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  • Amin Younes war der beste Frankfurter auf dem Platz und erzielte das zwischenzeitliche 2:0.
  • Foto: imago/Jan Huebner/Pool

Beim Sieg gegen die Bayern: Botschaft von Frankfurts Matchwinner sorgt für Gänsehaut

Rekordmeister Bayern München ist unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Titelkampf der Bundesliga gestrauchelt. Der Tabellenführer unterlag am Samstag bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (0:2). RB Leipzig kann somit den Abstand zur Flick-Elf verkürzen.

Daichi Kamada in der 12. Minute und Amin Younes (31.) trafen für die Hessen, die weiter Kurs auf die erstmalige Teilnahme an der Champions League halten. Das 26. Saisontor von Robert Lewandowski (53.) war für die Bayern am Ende zu wenig.

Bereits in der Anfangsphase musste die Partie für gut vier Minuten unterbrochen werden, weil sich Schiedsrichter-Assistent Mike Pickel verletzte und nicht weitermachen konnte. Für ihn sprang der Vierte Offizielle Tobias Reichel ein.

Frankfurt brennt Feuerwerk in Halbzeit eins ab

Kaum war die Partie wieder angepfiffen, jubelte die in der ersten Halbzeit klar bessere Eintracht – obwohl Torjäger André Silva verletzt fehlte. Filip Kostic passte von der linken Seite in die Mitte, wo Kamada den Ball unhaltbar für Bayern-Keeper Manuel Neuer ins Netz spitzelte. Wenig später wäre der Nationaltorhüter beinahe von Amin Younes überlistet worden, doch ein Heber des Frankfurter Mittelfeldspielers aus rund 40 Metern verfehlte knapp das Ziel.

Die Bayern, bei denen der zuletzt wegen privater Probleme ausgefallene Abwehrspieler Jérôme Boateng sein Comeback gab, taten sich gegen die aggressiven und laufstarken Hessen äußerst schwer. Vom sonst dominanten Ballbesitzfußball war zunächst wenig zu sehen. Die erste große Chance erarbeitete sich der Rekordmeister erst in der 40. Minute. Joshua Kimmich scheiterte mit einem Distanzschuss an Eintracht-Torwart Kevin Trapp, der auch den Nachschuss von Kingsley Coman abwehrte.

Neuer Inhalt (1)

Der Treffer von Robert Lewandowski reichte am Ende für Bayern nicht aus, um gegen Frankfurt zu punkten.

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imago/Jan Huebner/Pool

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Münchner, denen in Thomas Müller, Benjamin Pavard, Corentin Tolisso, Douglas Costa und Serge Gnabry fünf Spieler fehlten, bereits mit 0:2 hinten. Younes hatte seinen starken Auftritt nach gut einer halben Stunde mit einem tollen Schuss in den Winkel gekrönt. Kurz vor der Pause hätte es für die Bayern noch schlimmer kommen können, doch Almamy Touré scheiterte an Neuer.

Goretzka gibt Comeback nach Corona-Infektion

Nach dem Wechsel brachte Bayern-Trainer Hansi Flick den von einer Corona-Infektion genesenen Leon Goretzka. Doch nicht nur personell gaben die Gäste jetzt ein anderes Bild ab. Vom Anpfiff weg drückte der Klub-Weltmeister die Hausherren in die Defensive und belohnte sich mit dem schnellen Anschluss durch Lewandowski, der nach herrlicher Vorarbeit von Leroy Sané traf.

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Eine Angriffswelle nach der anderen rollte nun auf das Eintracht-Tor zu. Frankfurt fand in der Offensive so gut wie nicht mehr statt – zumal Luka Jovic bei seinem Startelfdebüt blass blieb. Einziges Manko im wesentlich verbesserten Bayern-Spiel war die Chancenverwertung. Goretzka (63.) und Coman (69.) verpassten den Ausgleich. Auf der Gegenseite bewahrte Neuer sein Team kurz vor Schluss bei einem Kostic-Schuss vor dem dritten Gegentreffer.

So analysiert Bayern-Torwart Neuer die Niederlage

„Wir haben aus dem Bielefeld-Spiel nicht gelernt. Frankfurt hat uns von Beginn an vor Probleme gestellt. Da müssen wir bissig sein. Wenn wir die erste Halbzeit so spielen wie die zweite, dann gewinnen wir hier“, ärgerte sich Bayern-Torwart Manuel Neuer nach Spielende bei Sky. Freude hingegen auf der Gegenseite bei Martin Hinteregger. „Bayern hat wohl nicht damit gerechnet, dass wir so starken Fußball zeigen können“, scherzte der Österreicher.

Sein Teamkollege Armin Younes bilanzierte: „Wir haben eine erste gute Halbzeit gespielt, nach der Pause war es dann schwieriger. Wir haben sehr vieles richtig gemacht. Ein großes Kompliment an alle. Er spielt den Ball zurück, ich dribble in die Mitte und dann ist der mit Überzeugung rein gegangen.“ 

Amin Younes mit dem T-Shirt für die Opfer von Hanau

Amin Younes erinnert mit seinem Jubel an die Opfer von Hanau.

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imago/Jan Huebner/Pool

Younes hatte auch für die Aktion des Tages gesorgt. Er feierte sein Traumtor, indem er ein T-Shirt hoch hielt – im Gedenken an die Opfer von Hanau. „Wir dürfen es nicht vergessen und müssen an die Leute denken, die es getroffen hat. Als ich gestern gehört habe, dass es schon ein Jahr her ist, war ich sehr schockiert. Ich wollte damit ausdrücken, dass unsere Gedanken bei den Familien sind.“

FCB-Coach Hansi Flick analysierte: „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und Frankfurt hat es sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir einiges besser gemacht. Wir müssen jetzt damit leben. Die zweite Halbzeit war ein Zeichen, dass die Mannschaft da ist. Wir hatten ein paar turbulente Tage, das dürfen wir auch nicht vergessen. Leider haben wir unsere Chancen nicht ummünzen können.“

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