Bundesliga muss weiter zittern: Söder: „Geisterspiele waren heute kein Thema“
Frankfurt –
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Vereine der 1. und 2. Bundesliga offenbar in mehreren Briefen gebeten, sich bei der Debatte um die Wiederaufnahme von Spielen auch ohne Zuschauer in absehbarer Zukunft zurückzuhalten. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
DFL: Christian Seifert kritisiert „Vielstimmigkeit“ der Vereine
Die Erstligisten seien vom Aufsichtsratsvorsitzenden der DFL GmbH, dem Schalker Finanzvorstand Peter Peters, angeschrieben worden, die Klubs der 2. Liga vom DFL-Vizepräsidenten Steffen Schneekloth, Klubboss von Holstein Kiel.
Zudem habe DFL-Vorstand Christian Seifert „die Vielstimmigkeit“ in einem Schreiben an alle 36 Profivereine kritisiert und diese „indirekt auf eine Linie“ eingeschworen, berichtete die FAZ weiter.
Bundesliga-Vorstand: „Einige als Wichtigtuer hervorgetan“
Das Blatt zitierte weiter ein namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied eines Erstligisten, wonach sich in der Diskussion um die Bedingungen einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs „einige als Wichtigtuer hervorgetan“ hätten: „So eine Kakofonie ist kontraproduktiv für das Ziel von allen. Es gibt einige, die in der Blase hocken und keine Sensibilität haben für die realen Probleme, die im Vordergrund stehen.“
Hintergrund der Aufforderung an die DFL-Mitglieder sei nicht zuletzt die für Mittwoch angesetzte Telefonkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer (hier lesen Sie mehr), in der es um erste Lockerungen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus geht.
Bundesliga-Pause mindestens bis zum 30. April
Am 23. April wollen die 36 Profiklubs das weitere Vorgehen bei einer außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung beraten.
Hier lesen Sie mehr: DFB-Pläne: Rollt ab 9. Mai wieder der Ball in der Bundesliga?
Das erklärte Ziel ist, die Saison bis zum 30. Juni abzuschließen. Dies wäre, wenn überhaupt, nur vor leeren Rängen möglich. Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) hatte am Mittwoch verkündet, dass Großveranstaltungen bis zum 31. August nicht stattfinden können.
Markus Söder: „Geisterspiele werden wir bald diskutieren“
Geisterspiele waren laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) in den Beratungen am Mittwoch „kein Thema. Die Liga erarbeitet ein Sicherheitskonzept, das wird sicherlich bald Thema. Ob Geisterspiele möglich sind, das werden wir dann diskutieren.“
Der Ball in der 1. und 2. Bundesliga ruht mindestens bis zum 30. April. Bei ihrem nächsten virtuellen Krisentreffen am 23. April müssen die Vereine den Wiederbeginn also erneut ohne konkrete Vorgaben der Politik planen – und ein Konzept erstellen, das am 30. April bei der nächsten Konferenz der Kanzlerin mit den Länderchefs die Mächtigen überzeugen kann. (sid/ars)