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  • Mick Schumacher (r.) und Nikita Mazepin stehen im teaminternen Konkurrenzkampf. 
  • Foto: imago images/Laci Perenyi

Busengrapsch-Skandal, Hohn und Zoff: Schumis Kollege ist das rote Tuch der Formel 1

Nikita Mazepin hat einen kolossalen Fehlstart in die Formel 1 hingelegt. Seine Patzer sorgen für Spott bei den Fans und Frust bei den Fahrern. Teamkollege Mick Schumacher profitiert indirekt.

Auf Ratschläge von Mick Schumacher ist Nikita Mazepin nicht angewiesen – dabei könnten sie durchaus hilfreich sein. Geradezu vorgeführt wurde der Russe von seinem aufstrebenden deutschen Formel-1-Teamkollegen zuletzt in Portugal. Am Ende des Rennens trennte die beiden Haas-Rookies mehr als eine Minute. Immerhin: Die Überrundung durch Schumacher blieb Mazepin erspart.

Formel 1: Mick Schumacher profitiert von Nikita-Mazepin-Patzer

Die Fans machten sich dennoch lustig, die Kollegen schimpfen über sein amateurhaftes Verhalten im Cockpit. Mazepin, vom Geld seines schwerreichen Vaters alimentiert, ist bislang ein einziger Fremdkörper in der Königsklasse und den Beweis seiner Formel-1-Tauglichkeit schuldig geblieben. „Ich kann mich in vielen Dingen verbessern“, sagte Mazepin in Portimao kleinlaut.

Das ist dringend nötig, am besten schon beim Großen Preis von Spanien in Barcelona (Sonntag, 15 Uhr/Sky). Dass Schumacher bislang alle drei Qualifying- und Rennduelle für sich entschied, ist ein Problem Mazepins. Ein anderes ist sein generelles Verhalten auf der Strecke.

Immer Ärger um Mazepin: Micks Teamkollege fährt ins Abseits

Mazepin fährt das Auto mit der Nummer 9. Im Fußball wäre er Stürmer und Stammspieler. Die Fans – und augenscheinlich so manch einer im Paddock – wünschen Mazepin dagegen einen Platz auf der Tribüne. Viele Freunde hat sich der 22-Jährige noch nicht gemacht.

Mazepin missachtete im Qualifying das Gentlemen’s Agreement, welches das Verhalten bei der Vorbereitung auf schnelle Runden regelt. Beim Großen Preis von Portugal übersah er Blaue Flaggen, als ihn Red-Bull-Pilot Sergio Perez überrundete – der Mexikaner beschimpfte Mazepin daraufhin als „verdammten Idioten“.

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Mit guten Ergebnissen kann der junge Russe diese Patzer nicht kaschieren. Beim Saisonauftakt in Bahrain kam das Aus nach einem Dreher in der ersten Runde. In Imola mussten seine Mechaniker mehrfach Kies aus dem Boliden kratzen. In Portimao folgte der nächste Denkzettel. Dass Mazepin in Portugal mit Blick auf die Rundenzeiten“ von einem „positiven Rennen“ sprach, warf die Frage auf, wie denn wohl ein schlechtes Rennen aussehen würde.

Teamchef Günther Steiner steckt in der Zwickmühle. Der 56-Jährige hat 2021 als Übergangsjahr ausgerufen. Seine jungen Piloten sollen vor allem lernen und Erfahrungen für die nächste Saison sammeln, wenn ein verändertes Reglement greift.

Mick Schumacher in der Rolle des Hoffnungsträgers

Fortschritte macht bislang aber vor allem Schumacher. Der 22-Jährige zeigte in Portimao seine bislang reifste Leistung. Sein Standing im Team steigt, weil er die harte Arbeit seiner Crew mit Leistung zurückzahlt. Fehler sind bei ihm leichter zu verzeihen – sie kommen schlichtweg seltener vor als bei Mazepin.

Steiners Milde gegenüber dem Russen hängt womöglich auch mit Geldgeber Ural-Kali zusammen, dem Chemiekonzern des russischen Milliardärs Dimitri Mazepin, Vater von Nikita. Der Haas VF-21 ist auffällig in den russischen Landesfarben lackiert.

Formel 1: Mazepin polarisiert nach Fehlstart

Mazepins geringen Popularitätswerten liegen aber nicht nur die fahrerischen Defizite zugrunde. Schadenfreude und Ärger hat er selbst heraufbeschworen.

Zu Formel-2-Zeiten lieferte er sich Handgemenge in der Boxengasse, im vergangenen Dezember tauchte ein Video auf, in dem er einer jungen Frau an die Brust fasst. In der Folge formierte sich die Initiative #WeSayNoToMazepin, die sich für seine sofortige Entlassung einsetzte. Haas beließ es bei einer Rüge – wohl auch angesichts wirtschaftlicher Zwänge.

Inzwischen hat sich ein weiterer Hashtag in den Sozialen Medien etabliert: #Mazespin – in Anlehnung an den sich häufig „drehenden“ Mazepin. Nur er selbst kann dem Spott ein Ende bereiten. (sid/hoe)

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