dann vor Trainer Torsten Jansen eingewechselt worden. „Ich hatte mit Toto besprochen, dass es, wenn überhaupt, nur Sinn macht, wenn wir den Gegner überraschen und auf eine 3:2:1-Abwehr umstellen. Die kann ich mit verbundenen Augen spielen.“

Blazenko Lackovic (r.) ist beim Handball Sport Verein Hamburg Co-Trainer von Torsten Jansen (l.)

Seit Saisonbeginn ist Blazenko Lackovic (r.) eigentlich nur noch als „Co“ von Trainer Torsten Jansen im Einsatz.

Foto:

WITTERS

Von Null auf 100 – nach achteinhalb Monaten ohne Wettkampf! Sein bis dato letztes Spiel hatte der Familienvater Anfang Februar bestritten.

Lackovic hatte acht Monate kein Spiel bestritten

„Es hat richtig Spaß gemacht, wieder mit den Jungs zu kämpfen. Dass wir unter diesen schwierigen Umständen am Ende noch gewonnen haben, war total geil. Ich habe es genossen.“

Der Muskelkater am Tag nach dem 28:27-Erfolg habe sich in Grenzen gehalten, berichtet der Kroate. „Ich halte mich ja fit, gehe regelmäßig in den Kraftraum und mit meiner Frau laufen.“

Handball Sport Verein Hamburg mit Mini-Kader und Moral

Die wahren Helden des 28:27-Sieges seien die anderen Spieler gewesen, betont Lackovic. „Ich bin  nicht so wichtig. Wie die Jungs das durchgezogen haben, ohne dass wir viel wechseln konnten, ist überragend.“

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Hat er wieder Blut geleckt? „Einmal war schön, jetzt reicht es wirklich!“, sagt Lackovic mit einem Lachen, gefolgt von Stille. „Aber man weiß ja nicht, was noch kommt.“ Schon gar nicht in diesen Zeiten. Besser, er hat künftig immer Sportschuhe und Trikot dabei.

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