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  • Hertha-Cheftrainer Pal Dardai war mit der Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang alles andere als zufrieden.
  • Foto: imago images/Andreas Gora

„Chaos“ bei Hertha: Frühes Rot gegen Sommer – aber Berlin weiß nicht damit umzugehen

Niklas Stark hatte sich entkräftet auf den Rasen fallen lassen. Der Kapitän von Hertha BSC wirkte alles andere als zufrieden mit diesem einen Punkt am Samstagnachmittag.

„Ich glaube, jeder, der die Tabelle lesen kann, weiß, dass wir heute einen Sieg gebraucht hätten“, sagte der Innenverteidiger nach dem 2:2 (1:2) trotz gut 75-minütiger Überzahl gegen Borussia Mönchengladbach. Die Gäste „lagen mit Krämpfen da – das zeigt, dass wir es gut gemacht haben. Am Ende wollte der Ball nicht rein, das ist bitter, das ist schade“.

Turbulentes Remis: Hertha kämpft um Ligaverbleib, Gladbach um Europa

Nur ein Punkt. Zwar verhinderte es der abstiegsbedrohte Hauptstadtklub, am Ende des 28. Spieltages auf den Relegationsplatz 16 abzurutschen. Die „Lage“ kenne aber jeder, sagte der in der zweiten Halbzeit eingewechselte 2014er-Weltmeister Sami Khedira. „Die Spiele werden weniger.“ Am kommenden Sonntag tritt die Hertha beim direkten Konkurrenten FSV Mainz 05 an.

Die Borussia kämpft mit nun 40 Punkten weiter um die Qualifikation für den Europapokal – von der Reise nach Berlin hatte sich die Mannschaft des künftigen BVB-Trainers Marco Rose aber mehr erhofft. „Nach dem Platzverweis (gegen Torwart Yann Sommer) und dem 0:1 war man schon etwas gefrustet“, sagte Christoph Kramer. „Mit elf Mann läuft so ein Spiel ganz anders.“

Trotz Unterzahl: Gladbach dreht Partie gegen Hertha

Nach Rot für Sommer (13.) hatte zunächst Santiago Ascacibar (23.) für die Gastgeber getroffen. Alassane Plea (27.) und Lars Stindl (38./Foulelfmeter) drehten zwischenzeitlich die Partie, ehe Jhon Cordoba (49.) den Endstand herstellte. „Natürlich ist das ein bisschen schmerzhaft“, sagte Hertha-Trainer Pal Dardai. „Ich würde hochnäsig sein, wenn ich sage, wir haben drei Punkte verdient.“ Jeder Punkt sei wichtig im Abstiegskampf. „Wir müssen zufrieden sein, das war ein gutes Spiel.“

In der unterhaltsamen ersten halben Stunde war mehr passiert als in vielen Bundesligapartien in 90 Minuten. Die Berliner, die mit der zweitjüngsten Startelf ihrer Bundesliga-Historie begannen, setzten die Gladbacher früh unter Druck. Ein langer Ball auf Cordoba provozierte Sommer zu einer missglückten Rettungstat außerhalb des Strafraums, die Schiedsrichter Patrick Ittrich mit der Roten Karte bestrafte – der ersten für einen Torhüter in der laufenden Saison.

Erste Halbzeit für Dardai pures „Chaos“

In Überzahl waren die Gastgeber zunächst überlegen. Ascacibar traf mit einem wunderbaren Schlenzer zur Führung. Doch ein schneller, flacher Pass reichte den Gästen zum Ausgleich, Plea traf überlegt gegen Hertha-Torwart Alexander Schwolow. „Rote Karte, dann Führung, damit sind wir nicht gut klargekommen“, sagte Dardai. Bis zu Halbzeit habe er „Chaos“ gesehen. Khedira ärgerte sich ebenso: „Wenn man 1:0 führt und in Überzahl ist, muss man das Spiel anders angehen.“

Dardai, der in der Innenverteidigung wieder auf seinen 19 Jahre alten Sohn Marton gesetzt hatte, betonte, dass sein Team wieder ansehnlichen Fußball gezeigt habe. In der Abwehr agierten die Berliner aber weiterhin zu ungeschickt. Ein Foul von Stark an Marcus Thuram im Strafraum führte zum Strafstoß, den Stindl sicher zu seinem zwölften Saisontor verwandelte. In der Pause wechselte Dardai gleich drei Spieler aus.

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Das Spiel der Gladbacher, die weiterhin auf Nationalspieler Jonas Hofmann nach dessen Corona-Infektion verzichten mussten, wirkte in Unterzahl – für Ersatztorwart Tobias Sippel musste Oscar Wendt vom Feld – mit zunehmender Spieldauer anfälliger. Kurz nach der Halbzeitpause legte Matheus Cunha für Cordoba auf, der Treffer hielt auch einer längeren Überprüfung durch den Videoassistenten stand. (mp/dpa)

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